Kommentar
Sie verkünden Entschlossenheit, haben dabei aber vermutlich weiche Knie: Die Verantwortlichen der Freiburger CVP sind wahrlich nicht zu beneiden. Sie wollen zwar alles tun, um im Herbst den frei werdenden Sitz von Isabelle Chassot im Staatsrat zu verteidigen. Gleichzeitig ist sich die Parteileitung wohl aber bewusst, dass dies nicht so einfach sein wird. Denn zum einen verliert die CVP in Isabelle Chassot schneller als erwartet ihr politisches Aushängeschild. Zum anderen müssen der Partei die Wahlergebnisse von 2011 noch tief in den Knochen sitzen. Damals hatte die CVP sowohl bei den Nationalrats- als auch bei den Grossratswahlen klare Einbussen erlitten.
Gleichzeitig legte die SP bei den Wähleranteilen deutlich zu. Die Gelüste für einen dritten Staatsratssitz dürften bei den Sozialdemokraten deshalb vorhanden sein. Auch die ebenfalls erstarkte SVP könnte erneut Regierungsambitionen anmelden. Will die CVP im Staatsrat also ihren Besitzstand wahren, gibt es nur eines: Sie muss das bürgerliche Lager inklusive SVP hinter eine Kandidatur scharen können. Schafft sie das nicht, dann droht der Partei im Herbst der Verlust ihres dritten Staatsratssitzes. Es gibt bei der CVP Freiburg somit gute Gründe für Entschlossenheit, aber auch für weiche Knie.