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Die Schweizer Fahne bleibt eingezogen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: walter buchs

Lenk Wer sich in den kommenden Monaten der Wildstrubelhütte oberhalb der Iffigenalp nähert, wird feststellen, dass da nicht die Schweizer Fahne, wie in den SAC-Hütten üblich, das Wanderziel ankündigt. Es ist eine Fahne, die sich in Form, Farbe und Proportionen an die bekannten gelben, pfeilförmigen Wegweisertafeln anlehnt.

Diese Fahne mit der Aufschrift «Sprachfetzen» – wohl ein Hinweis auf die Sprachgrenze an diesem Ort – ist das Werk des in Zürich lebenden Künstlers Yves Netzhammer und Teil der diesjährigen SAC-Kunstausstellung mit dem Titel «Wanderziel Kunst: Ein- und Aussichten».

Bergkulisse statt Kunsthalle

Die Wildstrubelhütte, die im Mitbesitz der Deutschfreiburger SAC-Sektion Kaiseregg ist, ist eine jener auf alle Sprachregionen verteilten fünf SAC-Hütten, die in diesem Sommer ihren Besucherinnen und Besuchern nicht bloss die bekannte, grossartige Bergkulisse bieten, sondern sie gleichzeitig einladen, sich mit ortsspezifisch konzipierten künstlerischen Eingriffen zu befassen.

Die Kulturkommission des Schweizerischen Alpen-Clubs (SAC) ist nämlich das Wagnis eingegangen, einige SAC-Hütten für eine Sommersaison zu Schauplätzen anspruchsvoller, aber diskreter Gegenwartskunst zu machen. Für die Umsetzung der Idee konnte der freischaffende Berner Kurator Andreas Fiedler gewonnen werden. Er hat die 17 Kunstschaffenden ausgewählt, von denen sieben in der Wildstrubelhütte vertreten sind, eine ebenso überraschende wie vielseitige Konstellation.

«Ich habe mich keineswegs euphorisch, sondern eher zurückhaltend an dieses Projekt gewagt», sagte Kurator Fiedler im Rahmen der Vernissage, die letzten Samstagabend in Anwesenheit von rund 30 Personen in der Wildstrubelhütte stattgefunden hat. «Mit den Künstlerinnen und Künstlern zusammen habe ich mich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt: Wie kann sich Kunst auf über 2000 m ü. M. manifestieren? Und: Wie können Künstler auf diese für sie eher ungewohnte Umgebung reagieren?», gibt Fiedler den FN gegenüber zu bedenken.

Kurator und Kunstschaffende haben sich mit ihren «Interventionen», die grossen Spielraum für Assoziationen und Interpretationen offen lassen, ganz offensichtlich in Zurückhaltung geübt. Wer in der Wildstrubelhütte ankommt und hineingeht, dem wird im ersten Moment vielleicht gar nichts auffallen. Erst wenn der Besucher beim Küchenschalter einen Moment wartet, wird er die wie Zündholzschachteln aussehende Kreation von Judith Albert mit dem «Schutzpatron für die Berge und das ewige Eis» entdecken.

Die Besucherin, die den Ständer mit den Ansichtskarten dreht, findet da nicht die prächtigen Berggipfel, sondern Fotografien des in Bern lebenden Künstlers George Steinmann, die Wasser in unterschiedlichem Zustand zum Gegenstand haben. Und auf der Rückseite ist nicht der Abdruck des traditionellen Hüttenstempels, sondern ein auf zwei Linien reduziertes Stempelmotiv der Waadtländer Künstlerin Arianne Epars.

Die Bergfreunde werden mit ein bisschen Neugierde vor und in der Hütte weitere überraschende Entdeckungen machen, zu denen Informationsmaterial zur Verfügung steht.

www.wildstrubelhuette.ch

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