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Die Vorbereitungen für den Ernstfall laufen

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«Selbstverständlich haben wir uns auf Ebola vorbereitet», sagt der stellvertretende Kantonsarzt Thomas Plattner auf Anfrage und begründet: «Ein Ebola-Verdachtsfall im Kanton Freiburg ist zwar äusserst unwahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen.»

Mitte September sei deshalb das kantonale sanitätsdienstliche Führungsorgan, dem verschiedene Akteure wie Spitäler und Rettungsdienste angehören, einberufen worden. «Dabei haben wir das Problem diskutiert und alle Akteure auf ihre Pflichten hingewiesen.» Zudem habe das Kantonsarztamt alle Ärzte des Kantons über die aktuelle Lage und über das Vorgehen bei einem Verdacht informiert und sensibilisiert. Könne ein Arzt einen Ebolaverdacht nicht ausschliessen, müsse er sofort den Referenzarzt des Freiburger Spitals informieren.

Nicht überall Schutzanzüge

Gerade bei den Hausärzten oder Privatspitälern, die keine Notfalldienste haben, seien weiterführende Massnahmen wie zum Beispiel das Anschaffen von Schutzanzügen aber nicht sinnvoll und wären unverhältnismässig, betont Plattner. «So gefährlich Ebola auch ist: Es ist nicht so ansteckend wie eine Grippe.» So könne das Virus beispielsweise nicht durch Husten übertragen werden, sondern brauche direkten Kontakt mit Körpersekreten (siehe auch blauer Kasten). Hinzu komme: «Hat sich eine Person einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt und leidet bereits unter typischen Symptomen wie Erbrechen, Durchfall oder Blutungen, die eine Ansteckung erst wahrscheinlich machen, wird diese eher nicht zum Hausarzt, sondern direkt in den Notfall gehen.»

Noch kein Verdachtsfall

Damit das Personal in der Notfallabteilung des Freiburger Spitals HFR einen Ebola-Fall bei der ersten Kontaktaufnahme erkennt und das Risiko einer Übertragung minimieren kann, habe er bereits im August über die Definition und das Prozedere bei einem Verdachtsfall informiert, sagt Christian Chuard, verantwortlicher Arzt für Infektiologie beim HFR. Hat eine Person akutes und anhaltendes Fieber über 38,5 Grad, müssen Ärzte und Pflegepersonal abklären, ob sich die Person in den 21 Tagen vor Symptombeginn in der kritischen Zone–namentlich Guinea, Liberia oder Sierra Leone–aufgehalten hat und in Kontakt mit einem lebenden oder verstorbenen Ebola-Patienten gekommen ist. Treffen alle Kriterien zu, gilt: Berührungen vermeiden. Und wenn dies nicht möglich ist, dann nur mit der entsprechenden Schutzausrüstung.

Gespräche mit Kantonen

«Wir haben im Moment kein Isolationszentrum, in dem wir einen Ebola-Patienten adäquat behandeln könnten», sagt Jeannette Portmann, Sprecherin des Freiburger Spitals. Sobald ein Verdacht bestehe, werde die Person in eines der Universitätsspitäler, die über die entsprechende Ausrüstung verfügten, überführt. Wie diese Transporte erfolgten, müsse von Fall zu Fall beurteilt werden, sagt der stellvertretende Kantonsarzt. «Die Ambulanzdienste sind daran, sich vorzubereiten.» Auch sind Abklärungen mit den Kantonen Bern, Waadt und Genf im Gang. Bei nicht dringenden Transporten zwischen Spitälern sei eine Zusammenarbeit mit Rettungsdiensten anderer Kantone denkbar, so Plattner «Die ersten Signale sind positiv.»

Schutzanzüge bereitgestellt

Ein Verdachtsfall sei in Freiburg bis jetzt noch nicht vorgekommen «und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mit Ebola beispielsweise in Tafers anklopft, ist verschwindend klein», sagt Chuard. «Dennoch bereiten wir uns vor und erhöhen die Sicherheit.» So habe das Spital bereits im August dem Personal in der Notfallstation Schutzanzüge zur Verfügung gestellt.

