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Die WM 2022 in Katar: bislang ein PR-Desaster

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Es soll auch dieses Mal «die beste WM aller Zeiten» werden. Der Start ist der FIFA und Gastgeber Katar aber gründlich missglückt. Die FIFA lässt kaum ein Fettnäpfchen aus, Katar steht in der Kritik.

«10, 9, 8, …, 5, 4, 3, … los!» Mit dem Match Katar – Ecuador hat am Sonntagabend die «FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022TM” begonnen. Dass der Anpfiff ertönte, noch während der Countdown lief, passt zum bisherigen Verlauf der befremdlich wirkenden und nach Propaganda riechenden Veranstaltung im Wüsten-Emirat am Persischen Golf.

Trotz lauter Kritik über Jahre und noch lauterer Kritik in den letzten Monaten, trotz Einschränkungen und Zutrittsverboten aller Art, werden Katar und der Weltfussballverband seit der Ankunft von Fans und Journalisten aus aller Welt laufend auf dem falschen Fuss erwischt.

Dass Katar den Verkauf von Bier in und um die Stadien verbietet, ist unter normalen Umständen nachvollziehbar angesichts der kulturellen Gepflogenheiten. Dass sich das Land mit dem kurzfristig verhängten Verbot über ein Versprechen an die FIFA hinwegsetzt, wirft indes Fragen auf. Vor allem, weil es Zweifel an der Einhaltung weiterer Zusagen weckt, etwa Verbesserungen an der prekären Situation um die Menschenrechte, um die sich das Land mit seinen 300’000 schwerreichen einheimischen und 2,6 Millionen teils bettelarmen ausländischen Einwohnern in der Vergangenheit in den aufgedeckten Fällen erst dann scherte, wenn Nachrichten diesbezüglich in die Welt hinaus gelangten.

Die beste WM – für Gianni und die Scheichs

Dass katarische und arabische Supporter den Fussball anders zelebrieren als westliche Fans und die Begeisterung weniger gross ist als etwa in Brasilien und Deutschland, ist nichts Verwerfliches. Dass weniger gut betuchte Fans in der brütenden Hitze in Containern untergebracht werden, während FIFA-Präsident Gianni Infantino und die katarischen Scheichs wie Könige leben, dass Letztere am Eröffnungsspiel in Limousinen die Stadionrampe hoch zu ihren Logen gefahren werden, sie sich in ihren Sesseln im Vergleich zum Fussvolk alkoholische Getränke genehmigen können, während der Stadionzugang für den normalen Besucher zu einem Spiessrutenlauf verkommt, ist Ausdruck einer beispiellosen Zweiklassengesellschaft. Es zeigt, für welche Bevölkerungsgruppe die WM «die beste aller Zeiten» sein mag.

Nach Veranstaltungen wie der Fussball-WM in Russland und den Olympischen Spielen in China ist Katar 2022 der nächste grosse Sportevent in einem Land, in dem es um die Einhaltung von Menschenrechten schlecht bestellt ist, die nicht nach den Vorstellungen der Machthaber leben.

Mit der WM will Katar Sportswashing betreiben, sein Image aufpolieren mit schönen Bildern aus der Sportwelt. Für das Land und die FIFA ist es bislang aber ein PR-Desaster. Katar steht weltweit in der Kritik, das Image des Weltfussballverbandes, das nach all den aufgedeckten Korruptionsaffären in den letzten Jahren schon im Keller war, sinkt tatsächlich noch weiter ins Bodenlose.

Infantinos Fiasko und das Ende von One Love

Zwölf Jahre lang hatte Katar Zeit, sich nach dem Zuschlag als Ausrichter der WM 2022 vorzubereiten. Zwölf Jahre lang hatte Gianni Infantino Zeit, sich eine Eröffnungsrede zurechtzulegen, die Katar und seinen Verband in ein besseres Licht rücken könnte. Für beide war die Zeit offenbar zu kurz. Infantinos Rede mit dem Heuchelei- und Doppelmoral-Vorwurf an Europa und der Lobeshymne auf die FIFA als Weltverbesserer verkam zum Fiasko, und Katar biegt sich die Regeln kurzfristig zu Recht.

Dazu passt, dass am Montag auch die bunte One-Love-Binde, die Granit Xhaka und sechs weitere Captains europäischer Länder tragen wollten, von der WM verbannt wurde. Unter dem Druck, dass die Spieler dafür Gelbe Karten sehen werden, knickten die Nationalteams ein.

Bei allem Verständnis für die Kultur und deren Regeln im Gastgeber-Land sowie im Bewusstsein, dass auch an westlichen Ländern Dreck klebt, ist es ein Trauerspiel, wozu die vermeintlich völkerverbindende Fussball-WM in Katar verkommt.

Es bleibt noch die Hoffnung, dass die WM mit ihren Begleiterscheinungen über die Zeit des Turniers hinaus Positives bewirkt. Zumindest in diesem Punkt gibt es Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Unter anderem dank dem Engagement der UEFA-Arbeitsgruppe für Menschen- und Arbeitsrechte – mit dem SFV-Präsident Dominique Blanc als treibende Kraft – hat die FIFA zumindest ein Schreiben verfasst, in dem es gewisse Anstrengungen diesbezüglich festhält. Ohne Garantie jedoch, dass es sich nicht nur um ein Lippenbekenntnis handelt.

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