Autor: michel spicher
Badminton NLA St. Gallen-Appenzell ist in dieser Saison das Mass aller Dinge. Die Ostschweizer haben als einziges Team alle bisherigen Partien gewonnen. Alles andere als der Titel 2009/10 wäre für den Club eine Enttäuschung.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Wer hätte angesichts dieser Stärkeverhältnisse erwartet, dass Tafers-Freiburg dem Leader ein 3:5 abtrotzen würde?
Nach sieben der acht Spiele lag Tafers-Freiburg mit 3:4 im Rückstand und durfte gar auf ein sensationelles 4:4 hoffen. Natürlich profitierte die Union auch davon, dass Agung Ruhanda nur ein Spiel für die Ostschweizer bestritt. Der Indonesier, der in der letzten Saison bei Uni Basel Punkte am Laufmeter sammelte, verzichtet neuerdings auf die Einzeldisziplin. Beim Leader hat der 26-Jährige die Trainingsleitung übernommen, trainiert dadurch weniger und ist nicht mehr so fit wie auch schon. Die Union nutzte die Gunst der Stunde und durfte dank Siegen im ersten Herrendoppel, im Mixed und im dritten Herreneinzel bis zum letzten Spiel auf eine Überraschung hoffen.
Andrey/Trepp hatten bei ihrem Sieg davon profitiert, dass Ch. Heiniger/Roch bei ihrer gemeinsamen Premiere mit Abstimmungsschwierigkeiten zu kämpfen hatten. Sie setzten sich im dritten Satz klar (21:14) durch.
Seinen Teil zur spannenden Schlussphase steuerte Trepp bei, indem er Kleiner in zwei Sätzen bezwang.
Andrey verpasst Sensation
So musste das abschliessende erste Herreneinzel über Sieg und Niederlage entscheiden. Jens Koch gegen Olivier Andrey lautete das Duell. Konnte Andrey im ersten Satz dem Deutschen lange Paroli bieten (21:19), so fehlte dem Wünnewiler am Ende die Präzision. «Im zweiten Satz stimmte die Länge meiner Lobs nicht mehr», analysierte Andrey. «Sie gerieten zu flach und dadurch konnte Jens seine Stärke, den Angriff, voll ausspielen.» Dass es nach seiner Niederlage 3:5 statt 4:4 hiess und der Union ein weiterer Punkt durch die Lappen ging, ärgerte Andrey allerdings nur kurz. Doch Andrey weiss auch, dass in St. Gallen mehr möglich gewesen wäre. Denn die Union musste auf Nicole Schaller, die an der U17-Junioren-EM in Slovenien antrat, verzichten. Schaller hätte im Normalfall im Einzel Pelling bezwungen (so wie zuletzt am Shuttle-Cup) und der Union so den vierten Sieg geholt . . .
St. Gallen – Tafers-Freiburg 5:3 (12:7)
Männer: Roch – O. Andrey 21:19, 21:15; Ch. Heiniger – Fang 21:18, 21:19; Kleiner – Trepp 8:21, 22:24. Ch. Heiniger/ Roch – O. Andrey/Trepp 20:22, 21:19, 14:21; Agung Ruhanda/Th. Heiniger – Schmid/Mattmüller 21:15, 21:13. Frauen: Pelling – Larchenko 21:16, 21:12. Pelling/Cuntapay-Djajawasita – Larchenko/Zaugg 21:14, 21:23, 21:10. Mixed: Agnia Ruhanda/Th. Heiniger – Zaugg/Mattmüller 19:21, 21:18, 15:21.
