Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Zukunft der Rüben ist ungewiss

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Die Zuckerrübenpflanzer schauen auf einen heissen Sommer zurück. «Das Jahr 2015 war im Bezug auf die Gluthitze aussergewöhnlich», so Präsident Yves Gaillet an der gestrigen Jahresversammlung der Freiburgischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer in Ried bei Kerzers. In der Trockenheit gedeihe die Zuckerrübe schlecht. «Zum Glück wurde dies durch gute Erntebedingungen kompensiert.» Trotzdem konnten die Landwirte rund 30 Prozent weniger ernten als im Vorjahr. Der Zuckerrüben-Jahrgang 2015 hat indes den höchsten Zuckergehalt seit langem: Über 18 Prozent wurden im Kanton Freiburg gemessen, schweizweit gar Werte von 24 Prozent, etwa in Frauenfeld. «Auf so ein Resultat kann man lange zurückschauen in der Geschichte», sagte Peter Imhof, der in der Geschäftsleitung der Schweizer Zucker AG in Aarberg für das Rüben-Management verantwortlich ist. «Das wird es so schnell nicht wieder geben.»

«Nicht um jeden Preis»

Die Zukunft sieht für die Freiburger Zuckerrübenpflanzer allerdings düster aus: Der Tonnenpreis für die süssen Knollen ist auf 37 Franken gesunken. Ein drastischer Rückgang: 2015 waren es 45 Franken, 2014 betrug er gar noch 53 Franken. Und die Landwirte erwarten eine noch steilere Talfahrt des Zuckerrübenpreises: Bis zu 16 Franken soll er noch sinken, wurde an der gestrigen Versammlung gemunkelt. Ob auch künftig im Kanton Freiburg Zuckerrüben angepflanzt werden? «Die Bereitschaft ist da, aber nicht um jeden Preis», sagte Vize-Präsident Adrian Kramer.

 Nicht nur die Zuckerrübenpflanzer sind von der Krise betroffen: Auch die Zuckerfabrik Aarberg hat Schwierigkeiten. Von 10 Prozent Personalabbau und 1.5 Stunden längeren Arbeitszeiten pro Woche sprach Peter Imhof. «Allerdings wird niemand entlassen», sagte er. Stellen von Pensionierten würden einfach nicht mehr neu besetzt. «Das Ziel ist, das Volumen zu halten oder sogar auszudehnen, aber dabei die Kosten zu senken.»

Kämpferische Bauern

Es braucht Lösungen, um die Zukunft des Schweizer Zuckers zu garantieren. Unter anderem fand am 9. September eine Kundgebung unter dem Motto «Rettet den Schweizer Zucker» statt, um auf die Schwierigkeiten der Schweizer Zuckerbranche aufmerksam zu machen. 2000 Zuckerrübenpflanzer demonstrierten damals im bernischen Kirchberg. Sie forderten einen vom Staat festgesetzten und durch Zölle geschützten Minimalzuckerpreis. Denn ab 2017 will die EU den Anbau und Export nicht mehr beschränken. Die sinkenden EU-Preise beeinflussen das Schweizer Preisniveau aufgrund der bilateralen Verträge.

Die Demonstrierenden riefen dazu auf, die diesbezügliche parlamentarische Initiative des Freiburger Nationalrats Jacques Bourgeois zu unterstützen. «Kopf hoch, wir müssen auch in der schwierigen Situation weiter an den Schweizer Zucker glauben», so Präsident Yves Gaillet. «Es ist wichtig, unseren Berufsstand zu verteidigen.»

Zuckermarkt: 2014 wurden 150 000 Tonnen Zucker importiert

I n der Schweiz pflanzen rund 5800 Bauern auf 20 000 Hektaren Zuckerrüben an. Im Kanton Freiburg sind es rund 400 Landwirte, die auf die süsse Knolle setzen. Sie bauen die Rüben auf rund 1400 Hektaren an und ernten jährlich rund 100 000 Tonnen. Neben dem Richtpreis beeinflusst der Zuckergehalt der abgelieferten Zuckerrüben den Preis, den die Bauern erhalten.

Jedes Jahr wird ausserdem schon jetzt eine grosse Menge Zucker aus dem Ausland importiert: 2014 waren es rund 150 000 Tonnen; 60 000 Tonnen davon kamen aus Frankreich, 40 000 Tonnen aus Deutschland. «Einige Lebensmittelproduzenten wollen zwar Schweizer Zucker, aber nicht zu jedem Preis», erklärte Bruno Landolf vom Schweizerischen Verband der Zuckerrübenpflanzer am Freitag in Ried. «Anderen spielt es keine Rolle, weil die Produkte für den Export bestimmt sind, und Swissness bei der Herkunft des Zuckers keine Rolle spielt.» Manche Exporteure können sich keine Schweizer Preise leisten, so Peter Imhof. «Der Markt für Schweizer Zucker ist begrenzt.» ea

Meistgelesen

Mehr zum Thema