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«Die Züglete ist auch eine Art Therapie»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Nach Meyriez» steht auf einem Blatt Papier, das an einer Tür im zweiten Stock des Spitals Tafers klebt. Auf dem Gang stehen Rollstühle und Rollatoren, es herrscht viel Betrieb. In einigen Zimmern sitzen Patienten noch beim Frühstück, in anderen warten sie auf ihren Betten, die gepackten Taschen daneben. Es herrscht Aufbruchstimmung. Akutgeriatrie und Rehabilitation ziehen an diesem Tag von Tafers nach Merlach. Oder besser gesagt: wieder nach Merlach. Denn vom Spital in Merlach kam dieser Bereich vor drei Jahren in den Sensebezirk. Jetzt ist das neue Spital in Merlach fertig, und die Übergangslösung in Tafers geht zu Ende (siehe auch Kasten).

Patienten zum Schluss

Die Gesamtplanung hat das Freiburger Spital extern an Jean-Marc Fonjallaz übergeben, der bereits den Umzug vor drei Jahren koordiniert hat. «Die grösste Herausforderung war der Zeitplan und die Organisation des Personals», so der Projektleiter. «Die Leute sind sehr motiviert, obwohl der Umzug ein Riesenstress für sie ist.» Seit Ende März sind nach und nach Büros und Material nach Merlach gebracht worden. Als Letztes sind nun die Patienten dran. Pflegefachfrau Michaela Pulver hat die Übersicht, wer wann auf welchem Weg Tafers verlässt. «Wir haben bei der Planung auf die Gewohnheiten der Patienten Rücksicht genommen», erklärt sie. Wer morgens etwas länger braucht, um in die Gänge zu kommen und mehr Betreuung benötigt, ist für eine spätere Fahrt eingeteilt. Auch die Mobilität spielt eine Rolle: Wer braucht einen Rollstuhl, und wer kann auf einem normalen Bussitz mitfahren? «Einen Patienten bringen wir sicherheitshalber mit der Ambulanz nach Merlach.»

Die Leute seien aufgeregt und vor allem gespannt auf das neue Spital, sagt Michaela Pulver. «Die ganze Züglete ist auch eine Art Therapie für sie.» Dass der Umzug für die Patienten reibungslos abläuft, verlangt vom Personal einen Mehraufwand. Die Abteilung ist an diesem Tag doppelt besetzt, ausserdem kommen spezielle Transporthelfer zum Einsatz.

Vor dem Haupteingang des Spitals in Tafers werden die Patienten in die speziell ausgerüsteten Busse des Gesundheitsnetzes Sense eingeladen. Bei jeder Fahrt ist eine Pflegefachperson dabei. Kurz nach 9 Uhr fährt der erste Bus ab, die letzte der zehn Fahrten startet gegen 11 Uhr. «Ich wünsche Ihnen gute Reise», sagt eine Pflegende zu einer älteren Dame und streicht ihr beruhigend über den Rücken. Die Frau nimmt neben dem Fahrer Platz. «Jetzt werde ich das neue Spital bald sehen», sagt sie, und ihr Gegenüber nickt: «Sie dürfen sich freuen, es ist schön geworden.»

Herausfordernde Logistik

Um 9.30 Uhr fahren die ersten beiden Busse mit den Patienten auf dem Parkplatz in Merlach vor. Eine Gruppe von Pflegefachpersonen steht bereit, um die Patienten in Empfang zu nehmen. «Habt ihr Rollatoren?», fragt eine der mitfahrenden Betreuerinnen ihre Merlacher Kollegen, da die persönlichen Dinge erst mit einem späteren Transport ankommen. Dann sehen die Patienten erstmals das neue Spital. «Guten Morgen und willkommen», begrüsst eine Pflegerin eine ältere Frau. Derweil sind andere Pfleger mit logistischen Fragen beschäftigt. «Ist das Bus 2?», fragt einer, «auf welchen Stock muss dieser Patient?», ein anderer.

Fast ein bisschen Luxus

Eine halbe Stunde später im dritten Stock: Die Patienten haben ihre Zimmer bezogen. Die Pfleger bringen ein Glas Wasser oder Medikamente. «Dieses Spital ist fast ein bisschen Luxus», meint Patientin Berta Helfer. Sie habe sich auf den Wechsel nach Merlach gefreut. Trotzdem: «Ein Spital bleibt halt ein Spital.» Wie Pflegedienstleiterin Julia Chardonnens erklärt, wollte das Personal mit einem möglichst normalen Tagesablauf den Stress für die Patienten klein halten. Deshalb sollten alle Patienten bis zum Mittagessen in Merlach sein. Der Umzug sei eigentlich gut planbar, sagt Chardonnens. Gleichzeitig räumte sie ein: «Wenn alle Patienten und alle Gepäckstücke am richtigen Ort angekommen sind, werde ich aufatmen.»

Die Pfleger begrüssen nicht nur die Patienten, sondern auch ihre Kollegen freudig. «Es ist ein Heimkommen», sagt Julia Chardonnens. Das Pflegepersonal habe sich sehr gefreut nach Merlach zurückzukommen. «Viele waren die letzten Jahre in Tafers, einige in Merlach und einige vorübergehend ganz weg. Nun sind wir wieder vereint.»

Einige Patienten warten darauf, abgeholt zu werden. Nach kurzer Zeit sind die Patientenzimmer in Tafers leer.Ankunft in Merlach: Wer muss wohin?Ein Willkommensgruss in einem der neuen Spitalzimmer.Das Material muss noch eingeräumt werden.Patientin Berta Helfer in ihrem neuen Zimmer.

Tafers: Bald wieder Reha und Akutgeriatrie

A kutgeriatrie und Rehabilitation sind im Frühling 2013 während der Zeit des Spitalneubaus in Merlach nach Tafers umgezogen. Zuerst waren es 26 Betten; als der Bedarf stieg, wurden zehn weitere eröffnet. Die Abteilung war im zweiten, teilweise auch im ersten Stock des Spitals untergebracht.

Die nun leer gewordenen Zimmer in Tafers sollen nicht lange unbesetzt bleiben. Die Strategie 2013–2022 des Freiburger Spitals HFR sieht vor, dass es wie bereits in Riaz und nun in Merlach auch wieder in Tafers künftig eine Abteilung für Akutgeriatrie und Reha geben soll. «Die Gespräche zur Umsetzung haben begonnen», sagt Mediensprecherin Jeannette Portmann. Wann genau die neue Abteilung anlaufe, könne sie noch nicht sagen. Ziel sei schon, dass dies «relativ rasch» gehe, «sobald die Abteilung in Merlach rundläuft.» Zu Gerüchten über einen geplanten Umbau der zweiten Etage wollte sie nichts sagen. «Grössere Renovationen sind sicher nicht nötig, denn die Infrastruktur in Tafers ist gut.» im

 

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