Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Zeit der grossen Maikäferschwärme ist längst vorbei

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Waren sie früher ein Feind der Landwirtschaft, sind die Maikäfer in der Region Freiburg inzwischen sehr selten geworden. Eine Ausstellung im Naturhistorischen Museum Freiburg will den ehemaligen Gärtnerschreck wieder zurück ins Bewusstsein holen.

Wer schon etwas älter ist, hat es noch erlebt: Ein lauer Sommerabend auf der Terrasse, und plötzlich geht es los – Hunderte Maikäfer schwirren mit einem Brummen durch die Luft. Die Kinder springen auf und verfolgen die Insekten, versuchen sie einzufangen, und für die nächste Stunde muss sich niemand mehr Sorgen machen, dass sich die Kinder langweilen könnten.

Doch diese Zeiten sind längst vorbei, denn heute sind die Maikäfer bei uns nur noch selten zu sehen. Und wenn sie doch auftauchen, dann nur noch als Einzelexemplare und nicht mehr in den grossen Schwärmen. Grund genug für das Naturhistorische Museum Freiburg, den Maikäfern eine Ausstellung zu widmen. Dies im Rahmen der Ausstellungsreihe zur Biodiversität im Kanton Freiburg, die sich schon den Libellen, Nachtfaltern und Wildkatzen annahm. 

Eine neue Ausstellung im Naturhistorischen Museum Freiburg widmet sich den Maikäfern.
Michael Maillard

Verhasster Schädling

So lernt man in der Ausstellung unter anderem etwas über Geschichte des grossen Sechsbeiners mit den auffälligen Fühlern. Denn als die Maikäfer in der Region Freiburg noch zu Abertausenden vorkamen, waren sie für die Landwirtschaft gefürchtete Schädlinge. Die Schwärme konnten ganze Laubbäume kahl fressen und wurden deshalb lange systematisch vernichtet, sagt Sophie Giriens, Kuratorin der Ausstellung.

Der Kanton Freiburg rief die Bevölkerung deshalb ab 1806 offiziell zum Maikäfersammeln auf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sogar ein Entgelt von bis zu zehn Rappen pro Liter eingeführt. Jährlich wurden so Tausende Liter Maikäfer vernichtet – im Rekordjahr 1948 waren es 734’676 Liter –, doch die Probleme blieben, denn der Grossteil der Schäden wurde durch die in der Erde lebenden Engerlinge, den Larven, verursacht. Diese wurden in der Folge mit chemischen Mitteln bekämpft, und so verschwand der Maikäfer ab den Siebzigerjahren allmählich aus unseren Landschaften. Auch wenn sie nicht mehr so zahlreich sind, bleiben die Maikäfer-Engerlinge unter der Erde ein Feindbild für Gärtnerinnen und Gärtner, da sie die Wurzeln von Pflanzen fressen.

Nun, da das bei uns, je nach Unterart, auch Juni- oder Julikäfer genannte Insekt selten geworden ist, wolle man versuchen, den Bestand zu stabilisieren, sagt Sophie Giriens. Denn der Maikäfer habe seinen Platz im Ökosystem und diene etwa Vögeln als Nahrung. Man dürfe ihn nicht mehr als Feind sehen, denn es gehe auch um die Artenvielfalt und deren Bedrohung, so Giriens.

Die Geschichte der Maikäfer ist auch eine Geschichte des Umgangs der Menschen mit der Natur.

Hilfe der Bevölkerung

Etwa ein Dutzend Maikäferarten gibt es im Kanton Freiburg, und die Daten zum Bestand seien sehr lückenhaft, sagt Giriens. Um herauszufinden, wie viele Maikäfer es im Kanton Freiburg noch gibt und wo sie vorkommen, zählt das Naturhistorische Museum deshalb auch auf die Hilfe der Bevölkerung. Im Rahmen der Ausstellung hat das Naturhistorische Museum ein Projekt für Schulklassen und Privatpersonen lanciert. 

Es soll dazu beitragen, mehr Daten zu sammeln und mehr über das Aufkommen der verschiedenen Maikäferarten in unserer Region zu erfahren. Alle Interessierten können mitmachen, indem sie Maikäfer fotografieren und die Fotos an das Museum schicken oder die Käfer einfangen und lebendig ins Museum bringen. Alle Beobachtungen werden in der Ausstellung auf einer Karte eingezeichnet.

Der Maikäfer ist eines der grössten Insekten unserer Region. Wie viele Maikäfer es im Kanton Freiburg noch gibt, ist nur wenig erforscht.
Sophie Giriens

Sommerserie

Geschichten zum Maikäfer

Als die Maikäfer den Freiburgerinnen und Freiburgern an gewissen Sommerabenden noch zu Hunderten um die Ohren schwirrten war das Auftauchen dieser Insekten jeweils ein grosses Ereignis, gerade für die Kinder. Die Käfer wurden von den Kindern verfolgt und gejagt oder gefangen und dienten vielleicht auch für den einen oder anderen Streich. Damit solche Geschichten nicht in Vergessenheit geraten, sammeln die «Freiburger Nachrichten» in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum solche Anekdoten.

Haben Sie auch etwas Besonderes mit Maikäfern erlebt? Das Naturhistorische Museum Freiburg sammelt während der ganzen Dauer der Ausstellung Geschichten und Erinnerungen. Sie können diese bis zum 4. September einschicken an: hannetonsmhnf@gmail.com

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema