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Die Stimme aus Asien erholt sich im freiburgischen Estavayer-le-Lac

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Irmgard Lehmann

China macht auch in diesem Jahr Schlagzeilen, findet doch von Mai bis Oktober in der 19-Millionen-Metropole Shanghai eine gigantische Industriemesse statt. Innerhalb von 25 Jahren wurde aus dem Agrarstaat China eine moderne Volkswirtschaft. Kaum ein anderer hat wie Peter Achten diese Entwicklung aus nächster Nähe verfolgt – lebt er doch seit 25 Jahren als Korrespondent in Asien. Aus dem widersprüchlichen, faszinierenden oder mitunter auch erschreckenden China zieht er sich bisweilen auch zurück: Eine Oase der Ruhe hat er in Estayaver-le-Lac gefunden.

Peter Achten, Sie haben in Estavayer ein Haus gekauft – warum gerade dort?

Ich bin Basler, bilingue aufgewachsen und ging in Freiburg im Kollegium St. Michael zur Schule – deshalb meine Affinität zur Suisse Romande und speziell zu Freiburg. In Estavayer gingen wir als Schüler im Neuenburgersee baden; Jugenderinnerungen also. Im Haus in der Altstadt gleich neben der Collegiale St-Laurent fühle ich mich wohl und glücklich.

Sieht man sie denn beim Baden, oder ist das Haus vielmehr eine Altersvorsorge?

Nein, Baden ist mir zu nass. Aber morgens gehe ich entlang dem See joggen. Hin und wieder fische ich und dank meiner Frau haben wir schon viele gute Bekannte in Estavayer. Also: romantischer Alltag oder alltägliche Romantik. Kurz, einfach schön und erholsam.

Kehren Sie eines Tages definitiv in die Schweiz zurück?

Der Plan ist, jedes Jahr ein wenig mehr in Estavayer zu verbringen. Im laufenden Jahr verbringen wir insgesamt vielleicht drei Monate dort. Ob ich definitiv zurückkomme? Kaum, denn ich kann gut pendeln zwischen Peking, Estavayer und New York, wo mein Bruder wohnt.

Eigentlich wären Sie doch im Pensionsalter – aber keine Rede davon. Im Gegenteil: Sie haben das Reisen entdeckt – geschäftsmässig. Damit sind Sie in bester Gesellschaft mit Gysling, Hottinger usw. Was ist anders, wenn man mit Ihnen reist?

Das Reisen habe ich schon vor zehn Jahren entdeckt und dabei immer interessante Menschen kennen gelernt. Ich versuche, den Mitreisenden Land, Leute, Kultur, Politik und Wirtschaft näher zu bringen.

Seit mehr als zwanzig Jahren leben Sie in Asien, vorwiegend in China. Was ist so anders in diesem Land als hier in der Schweiz?

Ich lebe zwar seit langem in Asien, aber ich habe mich während Jahren auch in Nord- und Südamerika aufgehalten. So sind denn meine ganz grossen Lieben neben Vietnam noch immer Kuba und Argentinien. Was ist in China anders als in der Schweiz? Vieles. Vom Essen über die Kultur bis zum Alltag. Da ich in meinem Leben schon in so vielen Städten gelebt und gewohnt habe, nehme ich vor allem das Positive mit, ohne für kritische Seiten blind zu sein. Schliesslich bin ich ja Journalist.

Vom 1. Mai bis Ende Oktober findet in Shanghai die Weltausstellung statt. Was bedeutet das für Sie? Für Ihren Alltag? Für Ihre journalistische Tätigkeit?

Für China ist die Weltausstellung in Shanghai ein ganz grosses Ding, ähnlich wie die Olympischen Spiele vor zwei Jahren in Peking. China, Chinesinnen und Chinesen zeigen der Welt mit Stolz, was sie erreicht haben. Endlich, so die Botschaft, sind wir wieder dort, wo wir vor hundertfünfzig Jahren schon einmal waren, bevor der Westen Manu Militari China «geöffnet» hat. Ansonsten finde ich die Weltausstellungs-Idee etwas veraltet, eine Idee aus dem 19. Jahrhundert. Ist das noch nötig im digital vernetzten Weltdorf?

Wird die Weltausstellung die Welt verändern oder zumindest China?

Nein, das glaube ich nicht. Oder nur ganz wenig vielleicht, weil viele Ausländer China besuchen werden und weil viele Chinesen dank der Ausstellung etwas mehr über die Welt wissen werden.

Wird sie bei den Chinesen das Umweltbewusstsein wecken? Das sei eines der Ziele, liess ich mir sagen.

Seit Jahren ist die Regierung aktiv daran, das Umweltbewusstsein zu stärken. Denn ohne saubere Umwelt, so die Erkenntnis, ist auch kein nachhaltiges Wirtschaftswachstum möglich.

Insider beziehungsweise Schweizer, die in China leben, sagen, dass Chinakorrespondenten ein negatives Bild von China vermitteln, das nicht der Wirklichkeit entspricht. Was sagen Sie dazu?

Insider sind vor allem Geschäftsleute, und wenn man China sagt, werden deren Augen glasig. Ja keine Kritik an China – könnte ja dem Geschäft schaden. Andrerseits: auch ich finde, dass Korrespondenten allzu oft das Negative betonen. Das hat aber auch etwas mit unseren Redaktionen in der Schweiz beziehungsweise mit unserem Mediensystem zu tun. Um es einfach auszudrücken: only bad news are good news. Also immer und immer wieder Tibet, Taiwan, Katastrophen und so weiter.

Was Korrespondenten eigentlich machen müssten, wäre Geschichten zu schreiben, welche die Rohnachrichten (das machen ja die Agenturen) verständlich machen. Aber wenn natürlich – auch in den Schweizer Medien – Redaktionen und insbesondere der Auslandteil totgespart werden, kann man eben keine qualitativ hochstehende Auslandberichterstattung erwarten. Ich kenne Kollegen, die fast die ganze Zeit in Peking verbringen, weil die Reisespesen zusammengestrichen wurden.

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