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«Die Stirnlampe immer vorne tragen»

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Autor: Marc Kipfer

Eine Diskussion abschliessen, solange sie noch konstruktiv ist, das ist eine Sache, die Jürg Berner beherrscht. Nur selten zog sich eine Sitzung unter seiner Leitung zwecklos in die Länge, nie wurde es an einer Gemeindeversammlung richtig spät, wenn er ihren Ablauf dirigierte. Aus persönlichen Gründen ist Berner auf Ende 2009 nach vier Jahren von seinem Amt zurückgetreten. Im FN-Interview wirft der Mann, der lieber nach vorne schaut, einen Blick zurück.

Jürg Berner, in Ihrer Amtszeit als Ammann scheint sich Büchslen erheblich geöffnet zu haben …

Diesen Eindruck teile ich. Ein kleiner Meilenstein war, dass sich Büchslen dem Trinkwasserverbund angeschlossen hat. Das gab heftige Diskussionen. Mit dem Verzicht auf das eigene Wasser schlachtete man sozusagen eine heilige Kuh.

Büchslen spricht jetzt auch offen von einer Fusion mit Murten. Wie kommt das?

Steter Tropfen höhlt den Stein, könnte man sagen. Noch ist Büchslen eine finanziell gesunde Gemeinde. Aber jede Quelle versiegt einmal. Und wir haben das Personalproblem, mit dem viele kleine Gemeinden kämpfen. Es fehlt uns beispielsweise eine Vertretung in der Schulkommission. Unsere Feuerwehr sollte mindestens 25 Mitglieder haben, im Moment sind es deren 11. Das scheinen die Leute nun verstanden zu haben.

In einer Konsultativabstimmung gab es nur eine einzige Stimme gegen die Fusion.

Das hat mich selber überrascht und gefreut. Ich habe immer klar die Meinung vertreten, dass eine Fusion die einzige Lösung ist. Schon in der ersten Gemeindeversammlung, die ich leitete, habe ich die Einwohner darauf angesprochen. Dafür musste ich aus der Bevölkerung teils harte Kritik einstecken. Obwohl heute nur wenige den Ammann um seinen Posten beneiden, wird immer wieder hart gegen ihn geschossen.

Trotzdem sind Sie Ihrem Weg treu geblieben. Warum?

Für mich sollte ein Ammann seine Stirnlampe immer nach vorne tragen. Der aktuelle Steuerfuss von 57,9 Prozent muss nächstes Jahr sicher erhöht werden. Aus dieser Sicht tut eine Fusion mit einer Gemeinde, die einen höheren Steuerfuss hat, nicht weh.

Wie lange dauert es bis dahin?

Wenn der neue Gemeinderat den eingeschlagenen Weg weiterführt, dann kann die Fusion in zwei bis drei Jahren Tatsache sein.

Warum mit Murten?

Büchslen ist schon heute in Richtung Murten orientiert, zum Beispiel was die Schule oder die Stützpunktfeuerwehr betrifft. Ausserdem gibt es aus meiner Sicht keine geeignete Alternative. Wenn wir mit Gempenach, Ulmiz, Ried und Galmiz zusammenspannen, bleibt das eine kleine Gemeinde. Die Aufgaben werden aber immer grösser.

Damit sprechen Sie auch die Aufgaben eines Ammanns an. Wie gross ist die Belastung?

Durch meinen Rücktritt werde ich an bis zu 70 Abenden pro Jahr entlastet. Wer dieses Amt antritt, muss sich der grossen Arbeitslast bewusst sein.

Noch ist unklar, wer Ihre Nachfolgerin oder Ihr Nachfolger wird. Was muss diese Person mit sich bringen?

Wie erwähnt eine grosse Einsatzbereitschaft. Halbherzig kann man dieses Amt nicht ausführen. Ein Profi muss man allerdings nicht sein. Ich fühle mich immer noch als Laie, obwohl ich durch die Teamarbeit im Gemeinderat und im Kontakt mit den Ämtern viel für mich gelernt habe. Zum Beispiel, dass man bei langen Diskussionen auch mal Stopp sagen muss. Und dass die eigene Meinung auch mal unterliegen kann. Ich habe mich nie als Chef, sondern eher als Moderator gefühlt.

Was hat der Gemeinderat unter Ihrem Vorsitz erreicht?

Trotz unseres tiefen Steuersatzes haben wir die Infrastruktur verbessert. Beispiele sind die Strassen, aber auch die Wasserversorgung oder die Renovation der Schulhauswohnung. Was der Gemeinderat in den letzten vier Jahren machen konnte, hat er im Sinn der Bürger getan.

Also ist die Gemeinde in einem guten Zustand, jetzt wo Sie sie politisch verlassen?

Büchslen ist gesund und hat keine Schulden. Dazu hat vor allem mein Vorgänger viel beigetragen. Solange die Gemeinde unabhängig ist, sollte dies auch weiterhin das Ziel sein.

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