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Die verrückte Bergtour: Über 20 Gipfel um den Schwarzsee

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5800 Höhenmeter in zwei Tagen. Das haben sich sieben motivierte Gipfelstürmer vorgenommen. Pascal Waeber wird die 20-Gipfel-Tour, die dieses Wochenende zum ersten Mal stattfindet, leiten. Er erklärt, warum mentale Stärke wichtiger sein wird als körperliche Fitness.

«Die 20 Gipfel um den Schwarzsee schafft man an einem Tag.» Dieser «dumme Spruch» – wie Pascal Waeber seine Aussage heute nennt – bildete vor fünf Jahren die Grundlage für eine Alpin-Wandertour, die es so noch nie gegeben hat und die dieses Wochenende Premiere feiert.

Pascal Waeber ist seit einem Jahr Präsident des SAC Kaiseregg. Er ist einer von 30 ausgebildeten Tourenleitern dieser Sektion und bietet jedes Jahr rund 20 Bergwanderungen für die 930 Mitglieder des Vereins an. «Da ist man immer auf der Suche nach neuen, interessanten Touren.» Im Gespräch mit einem Kollegen, sei der wegweisende «dumme Spruch» einmal gefallen. «Ich hörte mir selbst zu und dachte: Ist das wirklich möglich?», erinnert sich Waeber und lacht. Kurzerhand testet der damalige Marathonläufer seine Theorie: Er startet um Mitternacht, durchwandert das Gebiet um den Schwarzsee und besteigt dabei 20 Gipfel. Abends um kurz vor 22.00 Uhr sei er wieder bei der Gypsera angekommen. «Am Anfang musste ich noch rennen, dann habe ich bemerkt, dass ich gut vorwärtskomme und es gemütlicher nehmen kann.»

Pascal Waeber sitzt am Schwarzsee – direkt hinter ihm: Einer der ersten Gipfel, die er und die Tourteilnehmer am Samstag erklimmen werden: Die Spitzflue.
Sarah Neuhaus

Warteliste für die verrückte Wanderung

Eine solche Tour als Teil des SAC-Programms anzubieten, sei aber nicht infrage gekommen. «Als Gruppe ist man zu langsam, um das auch mit der nötigen Sicherheit zu schaffen», sagt Waeber. In einer «entspannteren» Form bietet er die Tour nun zum ersten Mal als Zwei-Tages-Programm an. Sechs Teilnehmende laufen an beiden Tagen mit. Vier weitere werden jeweils an einem Tag dabei sein. Sie werden insgesamt 5800 Höhenmeter überwinden, 20 Gipfel besteigen und 29 Stunden wandern. Seine SAC-Leiter-Kollegen hätten ihm vorausgesagt, dass sich wohl niemand für so eine verrückte Wanderung anmelden würde. «Nun hat es sogar eine Warteliste», erzählt Waeber stolz.

Jede und jeder kann bei einer solchen Tour natürlich nicht mitmachen. Pascal Waeber kennt alle Teilnehmenden persönlich und hat sie schon mehrmals auf einer Tour dabeigehabt. «Dadurch weiss ich sehr genau, mit wem ich unterwegs bin – das ist sicherheitstechnisch ein grosser Vorteil.»

Blick vom Schafberg zum Breccaschlund.
Pascal Waeber

Kondition steht im Vordergrund

Wandertechnisch besonders versiert müssten die Gipfelstürmer dieser Tour aber gar nicht sein, sagt Waeber. «Sie müssen in erster Linie trittsicher sein und eine gute Kondition haben.» Und der SAC-Präsident geht noch weiter: «Für Leute, die klettern und Gratwanderungen lieben, wäre diese Tour eine sehr frustrierende Angelegenheit.» Denn die Wandergruppe wird den Grat mehrfach verlassen, um die technisch anspruchsvollsten Stellen zu umgehen. Beispielsweise den Grat vom Chörblispitz zur Combiflue: 

Wir umgehen den Grat bewusst und nehmen dafür sehr viele zusätzliche Höhenmeter in Kauf.

So steige man schon mal 500 Meter ab, um wenig später wieder 500 Meter hochzusteigen. «Das ist brutal für Grat-Liebhaber, die lieber den direkten Weg nehmen würden.»

Geht alles nach Plan, werden die Gipfelstürmer am Samstag diese Runde drehen.
Grafik: Sarah Neuhaus

Spitzflue als Auftakt

Auch wenn die heikelsten Abschnitte der Route umwandert werden, warten trotzdem einige Herausforderungen auf die Gipfelstürmer. Pascal Waeber unterscheidet zwischen der «Ernsthaftigkeit» einer Route und deren offiziellen Schwierigkeitsgrad (T1 bis T6). «Eine ernsthafte Stelle, die aber technisch überhaupt nicht schwierig ist, ist zum Beispiel der Bereich zwischen Spitzflue und Fochsli. Dort kann es jedoch gefährlich werden, wenn das Gras nass ist.» Um die ernsthaftesten Stellen der Route möglichst sicher zu durchwandern, stehen Spitzflue und Co. direkt am Anfang der zweitägigen Tour. «Weil die Spitzflue kein besonders schwieriger, aber ein durchaus ernsthafter Gipfel ist, ist es wichtig, dass wir alle noch topfit sind.»

Am Sonntag gehts vom Chällihorn zur Kaiseregg.
Sarah Neuhaus

Mentale Stärke statt Fitness

Die 20-Gipfel-Tour werde aber nicht in erster Linie eine körperliche Herausforderung sein, ist Pascal Waeber überzeugt. «Die mentale Challenge wird mindestens genau so gross sein.» Die vielen Auf- und Abstiege würden bei immer grösser werdender Müdigkeit manchmal vielleicht schwierig wegzustecken sein. «Umso wichtiger ist eine optimale Routenführung – das ist meine wichtigste Aufgabe», sagt der Tourenleiter. Waeber will sich aber auch darum bemühen, dass die Gruppe Spass hat. «Gerade für den Kopf ist das wichtig – wenn man Spass hat, fällt alles viel leichter.»

Am Sonntagabend um 20 Uhr wollen die Gipfelstürmerinnen und Gipfelstürmern wieder in der Gypsera eintreffen. Er freut sich auf diesen Moment. «Wenn alle zufrieden und gesund wieder nach Hause fahren können, haben wir unser gemeinsames Ziel erreicht.»

Blick vom Stieregrat.
Pascal Waeber

Berge im Trend

Starkes Mitgliederwachstum beim SAC

Pascal Waeber, Präsident des SAC Kaiseregg, berichtet von «stark steigenden» Mitgliederzahlen seiner Sektion während der letzten beiden Jahre. Aktuell zählt Waeber rund 930 Mitglieder – 300 davon bezeichnet er als aktiv. Ein Blick in die Mitgliederstatistik des SAC Schweiz zeigt ein ähnliches Bild. 170 000 Mitglieder zählte der SAC als grösster Bergsportverband der Schweiz Ende 2021. 17 000 Eintritten stehen 8500 Austritte gegenüber – das ist ein Nettozuwachs von über 8300 und damit das grösste Mitgliederwachstum in der Geschichte des SAC. Der Verein geht in seinem aktuellen Jahresbericht davon aus, dass der Bergsport durch die Corona-Pandemie stark an Beliebtheit gewonnen hat. san

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