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Die Stipendiengesuche sind seit Beginn der Pandemie zurückgegangen

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Seit Beginn der Covid-Pandemie haben die Gesuche im Kanton Freiburg um Stipendien für schulische Ausbildungen abgenommen. Dies überrascht, lässt sich aber auch erklären.

Stellenverlust, Kurzarbeit, weniger Einkommen: All dies mögen Gründe sein, dass Eltern ihren Kindern nach der obligatorischen Schulzeit nahelegen, unmittelbar einer Arbeit nachzugehen, statt eine Ausbildung zu absolvieren.

Diesen Gedanken haben die beiden Grossrätinnen Bernadette Hänni-Fischer (SP, Murten) und Susanne Schwander (FDP, Kerzers) in einer Anfrage an den Staatsrat aufgeworfen. Sie machten den Staatsrat darauf aufmerksam, dass Stipendien ein wichtiges Element der Bildungs- und Sozialpolitik sind und dass Ausbildung auch ein Instrument zur Armutsprävention ist. Sie erwähnen in ihrem Vorstoss, dass schon vor Corona Freiburg unterdurchschnittliche Beträge für Stipendien ausgegeben hat. 2019 waren es im schweizerischen Schnitt 7552 Franken pro Person, in Freiburg hingegen nur 5195 Franken. 

Kein Druck durch Eltern bekannt

In seiner Antwort schreibt der Staatsrat, es gebe keine Statistiken, mit denen sich abschätzen liesse, wie viele junge Menschen von ihren Eltern dazu gedrängt wurden, statt eine Ausbildung zu absolvieren, direkt ins Berufsleben einzusteigen. Eine Umfrage bei Sozialämtern und den Unterrichtsämtern habe jedoch ergeben, dass solche Fälle extrem selten sind oder gar nicht auftreten. Dank des Stipendienwesens sei auch der Bezug von Sozialhilfe kein Hindernis für eine Ausbildung.

Wenn eine Ausbildung abgebrochen wird, geschehe dies meist aus persönlichen Gründen; das können soziale oder gesundheitliche Probleme, mangelnde Fähigkeiten, fehlende Motivation, Drogen- oder Alkoholmissbrauch oder Konflikte mit den Eltern sein. 

Der Staatsrat stellt jedoch fest, dass für das Schuljahr 2019/20, als die Corona-Pandemie ausbrach, 3234 Stipendiengesuche eingingen, so wenige wie in den letzten zehn Jahren nie mehr. Die Ablehnungsquote lag mit 49 Prozent im Bereich der Vorjahre, sodass auch die Anzahl Begünstigter mit 1643 tiefer lag als in den letzten zehn Jahren. Wie der Staatsrat erfuhr, sei die gleiche Feststellung mit Ausnahme von zwei Kantonen in der ganzen Schweiz gemacht worden. 

Fernunterricht als Grund

Das Phänomen sei schwierig zu erklären, es gebe aber einige mögliche Gründe. So hätten die Kantone zuletzt vor der Pandemie 360 Millionen Franken an die am stärksten betroffenen Personen für eine nachobligatorische Ausbildung gesprochen. Diese Unterstützung habe auch in der Zeit der Pandemie ihren Zweck erfüllt.

Weiter mag gemäss Staatsrat der Fernunterricht ein Grund gewesen sein: Kosten für Mahlzeiten, Transport und Unterkunft seien reduziert gewesen. Auch haben viele Studierende durch die geschlossenen Freizeit- und Kultureinrichtungen während der Pandemie wohl weniger Geld ausgegeben.

Festzuhalten sei weiter, dass nicht alle Jobs für Studierende durch die Pandemie verschwanden. Je nach Arbeitsvertrag hatten diese Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung. Weiter haben die Bildungsinstitutionen für die Pandemie verstärkte Unterstützung erhalten, wie etwa Notfallhilfen für Studierende. Die Fachhochschule Westschweiz stellte dazu zum Beispiel 1,7 Millionen Franken zur Verfügung.

Der Staatsrat hält es aber nicht für ausgeschlossen, dass die Pandemie längerfristig Auswirkungen haben wird und die Stipendiengesuche in den kommenden Jahren wieder zunehmen.

Angebot vor Ort senkt Kosten

In seiner Antwort relativiert der Staatsrat den geringeren Durchschnittsbetrag, den Freiburg für Stipendien ausgibt. Dies hänge nicht zuletzt damit zusammen, dass Freiburg eine Universität und mehrere Fachhochschulen hat und deshalb Studierende oft in der Nähe ihres Wohnorts kostengünstiger studieren können. Auch die Nähe zu Bern, Lausanne oder Neuenburg erlaube es mehr Studierenden, weiterhin bei den Eltern zu wohnen, was die Kosten für die Ausbildung wesentlich verringere.

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