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Die Senkrechtstarterin

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Méline Pierret hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Als 8-Jährige hat sie bei den Juniorinnen des VBC Belfaux mit Volleyball angefangen, mit Fünfzehn debütierte sie bereits mit dem VBC Freiburg in der NLB. Und nur zweieinhalb Jahre später wurde der Teenager aus Corminboeuf ins Schweizer Elite-Nationalteam berufen.

Dass eine Spielerin mit 18 den Sprung zur nationalen Elite schafft, kommt zwar ab und zu vor. Allerdings gelingt dies meist Angreiferinnen und nicht Zuspielerinnen, wie die Freiburgerin eine ist, weil die Position der Passeuse komplexer ist und die Erfahrung eine wichtigere Rolle spielt. Doch das Talent der damaligen NLB-Spielerin war auch Nati-Trainer Timo Lippuner nicht entgangen. So gab Pierret mit 18 ihr Debüt im Schweizer Dress – mit einem Gefühl von grosser Ehre und riesigem Respekt. «Im Nationalteam waren bekannte Volleyballerinnen wie Laura Künzler, zu denen ich immer aufgeschaut habe», erinnert sie die Freiburgerin. «Ich war bloss die kleine 18-Jährige, die noch nicht einmal in der NLA gespielt hatte. Die Nati schien für mich Welten entfernt und ich fragte mich, ob ich mich je würde durchsetzen können.» Sie konnte es. Heute ist Pierret die Stamm-Passeuse jenes Schweizer Nationalteams, das im August zum ersten Mal überhaupt an einer Europameisterschaft ein Spiel gewonnen hat (3:1 gegen Weissrussland).

Frustrierendes Jahr bei NUC

Parallel zum Aufstieg im Nationalteam schritt Pierret auch auf Clubebene voran. Im Sommer 2017 wagte sie nach nur zwei Jahren in der NLB den Schritt in die höchste Liga und unterschrieb bei Neuenburg. Ein Wechsel, der ihre Liebe zum Volleyball im folgenden Jahr des Öfteren auf eine harte Probe stellen sollte. Hinter der Amerikanerin Morgan Bergren kam Pierret nur ganz selten zum Zug. Gleichzeitig musste die Gymnasiastin einen enormen Aufwand betreiben, pendelte ständig zwischen Volleyball in Neuenburg und Kollegium in Freiburg, wo sie das letzte Maturajahr absolvierte. «Ich war vom ganzen Drum und Dran oftmals so erschöpft, dass ich im Unterricht einnickte», erinnert sich Pierret. «Als die schulischen Leistungen nachgelassen haben, hat meine Lehrerin dem Verein einen Brief geschrieben, damit ich nicht mehr so viel mittrainieren musste, wie es NUC verlangte.» Den ganzen Aufwand zu betreiben und dann doch nicht zu spielen, sei frustrierend gewesen. «Ich war einige Male kurz davor, alles hinzuwerfen. Wenn mich meine Eltern nicht immer wieder ermuntert und unterstützt hätten, dann würde ich nicht mehr Volleyball spielen.»

Pierrets Durchhaltevermögen zahlte sich im Folgejahr aus. Mit der Matura in der Tasche konzentrierte sich die Zuspielerin letzte Saison ausschliesslich auf ihren Sport. «Das Leben als Profi war genial. Ich habe viel geschlafen, machte jeden Nachmittag eine Siesta, und war entsprechend ausgeruht und konzentriert im Training. Ich habe zweimal pro Tag intensiv trainiert und extrem viele Fortschritte gemacht.» Unter der neuen Trainerin Lauren Bertolacci gehörte Pierret nun auch regelmässig zur Starting-6 und gewann mit NUC das Triple aus Meisterschaft, Schweizer Cup und Supercup.

Ausbildung statt Profikarriere

Trotz grossem sportlichen Erfolg kehrte Pierret Neuenburg den Rücken zu und wechselte auf diese Saison hin zu Düdingen. «Ich hätte gerne noch als Profi weitergemacht, aber meine Eltern wollten, dass ich erst eine richtige Ausbildung mache», erzählt Pierret mit einem Lächeln. Die Lust auf ein Hochschulstudium war ihr nach dem schwierigen letzten Maturajahr vergangen, also bewarb sie sich beim Kantonalen Sportamt Freiburg für eine Lehrstelle als kaufmännische Angestellte. «Ich wollte nicht wieder zwischen Neuenburg und Freiburg pendeln, deshalb habe ich das Angebot von Düdingen gerne angenommen.» Es sei eh schon immer ihr Traum gewesen, als Freiburgerin eines Tages bei den Power Cats zu spielen. «Zudem hatten Sarah Trösch (die zweiten Passeuse von NUC, Red.) und ich das Heu nicht auf der gleichen Bühne. Wir haben uns weder ’Salut’ gesagt noch konnten wir am selben Tisch essen. Sowohl für sie als auch für mich war es ganz gut, dass ich gegangen bin.»

