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Die Weihnacht vor der Weihnacht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Fast eine Ewigkeit lang riecht es nach der feinen Hamme, die in der Styroporbox wartet. Über eine Stunde müssen die Hungrigen darauf warten. Das mehrere Kilo schwere Stück warmes saftiges Fleisch ist der Höhepunkt der offenen Weihnacht in Murten. «Seit 18 Jahren», sagt Claudia-Maria Capeder stolz. Seit sie die Weihnachtsfeier für alle organisiert. Der Anlass am Vorabend der Weihnacht in der Enge des Murtner Vereinsraums Rytzli ist eine Tradition. Alle Arten von Besuchern treten ein. Junge, Alte, Menschen in Alltagskleidung, einige haben ihre schönen Kleider angezogen, eine junge Mutter mit drei Kindern wird begrüsst, eine Dame hat sich geschminkt und toupiert. Das Fest für alle.

Die Begrüssung ist herzlich. Man duzt sich. Markus, Ingrid, Thomas. Noch mal Thomas. Claudia-Maria ist fast ausser sich vor Freude. «Es ist ein Rekord!», jauchzt sie. So viele Leute seien noch nie gekommen, sagt sie, als sie sich endlich auf einen der wenigen noch verbliebenen Plätze setzt. Sie ist vor einigen Jahren kurz schwer erkrankt, dann ging es, und jetzt ist die Krankheit wieder da, mit voller Wucht. Immer wieder habe sie Schmerzen, sagt sie, die seit bald 20 Jahren allen ein schönes Vorweihnachtsfest bereiten will, und nun auch Hilfe braucht. Ihr Rollstuhl steht in einer Ecke, und sie setzt sich herein. «Ich habe so Freude!», sagt sie. So viele Menschen stehen ihr bei, wenn sie ihr Fest organisiert. «Ich kann mich auf euch verlassen!»

Viele Besucher sind allein gekommen, doch grösser ist die Zahl jener, die Weihnachten mal anders feiern, neue Menschen kennenlernen wollen. Die zwischen vielen Weihnachtsessen und Familienanlässen etwas Besinnung wollen. Eine Dame aus Gurmels ist zum ersten Mal da. «Meine Enkeltochter hat mich mitgenommen», sagt sie begeistert. Enkelin Maelle wiederum gehört zu den vielen, die jedes Jahr zu Claudia-Marias familiärer Vorweihnachtsfeier kommen: «Ich bin schon als Kind mit der Familie hier gewesen.» Ihre Sitznachbarin, eine ältere Dame mit deutschem Akzent, sagt: «Schön. Schön ist es hier. Einfach nur schön.»

Die Kiste mit der wohlriechenden Hamme im Teig wird kurz aufgemacht, um das Fleisch zu portionieren. Und wieder knurrt vielen Gästen bei dem feinen Geruch in der Luft der Magen. Die Salate sind bereit, die Desserts stehen in der zweiten Reihe und warten auf ihren Einsatz. «Wir kommen gerne», sagt eine Dame zu Claudia-Maria. «Es ist schön und wir wollen es nicht missen.» Die Angesprochene strahlt und entgegnet: «Ich lebe das ganze Jahr von der Vorfreude auf diesen Abend.» Sie räumt ein, dieses Jahr sei es nicht einfach gewesen. Ihre Krankheit. «Ich bin glücklich, dass wir es auch dieses Jahr wieder geschafft haben.»

Das Buffet ist bereit, die Besucher haben Hunger. Da kommt die Überraschung. Jedenfalls eine Überraschung für die Neuen. Die Stadtmusik Murten wünscht den Besuchern der offenen Weihnacht auf ihre Art frohe Festtage, mit einem Ständchen, und das schon im dritten Jahr. «O du fröhliche» erklingt. Die einen singen aus voller Inbrunst, die anderen knacken Spanische Nüssli auf, wieder andere halten inne und nützen die Wärme des Raumes für ein tiefes Nachdenken. Die junge Mutter hält das schlafende Kleine im Arm. «Leise rieselt der Schnee» in der Enge des Raumes, wenn das weihnächtliche Musikprogramm dem Ende zugeht. «Yeah, bravo!», ruft Claudia-Maria und klatscht mit ihren Gästen. «Ist hier echt alles gespendet?», fragt eine Frau eine der Helferinnen. Ja, das Gewerbe, die Gemeinde, alle ziehen an einem Strick, damit auch jene Weihnachten feiern, die sich sonst nirgends dazusetzen können. Die Musik tritt ab. «Schöne Weihnachten!», ruft die Organisatorin ihnen nach. Es ist ein Zeichen gegen den Stress, gegen die Gehetztheit und die Kälte des Jahres, wenn sich Menschen, die sich sonst kaum kennen, zusammen zu einer Weihnachtsfeier treffen.

Das Buffet ist eröffnet, und die Gespräche, die in der Reihe beginnen, gehen am Platz weiter. Auch der saftige Schinken verfehlt seine Wirkung nicht. Er schmeckt, er wärmt, er ist ein Stück Genuss. Damit Weihnachten auch unter schwierigen Umständen Freude bereitet. Die Hamme reicht für alle.

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