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«Diese Saison ist kaum zu toppen»

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Nicki Neubauer, Gold im Supercup, Silber im Schweizer Cup und Bronze in der NLA-Meisterschaft–so erfolgreich wie in dieser Saison war der TS Volley Düdingen noch nie. Hätten Sie dies Anfang Saison für möglich gehalten?

Nach einigen Trainingswochen mit dem kompletten Team habe ich unserer Managerin ein SMS geschrieben, dass wir ein cooles Team beisammen hätten und diese Saison bestimmt um die Medaillen kämpfen würden. Das grosse Potenzial der Mannschaft war offensichtlich, der Erfolg beim Supercup hat uns dann noch einen zusätzlichen Motivationsschub verliehen. Insofern hat mich unser Erfolg nicht überrascht.

 

 Welche von den drei Medaillen hat für Sie den grössten Stellenwert?

Der dritte Platz in der Meisterschaft steht für mich zuoberst, weil es der Wettbewerb ist, bei dem man am längsten für die Medaille kämpfen muss. Allerdings war auch der Silbermedaillengewinn im Schweizer Cup schön, sehr emotional. Natürlich braucht es im K.-o.-Wettbewerb immer etwas Losglück, damit man Volero Zürich aus dem Weg gehen kann. Man muss aber in jedem Spiel bereit sein, sonst ergeht es einem wie Schaffhausen, das gegen 1.-Ligist Münsingen ausgeschieden ist.

 

 Wo sehen Sie die Gründe für den diesjährigen Höhenflug?

Wir hatten viel Qualität bei den Einzelspielerinnen. Chantale Riddle ist eine absolute High-Potential-Spielerin und wurde nicht umsonst Liga-Topskorerin. Sabel Moffett hat viel Erfahrung und ein riesiges Kämpferherz ins Team gebracht. Wie jedes Jahr haben wir viel investiert, um in anderen Ligen Talente zu entdecken. Da hat sich ausbezahlt. Karmen Brletic hat uns für kleines Geld gute Dienste geliefert und auch mit dem Engagement von Helena Kojdova ist uns ein Coup gelungen.

 

 Als kleiner Coup darf im Nachhinein auch die Verpflichtung von Laura Caluori verbucht werden …

Zweifellos! Sie hat auf der Aussenposition viel Schwung gebracht, auch wenn sie Hochs und Tiefs hatte. Auch Kristel Marbach hat grossen Anteil an den Medaillengewinnen. Sie hat in ihrer Entwicklung nochmals einen Schritt vorwärts gemacht und ist zur absoluten Führungsspielerin gereift. Überhaupt war die breite Bank unsere grosse Stärke. Auf der Aussenposition hatten wir vier fast gleichwertige Spielerinnen, so konnten wir Leistungsschwankungen gut abfangen. Auch auf den anderen Positionen hat ein gesunder Konkurrenzkampf geherrscht. Dadurch war die Trainingsqualität extrem hoch: Die Spielerinnen haben sich gegenseitig gepusht, jede wusste, dass eine andere ihren Platz einnehmen kann, wenn die Leistung nicht stimmt.

 

 Konkurrenzkampf beflügelt zwar die Spielerinnen, er kann sich aber auch negativ auf die Stimmung im Team auswirken …

Ich habe schon mit vielen Mannschaften gearbeitet, immer hatte es mindestens einen Stinkstiefel im Team, der für schlechte Stimmung gesorgt hat. So positiv wie diese Saison habe ich es noch nie erlebt. Alle Spielerinnen haben sich völlig selbstlos und ohne Egotrips dem Team untergeordnet. Auch privat haben sie viel miteinander unternommen, sind Freundinnen geworden. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass wir den besten Teamgeist aller NLA-Equipen hatten.

 

 Wie entscheidend ist ein guter Teamgeist für die sportliche Leistung?

Wenn die Mannschaft Erfolg hat, ist er nicht so entscheidend. Wenn es aber nicht läuft, gleicht ein guter Teamgeist diese Phasen aus. Anstatt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, treibt man sich gegenseitig an. Das hat uns zu Beginn der Pre-Playoffs aus unserer Baisse geholfen.

 

 Die Qualifikation hatten die Power Cats auf dem zweiten Platz beendet, in den Pre-Playoffs sind sie dann auf Rang vier abgerutscht. Wie gross ist die Enttäuschung, dass man die gute Ausgangssituation nicht nutzen und am Ende «nur» den kleinen Final um Platz 3 bestreiten konnte?

Zu Beginn der Pre-Playoffs haben wir schlecht gespielt und zweimal verloren. Das hat uns einen kleinen Knacks versetzt und wir brauchten einige Zeit, um uns davon zu erholen. Da hätte es auch anders laufen können, aber die Meisterschaft ist lang und jedes Team durchläuft einmal eine Baisse. Unsere kam einfach zu einem ungünstigen Zeitpunkt, als alles wieder bei Null anfing. Den Rückstand, den wir uns da eingehandelt hatten, konnten wir nicht mehr wettmachen. Enttäuscht, dass wir den Final nicht erreicht haben, sind wir deswegen nicht–ganz im Gegenteil.

