Autor: Carolin Foehr
Pünktlich zu den Gemeindewahlen präsentiert sich der Internetauftritt der Stadt Freiburg in frischem Gewand. Seit gestern ist die neue Homepage aufrufbar, und das – nachdem im Generalrat jahrelang mehr Zweisprachigkeit gefordert wurde – mit einer fast vollständigen Übersetzung auf Deutsch. Touristen können sogar einige Seiten auf Englisch lesen.
Entsprechend stolz zeigte sich der Gemeinderat gestern bei der Präsentation des neuen Internetportals. «Die Homepage ist attraktiver, vollständiger und bedienungsfreundlicher», pries sie Syndic Pierre-Alain Clément an. «Wir haben nun ein Kommunikationsmittel, das sich hoffentlich weiterentwickeln wird.»
«Schlechte Struktur»
Diese Hoffnung hat auch Rainer Weibel, Fraktionssprecher der Grünen. «Ungenügend» ist nämlich sein Fazit, nachdem er die Internetseite zum ersten Mal besucht hat. Zwar seien die deutsche Version und die schlichte Grafik positive Punkte. Aber besonders unter der Rubrik «Behörden» hätte er sich eine bessere Struktur und mehr Informationen gewünscht – und das nicht nur für die Generalräte. «Die Bevölkerung interessiert es sicher, was ihre Behörden genau tun.»
Im Dezember noch hatte Weibel in einem Postulat gefordert, dass die wichtigsten Reglemente endlich auf Deutsch übersetzt und elektronisch zugänglich würden – was noch immer nicht der Fall sei. «Das ist eine grosse Enttäuschung», so der Generalrat.
Unzufrieden ist Weibel auch mit der neuen «Suchfunktion» des Portals – denn die hatte gestern noch einige Probleme: Ein erster Versuch mit dem Suchwort «Weibel» ergab keinen Treffer, der zweite mit dem Wort «Clément» war auch nicht erfolgreicher.
«Eine Karte wäre gut»
Auch der Fraktionssprecher der städtischen CVP, Claude Schenker, hat für die FN einen ersten Blick auf die Homepage geworfen. Seine Aufmerksamkeit gebührte der Veranstaltungsagenda und den Angeboten für Touristen, wie etwa Unterkünfte. Doch auch er stolperte durch die Rubriken, musste mehrmals vor- und zurückklicken, bis er auf das Logo des Freiburger Tourismus stiess. Und, ein weiterer Mangel, eine Stadtkarte konnte er beim ersten Versuch auch nicht finden.
Trotzdem fällt sein Urteil positiver aus: «Moderner ist sie auf jeden Fall. Besonders gefällt mir, dass sie in drei Sprachen verfügbar ist. Einige Informationen fehlen noch, etwa wo es Park+Ride-Plätze hat, aber das kann man ja nachholen.» Die blaue Farbe sei zwar nicht optimal, in Verbindung mit Freiburg aber nachvollziehbar. Sein spontaner Eindruck: «Die Homepage ist viel besser als vorher.»
Inhalt ist der gleiche
Fazit: Mit ihrem neuen Internetauftritt überzeugt die Stadt Freiburg nur teilweise. Das mag auch daran liegen, dass trotz des neuen Layouts die Struktur und die Inhalte der früheren Internetseite beibehalten wurden. Internetnutzerinnen und -nutzer können sich aber auch selbst zur neuen Homepage äussern – wenn sie denn das entsprechende Formular dazu finden.