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Die Zukunft von Burgbühl ist ungewiss

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Sei es als Schulabgänger für den Besinnungstag, für einen Kurs, einen Vortrag oder für ein Apéro im Park: Viele Deutschfreiburger waren schon einmal im Burgbühl in St. Antoni und kennen das katholische Bildungszentrum mit seinem Park. Nun steht dieses vor einer Wende. Weil sie sparen muss, hat die katholische kirchliche Körperschaft (kkK) beschlossen, die finanzielle Unterstützung des Zentrums für 2016 von 93 650 auf 40 000 Franken zu reduzieren und ab 2017 die Gehälter der Angestellten gar nicht mehr mitzufinanzieren. Damit fallen die Subventionen der kkK für Burgbühl weg. Diese würden sich je länger, je weniger rechtfertigen, weil die Benützung durch kirchliche Organisationen abnehme, sagt Hans Rahm, kantonaler Vorsteher der Pfarreiregister.

Hinzu kommt, dass das Bischofsvikariat für Deutschfreiburg und dessen Fachstellen aus den Büros in Burgbühl wegziehen und somit Mieteinnahmen wegfallen. Das französische und das deutschsprachige Bischofsvikariat und die Fachstellen ziehen Ende 2016 ins Perolles in Freiburg in das Gebäude der Ordensschwestern des Pauluswerks. «Das Bischofsvikariat möchte Synergien nutzen und eine neue Perspektive schaffen», begründet Christina Mönkehues, Informationsbeauftragte des Bischofsvikariats, den Umzug und betont: «Wir haben das Burgbühl immer sehr geschätzt, es ist ein toller Ort.»

Kurzfristig oder nicht?

«Das ist ein gravierender Einschnitt», sagt Stiftungsratspräsident André Schmutz zum Wegzug des Vikariats und der Fachstellen, die fünf Büros besetzen und die Seminarräume nutzen. «Wir sind im Stiftungsrat nun stark gefordert, neue Lösungen zu suchen.» Der Stiftungsrat habe wegen des Spardrucks einerseits Verständnis für das Handeln der kkK, andererseits sei er sehr überrascht über die Kurzfristigkeit der Entscheidung, sagt André Schmutz. «Wir haben erst im Juni 2015 ein erstes Schreiben vom Exekutivrat der kkK erhalten». Christina Mönkehues beurteilt dies anders. «Als kurzfristig sehe ich das nicht, weil das Thema in den letzten Jahren immer präsent war.»

Um für das laufende Jahr zumindest den Anteil an den Personalkosten aufzufangen, den die kkK zur Hälfte gestrichen hat, haben die Pfarreien Deutschfreiburgs einen Spezialbetrag von 20 000 Franken gesprochen. Doch dieser Betrag ist einmalig. Auch die Pfarreien seien unter Spardruck und wollen nicht zusätzlich ins Bildungszentrum investieren, sagt Arnold Schöpfer, Präsident der Vereinigung der Pfarreien Deutschfreiburgs und Pfarreipräsident in St. Antoni. Der Zusammenschluss zu Seelsorgeeinheiten habe Synergien geschaffen, die Pfarreien würden immer öfters ihre eigenen Lokalitäten vor Ort nutzen, statt ins Burgbühl zu gehen. «Es hat ein Wandel stattgefunden», so Schöpfer. Dieser habe sich abgezeichnet. Die Pfarreien könnten ihr Geld heute anders einsetzen, auf der anderen Seite gehe etwas verloren, was man über 40 Jahre lang genutzt und geschätzt habe. Noch haben die Pfarreien eine Leistungsvereinbarung mit der Stiftung und bezahlen pro Jahr 40 000 Franken an die Unterhaltskosten des Zentrums. Ob diese Vereinbarung ab 2017 weitergeführt wird, hänge von der Art der Neuorientierung des Zentrums und der damit zusammenhängenden Statutenänderung ab, sagt Arnold Schöpfer.

Stiftungszweck aufgehoben

Damit dem Burgbühl alle Möglichkeiten offen stehen, hat Bischof Charles Morerod den Stiftungszweck aufgehoben und damit die kirchliche Stiftung von der Verpflichtung entbunden, ihre Räume den Pfarreien und katholischen Verbänden zur Verfügung zu stellen. «Das gibt der Stiftung mehr Freiheit beim Planen», sagt Christina Mönkehues. Der Stiftungsrat hat bereits Gespräche mit Interessenten geführt und Absagen von Institutionen erhalten, die ihm ideal schienen für den Einzug ins Burgbühl, sagt André Schmutz. Namen will er keine nennen, betont jedoch, dass der Stiftungsrat offen sei für national und kantonal tätige Organisationen. «Ideal wäre ein Partner wie die Kirche mit einer fixen Auslastung, die Mieteinnahmen bringt und auch die Seminarräume für Vorträge nutzt», sagt Direktor Marius Hayoz. Das Burgbühl solle jedoch nicht zum Partyhaus verkommen. Den Vorschlag der Pfarrei Tafers, im Viktor-Schwaller-Haus gegenüber Asylsuchende unterzubringen, will der Stiftungsrat prüfen. Die Lokalitäten seien aber wohl zu klein und ohne Sanitäranlagen unpassend. Lieber möchten die Verantwortlichen das Viktor-Schwaller-Haus von der Zone von öffentlichem Interesse in eine Wohnzone umzonen und das Haus dann vermieten. André Schmutz ist sich jedoch bewusst, dass dies angesichts des aktuell geltenden Bauzonenmoratoriums ein langer Prozess werden könnte. Eine Schatzung der beiden Liegenschaften hat der Stiftungsrat keine vorgenommen. «Weil wir davon ausgehen, dass wir den Betrieb weiterführen und nicht an einen Verkauf denken.»

Um zu sparen, hat die Stiftung einen Mitarbeiter, der im Herbst pensioniert wurde, nicht ersetzt, und mittags wird nicht mehr selber gekocht, sondern das Essen beim Pflegeheim Maggenberg in Tafers eingekauft. Vier Festangestellte mit 2,5 Vollzeitstellen sowie mehrere Angestellte im Stundenlohn arbeiten zurzeit für die Stiftung. Der Stiftungsrat will gemäss André Schmutz bis Ende Frühling eine Lösung parat haben, um diese Arbeitsstellen zu sichern und zu verhindern, dass das Burgbühl schliessen muss.

Zahlen und Fakten

40-jähriges Bestehen wurde 2012 gefeiert

Das heutige Bildungszentrum ist von 1929 bis 1931 auf Anregung von Dekan Viktor Schwaller von den Kanisiusschwestern gebaut worden. Es diente als Noviziat und Exerzitienhaus. Seit 1972 ist es das katholische Bildungszentrum Deutschfreiburgs. Zum Hauptgebäude gehören unter anderem Seminarräume und Säle, Einzel-, Doppel- und Dreierzimmer und eine grosse Parkanlage. Gegenüber steht das Viktor-Schwaller-Haus.ak

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