Der Clubwechsel und der Einstieg in den Berufsalltag haben die Lebenssituation von Méline Pierret in den letzten Monaten ziemlich durcheinandergewirbelt. «Ich versuche immer noch herauszufinden, wie ich Arbeit, Schule, Lernen, Trainings und Matches am effizientesten organisiere», gesteht die 20-Jährige. «Zum Glück kommt mir mein Arbeitgeber sehr entgegen.» Weil auch Pierrets Tag nur 24 Stunden hat, bleibt kaum Zeit für andere Dinge. «Mein Sozialleben kommt während der Saison definitiv zu kurz», seufzt die Freiburgerin. «Aber ich habe das grosse Privileg, das Leben einer Elite-Sportlerin zu führen. Dafür bin ich gerne bereit, einen Preis zu bezahlen.»

Beflügelnder Konkurrenzkampf

Bei den Power Cats hat die Zuspielerin einen Vertrag für zwei Saisons. «Wir setzen auf Méline, sie soll unsere Pas­seuse der Zukunft sein», sagt Trainer Dario Bettello. An seiner Neuverpflichtung schätzt er die Agilität, die schnelle Reaktion, den Kampfgeist und die Fähigkeit, das Spiel zu antizipieren. «Méline ist jung, lernbegierig und hat ein klares Bekenntnis zum Volleyball abgegeben. Das sind gute Voraussetzungen, denn es gibt für sie noch einiges zu tun.» Pierret weiss, wo sie noch am meisten Entwicklungspotenzial hat: «Am Block, in der Defensive und bei der Präzision meiner Zuspiele.»

War die Position der Passeuse bei Düdingen in den letzten Jahren fest in Kristel Marbachs Hand, so duellieren sich mit Pierret und der Holländerin Anna Mebus nun zwei Spielerinnen um den Status als Nummer 1. Ein Konkurrenzkampf, den Pierret durchaus als positiv wahrnimmt. «Zum einen ist es gut zu wissen, dass ich nicht die ganze Verantwortung am Pass allein tragen muss. Zum anderen brauche ich die Konkurrenz, sonst lasse ich es gerne etwas schleifen», gesteht sie mit einem Schmunzeln.

Kann sie sich vorstellen, dereinst bei den Power Cats die neue Marbach zu werden und wie ihre Vorgängerin über ein Jahrzehnt für Düdingen zu spielen? «Wer weiss, ich fühle mich wohl in Düdingen», antwortet Pierret. Der Schritt ins Ausland reize sie allerdings auch. «Mein Ziel ist es, einmal mit dem Sport meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Am liebsten würde ich in Frankreich oder Italien spielen.» Der Weg dahin ist zweifellos noch lang und steinig. Geht es mit Pierrets Karriere aber weiterhin so steil bergauf wie bis anhin, dann wird ihr auch dieser Schritt gelingen. Wetten?

Zur Person

Méline Pierret

Geburtsdatum: 18.1.1999

Beruf: kaufmännische Lehre

Wohnort: Corminboeuf

Grösse: 175 cm

Position: Zuspielerin

Vereine: Belfaux, Schmitten, Freiburg, Neuenburg, Düdingen.

Erfolge: Gewinn des Schweizer Meistertitels, des Schweizer Cups und des Supercups mit Neuenburg (Saison 2018/19), erster Sieg eines Schweizer Nationalteams an einer EM (2019, 3:1 gegen Weissrussland).

Hobbys: ein gemütlicher Abend mit Freunden und Familie.

NLA

Méline Pierret: «Gegen Val-de-Travers ist ein Sieg Pflicht»

Am Sonntag (16.30 Uhr, Leimacker) empfängt Volley Düdingen in der NLA-Meisterschaft Val-de-Travers. Der Aufsteiger hat in der höchsten Liga den erwartet schweren Stand und liegt aktuell am Tabellenende. Auch wenn das Team aus dem Kanton Neuenburg mit einem 3:0-Sieg gegen Mitaufsteiger Toggenburg schon gezeigt hat, dass es Qualitäten besitzt, so steigen die Power Cats doch als klare Favoritinnen in die sonntägliche Partie. «Gegen Val-de-Travers ist ein Sieg Pflicht», fordert denn auch Düdingens Passeuse Méline Pierret. Gleichzeitig hebt sie aber den Mahnfinger: «Wir dürfen nicht zu selbstsicher sein und müssen konzentriert auftreten, sonst könnte es eine böses Erwachen geben.»ms

NLA. Die Spiele der 6. Runde: Franches-Montagnes – Kanti Schaffhausen heute 20.00. Cheseaux – Genf Sa. 17.30. Toggenburg – Sm’Aesch-Pfeffingen Sa. 17.30. Lugano – Neuenburg Sa. 17.30. Düdingen – Val-de-Travers So. 16.30.

Rangliste (alle 5 Spiele): 1. Aesch-Pfeffingen 15. 2. Düdingen 13. 3. Neuenburg 12. 4. Schaffhausen 8. 5. Lugano 7. 6. Fran- ches-Montagnes 6. 7. Genf 4. 8. Cheseaux 4. 9. Toggenburg 3. 10. Val-de-Travers 3.

 

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