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Die ungewohnte Rolle des Paradesturms

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 Bykow, Sprunger, Plüss – diese drei Namen sorgen in den Ohren der meisten NLA-Verteidiger normalerweise für Schweissperlen und Kopfzerbrechen. 110 Skorerpunkte hat das Freiburger Sturmtrio in den 50 Qualifikationsspielen gesammelt, 32 in den zwölf Playoffspielen bis in den Final. Auch für die Serie gegen Bern wäre die Sturmlinie für die Heldenrolle vorgesehen. Doch bisher sind die drei Stürmer für einmal bloss die tragischen Helden.

Sprungers unnötige Strafe

Plüss schoss zwar in Spiel eins in Freiburg zehn Minuten vor Schluss in doppelter Überzahl das 1:3. Das war es aber auch schon in Sachen Erfolgsmeldungen. Die Liste der Negativerlebnisse ist länger. In Spiel eins stand die Sturmlinie bei den ersten beiden Berner Toren auf dem Eis. Es sollten die zwei wegweisenden Tore sein. Beim Spiel vom Samstag in Bern schliesslich war es in erster Linie Julien Sprunger, der zum tragischen Helden avancierte. Gegen Ende des zweiten Drittels liess er sich hinter dem gegnerischen Tor, abseits des Spielgeschehens, zu einem Crosscheck gegen Philippe Furrer verleiten und musste dafür zwei Minuten auf die Strafbank. Quasi mit dem Ablauf der Strafe bedankte sich Furrer zu Beginn des Schlussdrittels gleich höchstpersönlich mit dem matchentscheidenden 4:3. «Strafen in der gegnerischen Zone sind immer unnötig», sagte Freiburgs Trainer Hans Kossmann am Samstag nach dem Spiel diplomatisch. «Sprunger ist ein Skorer. Und wenn Skorer keine Tore erzielen, kommt schnell einmal Frust auf.»

Benjamin Plüss hätte 70 Sekunden vor der Schlusssirene dafür sorgen können, dass Sprungers Aussetzer doch nicht matchentscheidend wird. Doch alleine vor Berns Torhüter Marco Bührer traf er bloss die Latte. «Das Tor war offen», sagte Plüss nach der Partie selbst. Dass er es nicht traf, war Pech, passte jedoch ins Gesamtbild.

«Immer sofort bei Bykow»

«Die Berner spielen sehr gut gegen unsere Linie», sagt Julien Sprunger. «Sie sind immer sofort bei Andrei Bykow, der hat dadurch gar nicht allzu viel Puckbesitz.» Auch Bykow macht dem Gegner ein Kompliment: «Bern spielt sehr stark in der neutralen Zone. Es ist ein Gegner, der wirklich sehr schwer zu kontrollieren ist.» Doch Bern könne sich nicht bloss auf diese Sturmlinie konzentrieren, so Sprunger. «Wir haben vier starke Linien. Das hat man auch am Samstag gesehen. Da war es halt die Linie mit Dubé und Gamache, die getroffen hat.» Tatsächlich war Gottérons zweites dominantes Duo, das immer mal wieder mit einem anderen Sturmpartner spielt, an den beiden ersten Freiburger Toren entscheidend beteiligt.

Aber eines ist klar: Will Gottéron die Herkulesaufgabe schaffen, diesen Final trotz 0:2-Rückstand noch zu drehen, braucht das Team eine Paradelinie in Topverfassung. Sprunger glaubt an eine baldige Besserung. «Wir haben vielleicht nicht viele Tore geschossen. Aber wir kommen zu Chancen. Das ist schon einmal ein gutes Zeichen.» Als erschwerender Faktor kommen für die Paradelinien Schmerzen hinzu. Plüss spielt mit einem gebrochenen Nasenbein, Bykow kann nicht kaschieren, dass ihn die im Halbfinal zugezogene Handgelenkverletzung immer noch stört, auch wenn er, darauf angesprochen, keine Mine verzieht und versichert: «Es geht schon.»

Weiterhin zuversichtlich

Die Freiburger Spieler wirkten nach der Niederlage vom Samstag zwar enttäuscht, aber nichtniedergeschlagen. «Unser Hauptist immer noch erhoben», sagt Bykow. «Die Moral ist keineswegs bei null. Wir wissen, dass wir die Serie noch drehen können, und werden am Montag in guter mentaler Verfassung ins Training zurückkehren.»

 Plüss glaubt sogar, dass man durch die zwischenzeitliche Aufholjagd in Bern «Moral tanken» konnte. «Bern ist sehr stark», sagt Julien Sprunger. «Aber unter Druck sind sie auch nicht besser als wir, das hat man gesehen. Es ist nicht so, dass Bern die Serie dominieren würde. Sie machen bisher einfach zwei, drei Details besser als wir.» Eine Tatsache, die mit der grösseren Erfahrung der Berner zu tun haben könnte. «Für viele von uns ist es der erste Final», sagt Sprunger. «Wir haben noch einiges zu lernen.» Allzu lange sollte die Lernphase indes nicht mehr dauern, sonst droht die Serie frühzeitig zu Ende zu sein. Doch Sprunger gibt sich zuversichtlich: «Wir müssen unsere Heimspiele gewinnen und einmal in Bern siegen. Genf hat dort gewonnen, Zug hat dort gewonnen, warum sollte uns das nicht gelingen?»

Hoffen auf Fehler Bührers

Einen Grund zur Zuversicht sehen sowohl Bykow als auch Sprunger in der Person von Marco Bührer–dem Berner Torhüter, der am Samstag bei mindestens zwei der drei Freiburger Tore nicht gut aussah. «Bei Bührer ist vom Besten bis zum Schlechtesten alles möglich», sagt Sprunger. «Man hat gesehen: Wenn er die Scheibe nicht sieht, wird er nervös.» Bykow kennt das Rezept eigentlich auch. «Wir müssen Druck auf Bührer ausüben. Er wirkt nicht sonderlich sicher.» Es liegt nun auch an der Paradelinie, dies auszunützen.

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