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Die vielen Gesichter der Jugend

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Das Schlimme an der Jugend ist, dass man nicht mehr dazugehört», sagt eine Postkartenweisheit. Und tatsächlich: Wer nicht mehr dazugehört, neigt dazu, den unbeschwerten Jugendjahren nachzutrauern, als die Haut noch straff war und das Haupthaar dicht, als Ü30-Discos etwas für alte Menschen waren und die grössten Sorgen darin bestanden, dass die Lehrer zu streng, die Eltern manchmal blöd waren und der Schwarm schon vergeben war.

Leicht geht dabei vergessen, wie es war, tatsächlich mittendrin zu stecken in dieser Jugend, nicht mehr Kind zu sein und doch längst noch nicht erwachsen. Das Leben präsentiert sich voller Möglichkeiten–Möglichkeiten, alles richtig zu machen oder so vieles falsch. Die vielen Gesichter der Jugend, von ausgelassenem Übermut über tiefe Melancholie bis zu schwerem Zweifel, zeigt das Fotomuseum Winterthur in seiner aktuellen Sammlungsausstellung. Die Schau mit dem Titel «Junge Menschen» gibt sowohl der Perspektive der Jugendlichen selbst als auch jener von Erwachsenen Raum; sie weckt beim Betrachter Erinnerungen an die eigene Jugend oder ratlose Faszination angesichts von Jugendszenen und -kulturen, die ihm völlig fremd sind.

Suche nach sich selbst

«Die Zeit des Erwachsenwerdens ist die Zeit der Suche nach sich selbst», schreibt das Fotomuseum zur Ausstellung. «In dieser Zeit gilt es, das eigene Ich in der Welt zu verankern. Der Übergang von einer abgeschirmten Kindheit in ein gesellschaftliches System von Beziehungen und Verantwortung, das Erkennen und Austesten von Möglichkeiten und Grenzen sind Erfahrungen, die jeder Mensch ganz persönlich machen muss.»

Die Ausstellung beweist, dass diese Erfahrungen seit jeher ein beliebtes Thema der künstlerischen Fotografie sind. Bilder aus fünf Jahrzehnten zeigen, wie private und gesellschaftliche Vorstellungen das Erwachsenwerden prägen. Die Themen reichen vom Ausloten von Grenzen, von Alkohol- und Drogenerfahrungen und von jugendlichem Protest bis zur Suche nach gefestigten Lebensmodellen und tragfähigen Zukunftsperspektiven.

Viele Schweizer Beiträge

Das alles präsentiert das Museum aus der Sicht junger Fotografen, die aus ihrem eigenen Erleben schöpfen, ebenso wie durch die Brille von Erwachsenen mit einem distanzierteren Blick auf die Welt der Jugendlichen. Internationale Fotografen wie der Japaner Nobuyoshi Araki, der Brite Paul Graham oder der Amerikaner Alec Soth kommen ebenso zu Wort wie Schweizer Künstlerinnen und Künstler.

Unter den Schweizer Beiträgen finden sich so bekannte Namen wie Pipilotti Rist, Daniele Buetti und Walter Pfeiffer, aber auch junge Vertreter wie Beni Bischof, Anne Morgenstern, Maya Rochat und Taiyo Onorato/Nico Krebs.

Eine besondere Stellung nehmen die Schweizer Nachwuchstalente Rico Scagliola und Michael Meier mit der Videoarbeit «Double Extension Beauty Tubes» ein. Von 2008 bis 2010 hat das Duo Angehörige der Emo-Szene mit der Kamera begleitet. Das Projekt ist vom Anspruch her vergleichbar mit der Diaschau «The Ballad of Sexual Dependency», mit der die amerikanische Fotografin Nan Goldin, die in der Winterthurer Ausstellung ebenfalls vertreten ist, in den 1980er-Jahren den Durchbruch schaffte.

Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44/45 (Sammlungsräume). Bis zum 10. Februar. Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Mi. 11 bis 20 Uhr. www.fotomuseum.ch.

Beni Bischof: «Good Years» (2009).Viviane Sassen: «La Lutte» (2011). Bilder Sammlung Fotomuseum WinterthurLarry Clark: aus «Tulsa» (1980).Ari Marcopoulos: aus «Directory» (2011).

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