«Unglaubliche Landschaftszerstörung» – so beschreibt die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz ihre Sicht auf die Arbeitszone Weissenbach in St. Antoni. Sie fordert den Gemeinderat und den Oberamtmann des Sensebezirks auf, die Arbeiten einzustellen, eine Ortsschau mit den kantonalen Behörden einzuberufen und die Rechtmässigkeit des Vorhabens zu überprüfen. Es werde eine wertvolle Landschaftskammer am Fuss von St. Antoni zerstört. «Die inselartig in der reizvollen Landschaft gelegene Arbeitszone widerspricht zahlreichen Vorgaben des Raumplanungsgesetzes, namentlich des kantonalen Richtplanes», so die Stiftung.
Die Kritik der Landschaftsschutzorganisation bezieht sich auf die 20 000 Quadratmeter grosse Arbeitszone in der Nähe der Kapelle Weissenbach an der Grenze zu Tafers. Der Kanton hat diese im Rahmen der Ortsplanungsrevision 2014 genehmigt, nachdem die Gemeinde St. Antoni jahrelang dafür gekämpft hatte (die FN berichteten). Auch der vom Kanton verlangte Detailbebauungsplan wurde abgesegnet. Letzten Herbst hat ein privater Promotor mit den Erschliessungsarbeiten begonnen. Kürzlich erfolgte die Ausschreibung für den Bau einer Gewerbe- und Lagerhalle, welche die Firma Angelo Raetzo AG realisieren will.
Die Intervention der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz komme zu spät, sagt Ernst Leiser, Ammann von St. Antoni, zu den Vorwürfen. Die Organisation habe den Termin für eine Einsprache gegen das ordentlich aufgelegte Baugesuch verpasst. Die Gemeinde habe das Schreiben deshalb lediglich zur Kenntnis genommen. «Alle Bewilligungsverfahren sind ordnungsgemäss verlaufen. Aus unserer Sicht ist die Zone rechtsgültig.» Die Detailerschliessung liege nicht mehr in der Verantwortung der Gemeinde, da das Land einer privaten Körperschaft gehöre.
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