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Diese Kolumne wird Ihr Leben verändern

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn Sie zum Beispiel, neugierig gemacht durch den Titel, diese Kolumne unbedingt noch lesen wollen, obwohl Ihr Bus schon das Ziel erreicht hat, und dann steigen Sie aus, die Nase noch immer in der Zeitung, und knallen ungebremst in jemanden an der Bushaltestelle, und das ist Ihr alter Schulschatz, neun obligatorische Schuljahre lang ihre grosse, einzige, wahre Liebe – schon in der 2. Klasse haben Sie sich auf der Schulreise versprochen, später zu heiraten –, aber das Leben ist halt kein Ponyschlecken, pubertäre Verwirrungen, die Eltern dagegen, Sie weggezogen, kurz: Sie kamen nicht zusammen, dafür sind Sie beide in unglücklichen Beziehungen gelandet, die Enttäuschung nagt an Ihnen wie der Zahn der Zeit an Ihrem Äusserem, aber jetzt, zack, ist alles wieder da, und sie beschliessen, nicht ins Büro zu fahren, sondern zusammen einen Kaffee trinken zu gehen, bestellen dann aber einen Prosecco, was heisst da ein Prosecco, zwei ganze Flaschen leeren Sie zusammen (das Handy haben Sie längst auf lautlos gestellt, damit der Chef nicht mehr stört), ziemlich verladen landen Sie später im Hotel, wo Sie – nie hätten Sie geträumt, so etwas Orgiastisches noch erleben zu dürfen – die zwei süssesten Zwillinge der Welt zeugen, die Sie gemeinsam mit Ihrem Schulschatz aufziehen werden als glücklichste Familie weitum – dann, ja dann wird diese Kolumne Ihr Leben wahrhaftig verändert haben. Und Sie brauchen mir nicht mal dafür zu danken, das ist alles im Abo-Preis der FN inbegriffen.

Oder wenn Sie sich zum Beispiel beim Frühstück noch einen zweiten Kaffee eingiessen, um diese Kolumne zu lesen, und deshalb nicht, wie sonst üblich, exakt um 7.47 Uhr vor die Haustüre treten, was Ihr grosses Glück ist, denn genau um 7.47 schiesst der Lieferwagen von Claydermann Umzüge in überhöhtem Tempo um die Ecke, der Chef höchstpersönlich am Steuer, spät dran, weil er unbedingt noch diese Kolumne lesen wollte (die Schlusspointe fand er übrigens enttäuschend), er schleudert, der Konzertflügel auf der offenen Ladefläche kommt ins Rutschen und schlägt im hohen Bogen und in einer der Zwölftonmusik würdigen Kakafonie genau dort auf dem Trottoir auf, wo Sie geständen hätten, wäre nicht diese Kolumne gewesen. Gern geschehen.

Höchstwahrscheinlich wird diese Kolumne Ihr Leben aber nur dahingehend verändern, dass ich Ihnen mit der Lektüre vier Minuten Lebenszeit gestohlen habe. Aber vielleicht haben Sie sich ja ein wenig amüsiert dabei. Und viel mehr kann man sich vernünftigerweise fürs Leben auch nicht erhoffen von einer einfachen Zeitungskolumne.

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