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Die Wäscherei in Marsens wird privat

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Ab Oktober betreibt die Firma Blanchisseries Générales SA mit Sitz im Kanton Waadt die Wäscherei der psychiatrischen Klinik in Marsens. Den Vertrag haben der Kanton und die Firma vor rund zehn Tagen unterzeichnet. Wie die Verantwortlichen gestern an einer Pressekonferenz in Marsens betonten, behalten die 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Stelle. «Das war Teil des Vertrags», sagte Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP).

Für die betroffenen Angestellten ändert sich trotzdem einiges, auch wenn Arbeitspensum, -platz und -ort gleich bleiben: Sie sind nicht mehr vom Staat beschäftigt. Stattdessen sind sie dem Gesamtarbeitsvertrag für die industrielle Reinigung von Textilien in der Romandie unterstellt (siehe Kasten). «Die Blanchisseries Générales sind eine verantwortungsbewusste Firma», lobte Demierre. Mit jedem Mitarbeiter verhandelt die AG nun einzeln über den Vertrag. Der Kanton erarbeitet einen Sozialplan: Gibt es eine «krasse» Differenz zwischen neuem und aktuellem Lohn, springt der Staat für eine Weile ein.

Schliessung als Alternative

Die Gesundheitsdirektorin machte gestern aber auch deutlich, dass die Privatisierung der Wäscherei die einzige mögliche Lösung sei. «Ansonsten hätten wir sie schliessen müssen.» Denn um sie weiterbetreiben zu können, wären Investitionen nötig gewesen. Diese könnten sich das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit, dem die Klinik Marsens angehört, und der Kanton nicht leisten, zumal der Betrieb der Wäscherei zuletzt nicht mehr rentierte.

Ende Dezember 2012 hatte der Staatsrat jedoch noch ganz andere Pläne gehabt für die Wäscherei in Marsens: Er wollte sie deutlich vergrössern und dort ab 2013 auch die Schmutzwäsche des Kantonsspitals und des Spitals Tafers waschen. Studien zeigten jedoch, dass dies Investitionen in der Höhe von 14 Millionen Franken bedingt hätte. «Die Wäscherei wäre zudem dem öffentlichen Beschaffungswesen unterstellt», sagte Demierre. Das heisst: Wenn Private die Wäsche günstiger waschen könnten, wäre es nicht sicher gewesen, dass Spitäler und Pflegeheimer die Wäsche dort hätten waschen lassen.

Finanzdirektor Georges Godel (CVP) sagte, die zentrale Wäscherei hätte auf Dauer nicht rentabel betrieben werden können. «Der Staat hätte sie subventionieren müssen.» Dafür gebe es keine gesetzliche Grundlage, zumal in den Wäschereien auch oft Wäsche von Privaten gewaschen würde.

Der Weiterbetrieb durch die Blanchisseries Générales gestalte sich für das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit finanziell «neutral», sagte Generaldirektor Serge Renevey. Zum Übernahmepreis äusserten sich die Partner nicht. Die Räumlichkeiten bleiben im Besitz des Kantons, die Wäschereifirma wird sie mieten.

 Auch bei HFR möglich

Erst ab 10 bis 15 Tonnen Wäsche pro Tag sei eine Wäscherei wettbewerbsfähig, sagte Renevey. In der Wäscherei Marsens werden im Moment jedoch lediglich 2,3 Tonnen Textilien gewaschen. Davon stammen nur 300 Kilogramm von der psychiatrischen Klinik. Die Wäsche der HFR-Standorte Billens und Riaz wird auch in Marsens verarbeitet. Hinzu kommen private Kunden wie Hotels, Autogaragen und Restaurants.Die Blanchisseries Générales hofften, diese Kunden behalten zu können, sagte Generaldirektor Frédy Currat. Es sei auch Potenzial da, mehr zu waschen als bisher. 15 Tonnen müsse die Wäscherei aber nicht erreichen, da die Firma noch andere grosse Standorte betreibe. Zudem gehe es der Firma bei der Wäscherei in Marsens nicht um die Rendite. «Sondern darum, das Terrain zu besetzen.» Er verhehlte nicht, dass er bereits auf die Wäschereien des Freiburger Spitals HFR schiele. «Verhandlungen sind im Gang», sagte Demierre dazu. Auf die Konsequenzen für die Standorte Tafers und Freiburg wollte sie nicht näher eingehen. «Aber es ist klar, dass es in Richtung Privatisierung geht.» Der Kanton will sich jedenfalls am Aktienkapital der Blanchisseries Générales SA beteiligen.

Gewerkschaft: «Wir sind sehr unzufrieden»

D ie Arbeitsbedingungen würden sich durch die Privatisierung der Wäscherei in Marsens verschlechtern, sagte Gaétan Zurkinden, Regionalsekretär des Verbands des Freiburger Staatspersonal (VPOD), gestern. «Der Lohn wird deutlich tiefer sein. Und der Gesamtarbeitsvertrag sieht nur vier Wochen Ferien vor, jetzt sind es fünf. Die Arbeitswoche wird neu 42,5 statt nur 42 Stunden betragen. Wir sind sehr unzufrieden.» Ähnlich äusserte sich auch die SP des Kantons in einer Mitteilung: «Die SP sorgt sich um die Angestellten», hiess es dort. mir

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