Ziel sei es, etwa die Hälfte des Personals in der Notfallabteilung im richtigen Umgang mit diesen Schutzanzügen auszubilden. «Das ist besonders wichtig, denn die beiden Übertragungen in Spanien und den USA sind wohl auf Fehler im Umgang mit der Ausrüstung zurückzuführen», erklärt der Experte. Das Freiburger Spital wolle damit garantieren, dass stets ein bis zwei ausgebildete Personen im Notfall präsent seien. «Zudem stellen wir sicher, dass jemand von der Spitalhygiene sofort auf Platz kommen könnte.»

Stimmung ist gelassen

Es habe zwar einige Fragen vom Personal gegeben und auch ein, zwei beunruhigte Mitarbeiter, sagt Chuard. «Mehr ist jedoch nicht bis zu mir vorgedrungen. Die Stimmung ist eher gelassen und ruhig.» Dies bestätigt auch Jeannette Portmann. «Natürlich sind einige Fragen aufgetaucht, aber das Personal hat nun klare Anweisungen. Zudem sind sich die Leute den Umgang mit ansteckenden Krankheiten–wie beispielsweise der Schweinegrippe vor einigen Jahren–gewohnt.»

Zahlen und Fakten

Gegen das Ebola-Virus gibt es kein Heilmittel

Die Ebola-Virus-Erkrankung ist eine schwere, oft tödlich verlaufende viraleInfektionskrankheit.Diese kann von verschiedenen Tierarten auf den Menschen übertragen werden wie dies geschehen kann, ist aber noch nicht vollends geklärt. Sicher ist hingegen, dass die Krankheit direkt von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Dies geschieht durch den Kontakt mit Blut, Stuhl, Erbrochenem oder anderen Körpersekreten einer erkrankten Person. Zwei bis 21 Tage nach der Ansteckung manifestiert sich die Krankheit mit grippeähnlichenSymptomenwie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen und einer Rachenentzündung. Es folgen Erbrechen und Durchfall, auch sind Blutungen sowie Leber- und Nierenversagen möglich. Gegen Ebola gibt eskein Heilmittel, die Behandlung beschränkt sich auf die Symptombekämpfung. 50 bis 90 Prozent der Erkrankten sterben. Die aktuelle Ebola-Epidemie inWestafrika,die im Februar 2014 in Guinea begann, ist die bisher grösste ihrer Art. Betroffen sind Guinea, Liberia und Sierra Leone. Bisher haben sich gemäss Schätzungen 10000 Menschen angesteckt, 4900 sind bereits gestorben. Im Oktober 2014 sind erstmals Erkrankungen ausserhalb von Afrika aufgetreten, zwei in den USA, eine in Spanien. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit ist es zwar möglich, dass Reisende Ebola in westliche Industrieländer bringen, aber äusserst selten. Auch sei dasAnsteckungsrisikofür Reisende in den betroffenen Ländern sehr gering, da die Übertragung nahen Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren erfordert.rb

Schweiz: Ebola-Risiko ist sehr gering

W ie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte, ist das Risiko von Ebola-Erkrankungen in der Schweiz nach wie vor sehr gering (siehe FN von gestern). Systematische Einreisekontrollen sind deshalb in der Schweiz weiterhin nicht vorgesehen, zumal es keine Direktflüge aus den betroffenen Ländern gibt. Auch eine Verbreitung des Virus durch Asylsuchende ist gemäss Bundesamt für Gesundheit BAG praktisch ausgeschlossen. Die wenigen Asylbewerber aus den betroffenen Ländern reisten meist auf dem Landweg ein und sind dementsprechend lange unterwegs. Bei einer Inkubationszeit des Virus von zwei bis 21 Tagen wären die Personen höchstwahrscheinlich schon vor ihrer Ankunft krank. Zudem stehen die Grenzkontrollen bei Verdachtsfällen in Kontakt mit dem BAG. rb

 

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