Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Verantwortung des Stromproduzenten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Verantwortung des Stromproduzenten

Autor: Regula SAner

Kürzlich wurde bekannt, dass sich die Groupe E mit 162 Millionen Franken am Bau eines Kohlekraftwerks in Brunsbüttel in der Nähe von Hamburg beteiligen will. Diese Absichten wurden von Umweltschützern und der SP heftig kritisiert (siehe Kasten). Die FN nahmen das Vorhaben der Groupe E zum Anlass, um mehr über ihre Strategien zu erfahren.

Alain Sapin, welches ist das Selbstverständnis der Groupe E?

Wir sind ein Energieversorgungsunternehmen. Wir produzieren, verteilen und vertreiben Strom. Zudem sind wir auch ein Dienstleistungsunternehmen, dies beispielsweise im Bereich Installationen oder Forschung. Wir sehen unsere Verantwortung darin, den Strombedarf der Privathaushalte und der Unternehmen in unserem Versorgungsgebiet decken zu können. Es ist uns auch wichtig, dass wir wissen, aus welcher Quelle unser Strom stammt.

Die Energiepreise steigen weltweit. Was erwartet Ihre Kunden?

Dass die Preise so tief sein werden wie früher, das ist vorbei. Unser Ziel ist es, dass wir nicht teurer sind als andere Anbieter. Idealerweise bieten wir das gleiche Produkt an, aber billiger oder zum gleichen Preis, aber mit einer besseren Qualität. Auf jeden Fall müssen unsere Kunden, wie zum Beispiel eine Sägerei oder ein Stahlbauunternehmen, konkurrenzfähig bleiben können. Denn schliesslich sind sie ja auch sehr wichtig für die Entwicklung unserer Region.

Sie sprechen die anderen Stromversorger in der Schweiz an. Die Groupe E erzielt einen jährlichen Umsatz von 600 Mio. Franken. Welchem Marktanteil entspricht das?

Wir liefern in unserem Gebiet Freiburg, Neuenburg, Waadt drei Terrawattstunden (TWh), in der ganzen Schweiz werden 55 TWh verbraucht.

Und von wo haben Sie den Strom?

Knapp einen Viertel des Stroms erzeugen wir selber. Fünf bis sechs Prozent stammen aus Beteiligungen an anderen Kraftwerken in der Schweiz. Das heisst ein Drittel (1 TWh) des gesamten Stroms, den wir liefern, stammt aus eigener Produktion oder Beteiligungen.

Und den Rest?

Den kaufen wir an der Strombörse ein.

Das heisst, von diesem Strom wissen Sie nicht, woher er stammt?

Ja, von 66 Prozent des Stroms, den wir liefern, wissen wir nicht, wie er produziert wurde.

Zwei Drittel des Stroms kaufen Sie ein, das bedeutet auch, dass die Groupe E in hohem Masse abhängig ist?

Primärenergie wie Öl, Gas und Kohle (abgesehen vom Wasser) werden wir nie selber besitzen. Die Schweiz wird nie unabhängig vom Ausland sein. Bedenken Sie nur, dass die Groupe E heute soviel Energie produziert, wie auf unserem Gebiet 1960 verbraucht wurde. Um weniger abhängig zu sein, haben wir bereits vor einigen Jahren beschlossen, unsere Energieproduktion zu steigern.

Die Groupe E will eine genügende Stromversorgung garantieren können. Welche Überlegungen haben das Unternehmen bewogen, zum Kohlestromproduzenten zu werden?

2006 erhielt ich von der Groupe E den Auftrag, in Österreich, Deutschland und der Schweiz nach neuen Beteiligungen an Wasserkraftwerken zu suchen. Das Resultat war nahezu null. Wer über nachhaltige Energiequellen wie Wasser oder Wind verfügt, ist angesichts der immer knapper werdenden Ressourcen nicht bereit, andere daran teilhaben zu lassen.

Aber warum setzen Sie gerade auf die dreckigste Energie mit einem enormen CO2-Ausstoss?

Ich frage Sie: Überlegen Sie sich, woher der Strom kommt, wenn Sie auf den Lichtschalter drücken? In der EU beträgt der Anteil von Kohlestrom schon heute ein Viertel. Weltweit sind es 40 Prozent. An dieser Tatsache ändert sich, ob nun mit oder ohne Groupe E, nichts. Wir dürfen uns nichts vormachen, wir importieren schon heute Kohlestrom. Da ist es doch besser zu wissen, woher der Strom kommt und dass wir auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen Einfluss nehmen können. In Brunsbüttel wird ein ganz neues Kohlekraftwerk entstehen, das bereits ein Drittel weniger CO2 ausstösst (700 g pro kWh) als die alten Kraftwerke.

Das heisst, Sie können mit diesem Entscheid gut schlafen?

Ja, problemlos. Ich sehe keine Alternativen.

Warum investieren Sie zum Beispiel nicht in die Sonnenenergie, die grösste und unerschöpfliche Energiequelle?

Dies tun wir, doch in der Schweiz fehlt es an genügend Flächen. Sind Sie bereit, einen Franken pro KWh zu zahlen, das heisst fünf Mal mehr als für herkömmlichen Strom?

Würde die Groupe E die 162 Millionen für Brunsbüttel nicht besser in die Entwicklung neuer Energien stecken?

Mit der Gründung der Groupe E Greenwatt AG im November 2007 fördert die Groupe E neue Energien. Für diesen Sektor sind Investitionen von 350 Millionen Franken vorgesehen. Im Moment ist jedoch noch keine grössere Anlage in Betrieb. Das erste Projekt wird der Windpark Schwyberg sein, der 2011 in Betrieb genommen werden soll. Ziel ist es, mit neuen Energien soviel Strom zu erzeugen, wie mit dem Greyerzersee erzeugt werden kann, sprich 0,25 TWh oder knapp 10 Prozent des Energieverbrauchs in der Region. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, doch wir glauben daran.

Warum ehrgeizig?

Es fehlen die Standorte. Bei der Wasserkraft ist es das Gleiche. Wir können ja nicht einfach ganze Gebiete für neue Stauseen überfluten.

Werden alternative Energien die Energieversorgung je alleine garantieren können?

Das Problem ist, dass wir Strom nicht speichern können. Während die konventionellen Kraftwerke (Atom, Gas) rund um die Uhr die gleiche Leistung zur Verfügung stellen können, ist das bei Solar- oder Windanlagen nicht möglich. Sie helfen, die tages- oder jahreszeitlichen Schwankungen aufzufangen (Spitzenenergie) und leisten somit einen Beitrag an die Jahresenergie.

Was können die Konsumenten zur Förderung sauberer Energie tun?

Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, ihren Anteil an erneuerbarer Energie bis auf 100 Prozent zu erhöhen, und dies mittels Bezugs unseres lokal produzierten grünen Stroms Jade. Die Produktionsanlagen, die den äusserst strengen, ökologischen Kriterien entsprechen, wurden mit dem Label naturmade star zertifiziert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema