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Die Wonnen eines Streiks

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Autor: Pascal Jäggi

Freiburg Ziemlich grosse Unterschiede scheinen zwischen den «Officine» und dem hiesigen Kunden-Service-Center (KSC) zu bestehen. Diesen Eindruck hinterliess die Diskussion unter den Gewerkschaftern am Dienstagabend. Während die Freiburger Gewerkschaften die Angestellten des Beratungszentrums nicht für radikale Massnahmen gewinnen konnten, waren es im Tessin die Arbeiter selber, die den Streik vorantrieben, wie Unia-Vertreter Siro Petruzzella erzählte. Die Gewerkschaften hätten nie versucht, die Angestellten zu instrumentalisieren, betonte der Tessiner gegenüber seinen Freiburger Kollegen. In diesem Zusammenhang ist auch die Replik auf die Frage eines Anwesenden zu verstehen, wieso selbst die bürgerlichen Parteien hinter den Arbeitern gestanden seien. Die Mehrheit der Angestellten in den Werkstätten würden – für linke Ohren überraschend – die FDP wählen, sagte Petruzzella; es sei illusorisch zu glauben, dass alle Streikenden links denken würden. Angesichts des drohenden Arbeitsplatzverlustes hätten sich die Arbeiter im Tessin aber zusammengeschlossen, um für «ihre» Werkstätten zu kämpfen.

Auch dies wohl ein Unterschied zu Freiburg: Seit fünf Generationen arbeitet die Bevölkerung von Bellinzona bereits im Betrieb, kein Vergleich zum KSC, das erst vor Kurzem in die Region verschoben worden ist. Selbst den Tessiner Staatsrat konnte die Streikführung für eine Grossdemonstration gewinnen, ein Unterfangen, das erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Kantons gelungen ist – vergleichbar vielleicht mit den Protesten zur geplanten Cardinal-Schliessung 1996.

Mit leuchtenden Augen erzählte Ivan Cozzaglio, selber Mitarbeiter in den «Officine», von der Stimmung während des Streiks. Alle hätten mitgeholfen, die Leute kochten zusammen. Dies sei so weit gegangen, dass die Tessiner abends in die Werkstätten ausgingen, meinte Petruzella.

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