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«Die Türe für Gespräche bleibt offen»

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Am Dienstagabend haben sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Fräschels mit deutlicher Mehrheit gegen die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit Kerzers ausgesprochen. Für Kerzers ist das kein Problem: «Die Gemeinde Fräschels ist ja auf uns zugekommen mit diesem Anliegen, der Anstoss kam von ihrer Seite», sagt René Stüssi, Vize-Ammann von Kerzers, auf Anfrage. «Für uns geht keine Welt unter.» Kerzers nehme den Entscheid der Fräschelser zur Kenntnis. «Damit ist das Thema für uns vorerst erledigt und abgeschlossen.» Stüssi betonte, dass der Zug damit nicht abgefahren sei: «Die Türe bleibt offen für Gespräche.»

Die Fräschelser entschieden sich in einer geheimen Abstimmung mit 54 zu 18 Stimmen bei einer Enthaltung klar gegen Fusionsverhandlungen und das Erstellen einer Fusionsvereinbarung. Zu Beginn der ausserordentlichen Gemeindeversammlung erklärte der Ammann des 500-Seelen-Dorfes, Peter Hauser, den Zeitplan und präsentierte den zahlreich erschienenen Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern als Beispiel eine Fusionsvereinbarung aus dem Sensebezirk. «Eine Grossgemeinde hat politisch mehr Einfluss», sagte Hauser, «aber Fräschels kann auch so weiter bestehen». Voraussetzung sei, dass sich genug Fräschelser für die Ämter zur Verfügung stellen. Der Gemeinderat bleibe in der Frage neutral, «es ist der Entscheid der Bürgerinnen und Bürger».

Die Versammlung zeigte sich einer Fusion gegenüber kritisch: «In Kerzers wird Parteipolitik betrieben, da geht es nicht um Personen». Es werde zudem schwierig mit dem Mitspracherecht, «auch weil sie in Kerzers von einem Generalrat reden», sagte ein Bürger. Und auch das Portemonnaie sei ein wichtiger Punkt: «Der Kerzerser Steuerfuss ist mit 85  Prozent höher als jener in Fräschels mit 75 Prozent». Er begreife die Notwendigkeit für Fusionsverhandlungen nicht, sagte ein Bürger. Hauser antwortete, dass es um Planungssicherheit für die nächste Legislatur gehe, «2021 finden Gemeinderatswahlen statt».

Viele Stimmbürger beanstandeten die kurze Frist für das Erstellen einer Fusionsvereinbarung. Bereits Ende November 2019 hätte der Staatsrat diese erhalten müssen. Eine Urnenabstimmung wäre für Mai 2020 vorgesehen gewesen.

Die Wortmeldung einer Bürgerin bezog sich auf die Situation im Kanton Bern: «Es hat sich gezeigt, dass die Menschen zu grossen Systemen weniger Bezug haben.» Grössere Systeme seien anonymer und nicht gesund. Deshalb seien nun Aussenstellen geplant. Ausserdem habe man festgestellt, «dass grosse Systeme teurer sind».

Das Beispiel Jeuss

Verschiedene Wortmeldungen aus der Versammlung bezogen sich auf die Situation in Murten und den Ortsteil Jeuss als Argument gegen eine Fusion. Dort zeigte sich, dass die Vereinheitlichung von Reglementen für Trinkwasser, Abwasser oder Abfall auf Widerstand stossen kann, wenn sich Ortsteile benachteiligt fühlen. In der Fusionsvereinbarung wird lediglich geregelt, bis wann die Reglemente auf einen Nenner gebracht werden sollen, nicht aber deren Inhalt. Ein Bürger findet, dass in Fräschels alles gut funktioniere, auch mit dem Abfall.

Es war bereits der dritte Anlauf für eine Fusionsvereinbarung zwischen Fräschels und Kerzers. «Was muss passieren, damit der Staat sagt, Fräschels müsse fusionieren?», fragte ein Bürger. «Kein Gemeinderat, kein Geld mehr oder keine Verwaltung», sagte Hauser. Ein Bürger stellte klar, «dass es nicht immer ganz einfach war, Gemeinderäte zu finden in Fräschels. Jeder, der Nein sagt, muss bereit sein, ein Amt zu übernehmen und mitzuarbeiten.»

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