 

 Wie meinen Sie das?

Unser Ziel, eine Medaille zu gewinnen, haben wir erreicht. Sicher wäre ohne die verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfälle zu Beginn der Pre-Playoffs der Final möglich gewesen. Allerdings ist eine Finalserie gegen Volero nur mässig interessant, zu überlegen sind die Zürcherinnen. Nach drei Niederlagen hätten wir zwar Silber erhalten, Spannung wäre aber nie aufgekommen. Im kleinen Final gegen Franches Montagnes haben unsere Fans attraktive und emotionale Spiele erlebt. Das ist es, was die Zuschauer sehen wollen. Zudem ist es immer besser, die Saison mit einem Erfolg abzuschliessen.

 

 Mit dem dritten Schlussrang haben Sie die Latte für die kommende Saison hoch gelegt …

Ein Trainerkollege aus Dresden hat mir zu unserer Saison gratuliert. Er meinte, wenn er mit seinem Team eine ähnliche Leistung vollbringen würde, würde von ihm erwartet, dass er im nächsten Jahr den Titel holt. Gott sei Dank haben wir Vereinsverantwortliche, die unsere Situation gut einschätzen können. Der TS Volley Düdingen ist noch jung, wir sind erst seit zwei Jahren eigenständig. Im administrativen Bereich müssen wir uns noch weiterentwickeln. Auch im wirtschaftlichen Bereich haben wir weniger Möglichkeiten als Volero, Neuenburg, Köniz oder Aesch. Deshalb glaube ich nicht, dass diese Saison mit Platz drei zu toppen sein wird.

 

 Obwohl Ihr Team–anders als in den letzten Jahren–grösstenteils beisammenbleibt?

Aus sportlicher Sicht ist es sicherlich ein Vorteil, dass gewisse Abläufe schon sitzen und wir nicht bei Null anfangen müssen. Für den Verein geht es aber darum, erstmals die Leistungen dieser Saison zu stabilisieren. Letztes Jahr haben wir die Playoffs verpasst, das war zwar kein Beinbruch, aber doch ein kleiner Rückschlag. Das hat uns gezeigt, dass man sich immer neu überprüfen und reflektieren muss, sich auf den Lorbeeren ausruhen wäre fatal. Wir werden diese Saison knallhart analysieren und anschliessend versuchen, für nächstes Jahr neue Anreize zu setzen.

 

 Wie sollen diese aussehen?

Wir müssen dafür sorgen, dass wir noch stabiler auftreten. Dafür werden wir viel an Details arbeiten müssen. Zudem möchte ich offensiv noch schneller und variantenreicher spielen. Ich bin ein sehr fordernder Trainer. Zum Glück ist das Team unheimlich arbeits- und lernbereit und offen für neue Ideen. Das macht es viel einfacher für mich (lacht).

 

 Zugleich gilt es, die Weichen für die Zukunft zu stellen …

Mein Vertrag in Düdingen läuft noch eine Saison und es ist noch offen, ob ich verlängere. Ich fühle mich sehr wohl hier, aber man weiss nie, was die Zukunft bringt. Mein Anspruch ist es, meinem Nachfolger ein intaktes Umfeld zu hinterlassen. Kristel wird nicht mehr ewig spielen, auch andere nicht. Es wird in absehbarer Zeit einige Änderungen geben im Team. Bereits jetzt gilt es, für übernächstes Jahr zu planen.

 

 In welche Richtung gehen die Planungen?

Ich möchte vermehrt junge Volleyballerinnen ans Team heranführen. Wenn man ein so stabiles Mannschaftsgefüge hat wie wir momentan, ist es für die Jungen einfacher, sich zu entwickeln. Das müssen wir ausnutzen. Ich möchte das Kader auf 15 oder 16 Spielerinnen verbreitern, aus diesem Grund werden wir nächstes Jahr die Zusammenarbeit mit der Volleyballakademie und dem VBC Freiburg intensivieren.

«Wie jedes Jahr haben wir viel investiert, um in anderen Ligen Talente zu entdecken. Das hat sich ausbezahlt.»

«Ich habe schon mit vielen Mannschaften gearbeitet, immer hatte es mindestens einen Stinkstiefel im Team. Nicht so dieses Jahr.»

«Es wird in absehbarer Zeit einige Änderungen geben im Team.»

Kader

TS Volley Düdingen, Saison 2016/17

Bisher:Karmen Brletic (KRO), Johanna Edberg (SWE), Pamela Gfeller (SZ), Helena Kojdova (TSCH), Kristel Marbach (SZ), Sabel Moffett (USA), Chantale Riddle (USA), Melissa Vanis (SZ).–Nicki Neubauer (DE/Trainer).

Neu:Zora Widmer (Kanti Schaffhausen).

Offen:Laura Caluori.

Abgänge:Muriel Grässli (Rücktritt), Elis Albertini (VBC Aadorf).

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