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Die Verwandlung der Holperstrasse

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

An den Schuhen klebt die feuchte Erde wie eine zweite Sohle. Hervé Magne vom kantonalen Tiefbauamt schreitet trotzdem energisch über die Baustelle in Riederberg, zwischen grossen Erdhaufen hindurch. Dann bleibt der Projektleiter für die Sanierung und Neugestaltung der Strasse zwischen Bösingen und Düdingen stehen – da, wo einst ein Haus am Strassenrand stand. Doch der Strassenrand ist nun um einige Meter verschoben, und vom Haus ist nur noch ein Stückchen Vorplatz übrig. Es wurde im September abgerissen, wie Magne erklärt. Die Strasse war lange Zeit ein holpriges Flickwerk mit engen und unübersichtlichen Kurven. Im Juni sprach der Grosse Rat einen Kredit in der Höhe von 10,05  Millionen Franken für die Sanierung (die FN berichteten).

Provisorische Strasse

Wenig später, Anfang September, begannen die Arbeiten. «Zunächst haben wir eine provisorische Strasse gebaut», erklärt Magne. Diese ist nötig, damit die geplante Brücke gebaut werden und der Verkehr trotzdem fliessen kann. Magne zeigt nun zu einem Bagger, der einige Meter weiter in Richtung Litzistorf Erde umschichtet. «Dort beginnt die Brücke, und sie endet ungefähr hier, wo ich stehe.» Seit vergangener Woche sind die Arbeiter damit beschäftigt, das Gelände so zu planieren, damit später die Baumaschinen gut arbeiten können. Nächste Woche beginnen die Arbeiter damit, Pfähle in den Boden zu rammen. Sie werden später die beiden Pfeiler der Brücke sowie die Widerlager, die Verbindungen der Brücke zur Böschung, tragen. Bis Ende August 2019 soll die 47  Meter lange und rund sechs Meter hohe Brücke fertig sein.

Darunter soll der Richterwilbach mehr Platz bekommen, als er jetzt hat, in seinem hundertjährigen Kanal. «Die Brücke bauen wir vor allem wegen den Tieren», sagt Magne. Dazu gehören nicht nur Amphibien, die am renaturierten Bach Freude haben dürften, sondern auch Rehe oder Wildschweine. Denn in Riederberg führt ein Wildkorridor von überregionaler Bedeutung durch. Die Tiere können die Strasse dank der Brücke künftig unterqueren, die Gefahr von Unfällen sinkt.

Sicht wird besser

Parallel zur Brücke wird an der Strasse gearbeitet. Da, wo diese früher eine Kurve um eine grosse Böschung machte, welche die Sicht versperrte, ist der Blick heute frei. Grosse Teile der Böschung sind einfach weg, abgetragen, ganze 12 000 Kubikmeter Material. Lastwagen bringen die Erde weg. Sie werde gebraucht, um Kiesgruben aufzufüllen, sagt Magne.

Hier geht’s zur eindrücklichen Bildergalerie.

An den Lastwagen zirkeln Autos auf der einen verbliebenen Spur vorbei. Der Verkehr läuft trotz der Arbeiten weiter, per Lichtsignal geführt. Neben der Fahrspur bedienen Arbeiter eine lange und laute Maschine. «Sie schlagen rund acht Meter lange Nägel in den Hang», ruft Magne durch den Lärm. Beschweren sich die Anwohner nicht über die Grossbaustelle vor ihrer Haustüre? «Nein, die Zusammenarbeit, auch mit den Grundeigentümern, ist sehr gut.»

Magne zeigt auf den Hang vor sich, der von einem feinkörnigen Zementgemisch wie von einer Kuchenglasur überzogen ist und in dem in regelmässigen Abständen grosse Nagelenden stecken. «Damit wird die Böschung stabilisiert.» Vor der Nagelwand wird später eine bis zu acht Meter hohe Stützmauer hochgezogen werden. Die Strassenführung wird so angepasst, dass die Kurve weniger eng und vor allem übersichtlicher wird.

Nebst der Brücke und der Stützmauer wird auch das Fundament des ganzen Strassenabschnittes von Riederberg bis zum Dorfeingang von Bösingen neu gemacht. Das soll verhindern, dass die Strasse absinkt und Löcher entstehen. Die Arbeiten an der Strasse sollen Ende Dezember 2019 abgeschlossen sein. Danach wird noch der Strassenbelag verlegt, und dann heisst es freie und vor allem ruhige Fahrt von Bösingen nach Düdingen.

Zahlen und Fakten

Brücke, Wand und 1250 Meter Strasse

Die Streckenführung der Strasse bei Riederberg stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der zu sanierende Strassenabschnitt ist 1250  Meter lang, dazu gehört eine neue, 47  Meter lange Brücke, die sechseinhalb Meter hoch wird. Für den Bau der Brücke werden rund 4000  Kubikmeter Erdreich verschoben, für den Bau der zwei bis acht Meter hohen Stützwand 12 000  Kubikmeter. Ein Haus musste den Arbeiten weichen, es stand schon länger leer und wurde vom Kanton gekauft. 15 Grundeigentümer sind von der Strassensanierung betroffen. 17 Arbeiter und zwei Transporteure sind derzeit auf der Baustelle im Einsatz. Drei Baufirmen sind involviert: Die Frutiger  AG kümmert sich um die Brücke, Implenia ist für den Strassen- und Stützwandbau verantwortlich, JPF Construction hat das Haus abgerissen.

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