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«Diese digitale Mentalität fehlt auch in Freiburg»

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Ein Jahrhundert ist es her, dass die Handels- und Industriekammer Freiburg (HIKF) gegründet wurde. «1917 wurde die Schweiz zwar von schrecklichen Schlachten verschont, hatte aber mit Versorgungsengpässen und Inflation zu kämpfen», blickt Verbandspräsident René Jenny im aktuellen Geschäftsbericht zurück. Die Kammer sei damals mit dem Zweck gegründet worden, den Handel und die Industrie in einem Kanton zu fördern, der sich noch kaum zum sekundären und tertiären Sektor hingezogen gefühlt habe.

Mittlerweile sei die vierte industrielle Revolution voll im Gang, so Jenny weiter. Die Schweiz sei zwar eines der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt, belege bei der E-Partizipation aber nur den 51. Rang. «Diese digitale Mentalität fehlt auch in Freiburg», so Jenny. Allerdings besitze der Kanton die personellen und finanziellen Mittel, um eine bessere Positionierung anzustreben. Die Stärkung der Wirtschaft bedinge aber eine enge Zusammenarbeit mit dem neuen Team des Staatsrates, um die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu optimieren. Es brauche eine visionäre aktive Bodenpolitik und eine Steuerpolitik, die Anreize schaffe.

«Arbeit wird nicht vernichtet»

«Unsere Wirtschaft ist immer kurzlebiger, so dass der Flexibilität eine tragende Rolle zukommt», hält Direktorin Chantal Robin im Geschäftsbericht fest. «Die langen und komplizierten Verfahren behindern jedoch die Wettbewerbsfähigkeit und müssen einem innovationsfreundlichen Klima weichen, in dem nichts dem Zufall überlassen werden darf.» Die Robotisierung der Arbeitswelt biete zwar gute Aussichten, um im Wettbewerb zu bestehen, wecke aber auch Befürchtungen. Dabei reduziere sie gewisse Tätigkeiten, vernichte aber nicht die Arbeit. Der beste Beweis dafür seien die Unternehmensgründungen in neuen Technologien und die sich dadurch abzeichnenden Chancen. «Eine Untersuchung hat gezeigt, dass 60 Prozent der Berufe von 2030 heute noch gar nicht existieren», so Robin.

Von KMU dominiert

Die Handels- und Industriekammer Freiburg beschäftigte per 1. Juli 2017 16 Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende und eine Praktikantin. Der Verband zählte 1080 Mitglieder. Im Geschäftsjahr 2016/2017 war ein Zuwachs von 93 neuen Mitgliedern zu verzeichnen. Damit deckt der Verband über 50 Prozent der Arbeitsstellen im Privatsektor des Kantons ab.

Der Schwerpunkt liegt weiterhin klar bei den KMU. 50 Prozent der Mitglieder beschäftigen zwischen 1 und 10 Mitarbeitern, 40 Prozent 11 bis 100 Mitarbeiter und lediglich 10 Prozent über 100 Mitarbeiter.

Die Finanzierung des Verbands erfolgt derzeit zu 60 Prozent über erbrachte Dienstleistungen, zu 30 Prozent über die Mitgliederbeiträge sowie zu 10 Prozent über Partnerschaften und Marketing. Zwischen Juni 2016 und Mai 2017 organisierte die HIKF über 60 Veranstaltungen: von der Generalversammlung über den Frühjahrs-Aperitif bis zu Ausbildungs- und Networking-Veranstaltungen. An diesen Events nahmen insgesamt über 3800 Unternehmensleiter und Arbeitnehmer aus der Wirtschaft sowie Gäste aus politischen und akademischen Kreisen teil. In den Printmedien wurden im selben Zeitraum knapp 100 Artikel über die Positionen des Verbands zu aktuellen Themen veröffentlicht.

Am 4. September feiert der Verband seine Jubiläums-Generalversammlung. Als Ehrengäste sind Bundesrat Alain Berset (SP) sowie Staatsratspräsident Maurice Ropraz (FDP) eingeladen.

Geschäftsbericht

Freiburg befindet sich im Mittelfeld der Kantone

Aufschlussreich sind die im Geschäftsbericht veröffentlichten statistischen Zahlen. Demnach befindet sich Freiburg im Jahr 2016, wenn es um die Summe aller Wettbewerbsindikatoren gehe, im interkantonalen Vergleich auf dem 12. Rang. Beim Indikator nationaler Arbeitsmarkt nimmt der Kanton mit Rang 4 sogar die beste Platzierung aller Kantone der Romandie ein. Beim Faktor Wirtschaftsstruktur liegt Freiburg auf Rang 11. Beim Faktor Innovation nimmt Freiburg aber nur den 16. Rang ein. Bei der Wettbewerbsfähigkeit der kantonalen Verwaltungen liegt Freiburg gemäss einer Umfrage, die nur die lateinische Schweiz betraf, auf dem zweiten Platz, hinter dem Tessin, aber vor allen anderen französischsprachigen Kantonen. Was die elektronische Verwaltung betrifft, ist etwas mehr als die Hälfte der Freiburger Unternehmen der Meinung, ihr Kanton könnte sich darum bemühen, einen besseren Online-Service anzubieten. Gemäss der jüngsten Umfrage des Wirtschaftsmonitorings stellt die Frankenstärke für die befragten Freiburger Unternehmen nach wie vor das grösste Problem dar, gefolgt von den teuren Arbeitsplätzen. In Bezug auf Umsätze, Beschäftigung und Investitionen stimmt die Umfrage aber zuversichtlich. Die Margen der Freiburger Unternehmen seien zwar stets an der Grenze des Tolerierbaren, aber die Aussichten für das Jahr 2017 sind vielversprechend. Der Geschäftsgang wurde im Februar 2017 von über 20 Prozent der Unternehmen als sehr gut bezeichnet. Das waren mehr als doppelt so viel wie im September 2016.

jcg

«Eine Untersuchung hat gezeigt, dass 60 Prozent der Berufe von 2030 heute noch gar nicht existieren.»

Chantal Robin

HIKF-Direktorin

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