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Die Stadt Freiburg muss über 100 Bushaltestellen bis Ende 2023 sanieren

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Die meisten Bushaltestellen in der Stadt Freiburg werden 22 Zentimeter hohe Kanten bekommen. Diese sind notwendig, damit Rollstuhlfahrer autonom in den Bus einsteigen können. Die Stadt hat für die Umsetzung noch höchstens anderthalb Jahre Zeit.

3,5 Millionen Franken, 121 Bushaltestellen und 22 Zentimeter: Das sind die wichtigsten Kennzahlen zur Sanierung der Bushaltestellen in der Stadt Freiburg. Diese müssen bis Ende 2023 an die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes angepasst werden. Das Gesetz verlangt, dass Menschen im Rollstuhl selbstständig in einen Bus einsteigen und diesen auch wieder verlassen können. Damit der Zugang für sie – aber auch für Personen mit Rollator oder mit Kinderwagen – möglichst niveaugleich ist, müssen die Kanten der Haltestellen erhöht werden: 22 Zentimeter ist die Höhe, die die Freiburger Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion Ende 2020 vorgeschrieben hat. Eine solche Kantenhöhe hatte zuvor die Organisation Inclusion Handicap gefordert (siehe Kasten).

Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs (Mitte links – CSP) und Julien Thirion, Projektchef beim städtischen Amt für Mobilität, informierten am Freitag an der Haltestelle Fonderie, wie die Stadt Freiburg die Vorgabe des Gesetzes umsetzen möchte. Von den total 126 Bushaltestellen, die in die Zuständigkeit der Stadt fallen, sollen 121 eine 22 Zentimeter hohe Haltestellenkante bekommen. «Eine Kante mit einer solchen Höhe verlangt jedoch, dass der Bus bereits vor Erreichen der Haltestelle möglichst geradlinig an sie heranfahren kann», erklärte Julien Thirion. Weil der freie öffentliche Raum um die Bushaltestellen an einigen Orten eingeschränkt sei, könnten nicht alle Haltestellen auf ihrer ganzen Länge erhöht werden.

Fünf Haltestellen unverändert

Die Stadt habe sich bei jeder Haltestelle an einem mehrstufigen System orientiert. «Priorität eins war, eine 22 Zentimeter hohe Kante zu schaffen auf der gesamten Länge der Bushaltestelle, also 20 Meter.» Das sei erfreulicherweise bei 86 Haltestellen beziehungsweise rund 68 Prozent möglich. Wenn die Priorität eins nicht umsetzbar gewesen sei, habe die Stadt die Priorität zwei geprüft: eine 22 Zentimeter hohe Kante auf einer Länge von 18 Meter. Dies werde bei 25 Haltestellen beziehungsweise 19,84 Prozent umgesetzt. Bei zwei Haltestellen könne die Stadt die Kante nur im vorderen Bereich für die ersten zwei Bustüren erhöhen. Und bei drei Haltestellen könne die Kante nur auf 16 Zentimeter erhöht werden. «Hier wird die Busfahrerin oder der Busfahrer wie bisher eine Rampe ausfahren müssen.» Bei fünf Haltestellenkanten – Chamblioux, Kirche St. Johann (Eglise St-Jean) und Palme – sei eine Anpassung gar nicht möglich. Und an fünf Orten plant die Stadt eine Anpassung der Kantenhöhe, wenn dort Bushaltestellen geschaffen werden.

Wird die Stadt es bis zum Ende der Frist in anderthalb Jahren schaffen, all diese Haltestellen baulich umzugestalten? «Wir haben den Willen, den Zeitplan einzuhalten», antwortet Pierre-Olivier Nobs. «Es gibt jedoch immer ein Aber.» Denn Einsprachen könnten die Umsetzung verzögern. Am 5. August werde die Stadt die Anpassung an das Behindertengleichstellungsgesetz von 38 Bushaltestellen öffentlich auflegen. Weitere Auflegungen sollen bis Ende Jahr folgen. Die Gesamtkosten für die 92 Haltestellen veranschlagt die Gemeinde mit 3,5 Millionen Franken. 29 weitere Haltestellen liegen im Bereich von Grossprojekten, wie zum Beispiel des Bahnhofs oder des Burgquartiers, und seien Bestandteil der dortigen Planung.

Am 5. August wird die Stadt Freiburg die Anpassung von 38 Bushaltestellen öffentlich auflegen. Diese sind mit einem roten Punkt markiert.
zvg

Eine Million Franken für nichts

Der Gemeinderat erinnert daran, dass die Stadt Freiburg bereits weiter fortgeschritten war mit der Anpassung ihrer Bushaltestellen:

Wir hatten schon 40 Prozent der Haltestellen an die Norm von 16 Zentimeter angepasst. Doch dann änderte die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion die Norm auf 22 Zentimeter.

Pierre-Olivier Nobs
Gemeinderat Stadt Freiburg

Deshalb müssen bereits sanierte Kanten erneut angepasst werden. Wie viel Geld dadurch in den Sand gesetzt wurde, gibt Pierre-Olivier Nobs nicht genau an. Er sagt, dass die Stadt seit 2012 bis zur Entscheidung des Kantons 2020 jedes Jahr in ihrem Budget 150’000 Franken für die Anpassung der Haltestellen vorgesehen hatte. In acht Jahren wären das 1,2 Millionen Franken gewesen. «Der Gemeinderat und auch die Agglo haben im vergangenen Jahr dem Kanton einen Brief geschickt, um diesbezüglich eine Lösung zu finden – bislang ohne Antwort.»

Im Rahmen der Anpassung der Bushaltestellen werde die Gemeinde in der jeweiligen Umgebung «weitere Verbesserungen auch für andere Transportmodi» vornehmen, so Julien Thirion. So sollen einige Fussgängerquerungen mit Trottoirüberfahrten oder Schutzinseln sicherer gestaltet werden. Die Arbeiten seien aber auch eine Gelegenheit, Stadtmobiliar oder Begrünungen anzubringen.

Kantonsgericht

Inclusion Handicap konnte sich durchsetzen

Die Kantenhöhe von Bushaltestellen beschäftigte in Freiburg das Kantonsgericht. Denn Inclusion Handicap reichte eine Einsprache ein, als der Kanton 2016 die neue Bushaltestelle Briegli in Düdingen mit einer Höhe von 16 Zentimetern bewilligte. Je nach Topografie müsse sich der Bus so stark neigen, dass der Einstieg für Rollstuhlfahrer zu steil wäre, argumentierte die Organisation. 2020 bekam sie vom Kantonsgericht recht (die FN berichteten). Eine Kantenhöhe von 22 Zentimeter habe sich als schweizweiter Standard durchgesetzt. Den angeblichen Problemen mit der Türöffnung schenkten die Richter keinen Glauben und verwiesen auf die richtige Einstellung der Busse und die Wahl eines passenden Randsteins. Schliesslich entschied die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion im selben Jahr, dass grundsätzlich eine Kantenhöhe von 22 Zentimeter vorgeschrieben wird. jmw

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