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Dieser Freiburger Verein vernetzt junge Asylsuchende

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Sie sind in der Schweiz gestrandet, alleine und oft traumatisiert: unbegleitete minderjährige oder junge Asylsuchende. Der Freiburger Verein ParMi mit Zélie Schneider organisiert Patenschaften für solche Menschen. 

Zélie Schneider, Sie sind seit 2020 Koordinatorin bei ParMi. Ihre Organisation unterstützt Asylsuchende zwischen 16 und 25 Jahren, die ohne Familien in die Schweiz flüchten, bei der Integration. Warum braucht es ein solches Angebot?

Es kommt oft vor, dass die jungen Asylbewerbenden ihre Familien seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen haben, wenn sie in der Schweiz ankommen. Sie wechseln von Kanton zu Kanton und von Heim zu Heim. So ist es schwierig, eine richtige Kontaktperson zu haben, mit der sie eine vertrauliche Beziehung aufbauen können. Eine solche Beziehung aber ist sehr wichtig für alle Menschen, vor allem wenn man jung ist. Darum wollen wir junge Migrantinnen und Migranten, die ohne ihre Familie in der Schweiz ankommen, mit anderen Leuten aus Freiburg vernetzen.

Was haben die ParMi-Patenpersonen bei Ihnen konkret für Aufgaben?

Das ist eigentlich sehr frei. Was wir uns vorstellen, ist, dass sich die Patinnen und Paten ungefähr zweimal im Monat mit ihren Patenkindern treffen. Die Patenpersonen sollen sich zudem für mindestens ein Jahr verpflichten. Die Aktivitäten sind sehr frei und verschieden. Dazu gehören alltägliche Dinge wie Spaziergänge, Ausflüge oder eine Verabredung zum Essen. Wenn die Patenpersonen Lust haben, machen sie mit den Patenkindern zusammen Hausaufgaben oder füllen mit ihnen wichtige Formulare aus. Oder oft helfen sie den jungen Personen, ein Praktikum oder eine Lehrstelle zu finden. Die Patenschaft ist für die jungen Menschen eine gute Gelegenheit, mehr Leute kennenzulernen und ein Netzwerk in Freiburg aufbauen zu können.

Profitieren beide von einer solchen Verbindung?

Ziel der Patenschaften ist es, dass ein Austausch stattfindet. Es sind nicht nur die jugendlichen Patenkinder, die etwas lernen und bekommen, sondern immer auch die Patenpersonen, die etwas über das Land und die Kultur des Patenkinds lernen. Das ist auch immer schön und interessant. Es gibt Dinge, die für uns ganz normal sind hier in der Schweiz. Und dann fragt das Patenkind: «Warum macht man das eigentlich so?» Die Patenpersonen müssen oft ihre eigenen Sitten erklären und gleichzeitig hinterfragen. Ausserdem lernt man eine Person kennen, welcher man helfen kann. Man sieht dann, wie das Patenkind immer mehr die Sprache lernt und wie es im Leben weitergeht. Das ist sehr schön.

Hat sich mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine etwas für Ihren Verein verändert?

Nicht direkt: Mit dem S-Ausweis kommen meistens ganze Familien zusammen (oft ohne den Vater …) und es gibt deshalb sehr wenig unbegleitete junge Leute. Und für Flüchtlinge aus der Ukraine wird schon so viel gemacht, dass wir bei ParMi lieber anderen Flüchtlingen helfen. Der Unterschied ist für uns, dass es schwieriger ist, neue Patenpersonen zu finden – viele Leute, die anderen helfen wollen, haben zum Beispiel Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen.

Was sind aktuell die Herausforderungen für ParMi?

Ich würde sagen, hauptsächlich Patenpersonen zu suchen. Wenn eine Patenschaft gut läuft, wird sie auch verlängert. Das ist unser Ziel, jedoch nehmen wir danach nicht mehr aktiv Kontakt mit den Leuten auf. Deshalb brauchen wir immer wieder neue Freiwillige für alle neuen Asylbewerbenden in Freiburg.

Wie finanziert sich der Verein?

Wir sind eine «association à but non lucratif», also nicht privat aber auch nicht staatlich. Damit wir uns finanzieren können, müssen wir jährlich Fundraising betreiben, was uns viel Zeit kostet. Uns wäre es lieber, wenn wir es weniger oft durchführen müssten, dann hätten wir mehr Zeit für andere Sachen. Wir organisieren auch ab und zu Aktivitäten für alle, die eine Patenschaft mit uns pflegen. Dazu gehören Kinoausflüge, Feste und Workshops für Patenpersonen, an denen wir formelle Dinge erklären. Manchmal brauchen wir auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Das ist sehr viel Geld für einen solchen Verein.

Die Gründung

In der Nachbarschaft entstanden

ParMi steht für Parrainage Migrant. Der Verein entstand aus einer Nachbarschaftsplattform im Freiburger Alt-Quartier, welche 2016 von einigen Familien gegründet worden war. Auslöser dafür waren die vielen minderjährigen Flüchtlinge, die zu dieser Zeit alleine in der Schweiz ankamen. Das Foyer des Remparts, welches im Quartier liegt, beherbergte die jungen Migranten und Migrantinnen. Was mit gemeinsamen Mittagessen begann, führte zu einer aktiven Beteiligung und Integration der jungen Flüchtlinge in das Leben der Alt-Quartier-Familien. Aus dieser Idee, Migranten und Migrantinnen konkret in das soziale Leben einzubinden und nicht nur Geld zu spenden, entstand ParMi. Patenkinder sind zwischen 16 und 25, Patenpersonen mindestens 25 Jahre alt. Der Verein sucht Patenpersonen für deutsch- oder französischsprachige Patenschaften. sw  www.parmi-fribourg.ch

Zélie Schneider arbeitet hauptberuflich bei ParMi. Die 27-Jährige arbeitet seit 2020 beim Verein als Koordinatorin.
Brigitte Gong

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