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«Die Spannungen haben abgenommen»

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Autor: Matthias Fasel

Wenn Freiburg gegen Bern spielt, herrscht rund um die Stadien sowie auf den Zuschauerrängen immer dicke Luft. Zwischen den beiden Fanlagern oder auch zwischen Fans und der Polizei. Bestenfalls bleibt es dabei, dass Spannung und Eskalation nur in der Luft liegen. Schlimmstenfalls bleibt es jedoch nicht bei Provokationen und Wortgefechten. Das gilt für sämtliche Zähringer-Derbys, selbst für solche in der Qualifikationsrunde, die, blendet man das Prestige eines Derby-Sieges aus, sportlich nicht allzu viel Brisanz haben.

«Alle an einem Strick»

In einer Playoff-Halbfinal-Serie sind indes noch einmal deutlich mehr Emotionen im Spiel. Den Behörden steht eine Serie voller Risikospiele bevor. Während Spieler und Fans dem Derby entgegenfiebern, dürfte sich die Vorfreude bei ihnen in engen Grenzen halten. «Nein, nein, natürlich freue ich mich auf die Spiele», widerspricht der Oberamtmann des Saanebezirks, Carl-Alex Ridoré. «In den letzten zwei bis drei Jahren haben die Spannungen abgenommen. Damals habe ich mich unter anderem mit SCB-CEO Marc Lüthi und dem damaligen Gottéron-Präsidenten Daniel Baudin an einen Tisch gesetzt und diskutiert. Seither ziehen wir alle an einem Strick. Das hat die Situation beruhigt.»

Keine Umzüge mehr

Trotzdem trafen sich bereits gestern Morgen die Club-Verantwortlichen, Sicherheitsdienste, Polizisten der beiden Kantone und Transportunternehmen zu einer Koordinationssitzung. «Die Sicherheitsmassnahmen sind in etwa dieselben wie bereits bei den Derbys in der Qualifikationsrunde», sagt Gottérons Direktor Raphaël Berger. «Allzu viel ändert sich für uns nicht, die Zuschauerzahl bleibt dieselbe, da im St. Leonhard alle Derbys ohnehin immer ausverkauft sind.» Für das erste Spiel der Serie am Samstag in Freiburg stehen jedoch mehr Polizisten im Einsatz als üblich. Wie viele dies sind, wird aus sicherheitstaktischen Gründen nicht kommuniziert. «Es braucht mehr Polizisten, weil an den Samstagen immer die Gefahr besteht, dass die Leute schon früh an den Match kommen. Deshalb werden schon am Nachmittag Einsatzkräfte vor Ort sein», so Berger. «Im Allgemeinen benötigen wir jedoch weniger Polizisten als noch vor drei Jahren», relativiert Ridoré.

Fans, die früh und individuell anreisen, sind für das Sicherheitsdispositiv in Freiburg nicht ideal. Die Idee ist eigentlich, dass die Gästefans in den vorgesehenen Extrazügen anreisen und dann direkt mit Spezialbussen der TPF ins Stadion gebracht werden. So wird es seit geraumer Zeit gehandhabt. Umzüge des Berner Blocks vom Bahnhof zum Stadion, wie sie vor einigen Jahren noch bewilligt worden waren, wird es in den Playoffs nicht geben. «Ich will nicht ausschliessen, dass dies irgendwann wieder einmal möglich sein wird. Aber wie ich bereits vor eineinhalb Jahren den Berner Verantwortlichen mitgeteilt habe, sind solche Umzüge wegen der Arbeiten an der Poyabrücke bis auf weiteres nicht mehr möglich», so Ridoré.

Funktionierendes System

Das System mit den Sonderzügen und Spezialbussen hat sich durchaus bewährt. In dieser Saison verliefen die Derbys im St. Leonhard verhältnismässig ruhig. «Probleme gab es einzig im letzten Spiel, als die Gästefans das Stadion früher verliessen (weil Gottéron nach zwei Dritteln bereits 5:1 führte, Red.), so dass die Busse noch nicht bereit waren», so Berger. Prompt war es vor dem Stadion und am Bahnhof zu Scharmützeln gekommen. Die Kosten für den Polizeieinsatz belaufen sich pro Heimspiel gegen den SCB auf einen hohen fünfstelligen Betrag.

Bewährtes Plexiglas

Im Stadion selbst hat der Club bereits auf die Playoffs hin ebenfalls eine Deeskalationsmassnahme ergriffen. «Wir hatten gemerkt, dass wir alles ziemlich gut im Griff haben und die Bereiche der Fans der beiden Lager gut getrennt waren – ausser auf den Zuschauerrängen selbst. Dort waren die Becherwürfe ein grosses Problem. Das ist mittlerweile eine Art Nationalsport», so Berger. Deshalb steht nun zusätzlich zum Zaun zwischen den Fanlagern noch eine hohe Abgrenzung aus Plexiglas. «Das hat sich bewährt und wird bleiben.» Zwar drohen sich die Bierschlachten nun auf die andere Seite zu verlagern, aber immerhin sind die Lager noch durch einen Eingang getrennt. «Dort können wir kein Plexiglas montieren, das ist ein offener Eingang. Aber ich glaube, das Problem ist auf dieser Seite nicht vergleichbar.»

Um die Fans nicht zu durchmischen, verkauft Gottéron für die Heimspiele übrigens keine Billette über Ticketcorner. Diese gelangen heute (17.30 Uhr) einzig bei den Kassen vor dem St. Leonhard in den Verkauf. «So wollen wir verhindern, dass SCB-Fans, die keines der 250 Tickets des Gästekontingents erhalten, Tickets für andere Sektoren kaufen.»

Probleme mit Freiburger Auswärtsfans

Fanprobleme gibt es aber nicht nur im St. Leonhard – und nicht bloss mit gegnerischen Zuschauern. Einige Freiburger Fans haben sich in diesen Playoffs ebenfalls bereits als sehr schlechte Gäste erwiesen. Beim ersten Spiel in Lugano war es zu Tumulten und Schlägereien innerhalb des Freiburger Sektors gekommen. «Verantwortlich war eine Gruppe, die ihre Reise selbst bei einem Privatunternehmen gebucht hatte. Das ist für uns schwierig zu kontrollieren. Die gleiche Gruppe hatte bereits beim letzten Qualifikationsspiel in Kloten für Unruhe gesorgt. Noch ist administrativ nicht alles geregelt, aber es wird acht bis elf Stadionverbote geben», sagt Berger.

Der Club hat auf diese Vorfälle reagiert. «Wir haben einen Brief an alle Carunternehmen in den Kantonen Bern, Neuenburg, Waadt und Freiburg geschrieben, mit der Bitte, uns mitzuteilen, wenn private Gruppen Fanreisen reservieren wollen.» Für die Spiele in Bern versucht der Club, gemeinsam mit dem Fanclub Sense möglichst viele Tickets über offizielle Kanäle zu verkaufen, Cartransport inklusive. «Aber klar, der Gästesektor in Bern ist so gross und die beiden Städte sind so nah, dass man nie alles kontrollieren kann.» Ein Restrisiko bleibt immer.

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