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«Diese Niederlage wird uns guttun»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gerd Zenhäusern, inwiefern hat Sie Ihr Team in den Playoffs überrascht?

 Es ist einfach für einen Trainer, immer zu sagen, dass es an diesem oder jenem Spieler, am Powerplay oder sonst was gelegen hat. Was nicht geht, ist, dass man nach dem zweiten oder dritten Spiel in einer Serie über Opferbereitschaft sprechen muss. Die muss automatisch vorhanden sein, um sich ausschliesslich auf die Taktik konzentrieren zu können. Das hat mich doch schon überrascht. Womöglich war das auch mein Fehler, obwohl ich schon während der Qualifikation dagegengesteuert habe, indem ich im Training mehr eingegriffen, korrigiert und geschrien habe.

 

 Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ich werde diese Dinge nun vom ersten Training an tun. Es gibt viele Aspekte wie Taktik, Technik und Physis, aber all dies bringt am Ende ohne die richtige Einstellung nichts. Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Spieler nicht arbeiten, aber ich musste zu viel korrigieren, ehe wir den nächsten Schritt machen konnten.

 

 Es scheint, als ob Gottéron im Spiel immer wieder die gleichen Fehler begeht. Liegt das an der Mentalität oder doch etwa am System?

Es ist eine Frage der Mentalität. Die Taktik ist nicht kompliziert, im Gegenteil, wir spielen ein sehr einfaches System. Wir haben es vereinfacht, um eine gute Basis zu erhalten, auf der wir aufbauen können. Wir spielen ein 1-2-2, manchmal einfach etwas aggressiver. Was entscheidet, ist die Haltung. In den Playoffs sahen wir die Differenz. Sobald ich nächste Saison Mängel bei der Opferbereitschaft feststelle, ist es einfacher geworden, auf die Serie gegen Genf und das daraus entstandene Resultat zu verweisen. Diese Niederlage wird uns guttun. Ich weiss, dass dies das Publikum nicht hören will, aber ich muss so denken. Wir sind mitten in einer Phase des Neuaufbaus.

 

 Ist Servette bezüglich der Playoffs ein Vorbild?

Bezüglich Talent gibt es zwischen Genf und uns kaum Unterschiede. Aber Servette ist stärker vor den beiden Toren. Ich halte diese Rede seit Beginn: Spiele werden vor den Toren entschieden, ganz einfach. Darauf werde ich weiter pochen.

 

 Wie einschneidend war für Sie die Krise mit den elf Niederlagen in Serie?

Das habe ich als eine persönliche Niederlage aufgefasst. Zum Glück hatte ich die Unterstützung des Vorstandes. Ich fragte mich, ob ich allein dafür verantwortlich bin oder ob es Faktoren sind, die ich nicht kontrollieren kann. Ich kam zum Schluss, dass ich nicht für alles verantwortlich bin. Es gilt nun, die Lehren daraus zu ziehen und gut zu analysieren, wie es so weit kommen konnte. Waren es die vielen verletzten Spieler, die Transferdiskussionen, die Taktik, die Trainings, oder hat der Coach schlecht gearbeitet? Klar ist aber, dass letztlich der Trainer immer die grösste Verantwortung hat.

 

 In welchen Bereichen konnten Sie in Ihrer ersten kompletten NLA-Saison stärker Einfluss nehmen?

Ich hörte oft, dass wir auch bei Niederlagen gekämpft haben. Für mich ist wichtig, eine Truppe mit guten Charakteren zu haben. Ich kann mit beeinflussen, welche Spieler wir holen. Spieler, die für die Werte des Clubs stehen, die arbeiten und ihr Trikot nass schwitzen.

 

 Auf nächste Saison hin wurden gleich vier neue Verteidiger verpflichtet. Bleibt die Defensive die grösste Herausforderung?

Wir wollten den Akzent bei den Transfers auf die Defensive legen. Wir brauchen mehr Breite. Zuletzt gehörten mit Rathgeb und Glauser ein 20- und ein 19-Jähriger zu den ersten sechs Verteidigern …

 

 Benjamin Conz konnte in den Playoffs einmal mehr nicht überzeugen. Ist er noch Gottérons Goalie für die Zukunft?

Ich denke ja. Er war schon einmal im Final und hat bewiesen, dass er es kann. Wie gesagt: Es wäre zu einfach, einzelne Spieler anzuschwärzen. Es gibt mehrere Spieler, die in den Playoffs einen Schritt nach vorne machen müssen.

 

 Wie soll das gelingen?

Es liegt an mir, diese Spieler voranzubringen. Es sind Spieler mit einer guten Einstellung, die es bringen wollen. Aber wenn sie unter Druck stehen, fehlt ihnen ein Stück Selbstvertrauen. Ein Andrei Bykow etwa wird oft kritisiert. Aber ich habe ihn nicht einfach so als Captain nominiert, als Sprunger gesperrt war. Andrei ist jeden Tag als Erster in der Halle, arbeitet neben dem Eis hart und ist der Erste, der taktische Anweisungen umsetzt. Er ist keine Diva, sondern ein Vorbild. Als Mauldin und Pouliot verletzt waren, zeigte er Leistung. Solange die Einstellung stimmt, ist deshalb immer etwas möglich.

 

 Zuletzt liessen Sie Killian Mottet aus disziplinarischen Gründen auf der Tribüne. War es nicht ein wenig spät für eine solche Massnahme?

Eigentlich wollten wir schon früher in der Saison die Konkurrenz spielen lassen. Aber mit elf Pleiten in Serie und bis zu sieben Gehirnerschütterungen gleichzeitig war es schwierig, Sanktionen zu fällen. Wenn die Basis solid ist und die Mannschaft Leistung zeigt, ist es einfacher, einen Spieler rauszunehmen. Aber ja, vielleicht hätte ich es schon früher tun müssen. Alles, was man tut, ist für das Team. Andererseits betrifft es manchmal Spieler, die sehr wichtig sind und eine Partie im Alleingang entscheiden können. Mit einigen Spielern braucht es mehr Geduld.

 

 Sind Sie zufrieden mir dem Team, das Sie voraussichtlich für nächste Saison zur Verfügung haben werden?

Ja, auch weil ich in die Transfers involviert bin. Ich bin mit Christian Dubé (Red.: Sportdirektor) nicht immer, aber sehr oft einig. Das ist gut so, weil wir die beste Lösung zu finden versuchen. Ein Rivera beispielsweise hat uns sehr gut getan.

 

 Noch offen ist die Ausländerstrategie. Gibt es eine Tendenz?

Es ist noch nichts entschieden, aber es ist gut möglich, dass wir mit fünf Ausländern starten werden, einer davon ein Verteidiger. Damit hätten wir zehn Verteidiger unter Vertrag, wobei Andrea Glauser in die NLB ausgeliehen wird.

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