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Digitale Geodaten von Swisstopo kostenlos und frei nutzbar:  Kantonales Geoportal soll nachziehen

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Seit Anfang März sind die Inhalte des Geoportals von Swisstopo für alle direkt und kostenlos zugänglich. Das hat auch Auswirkungen auf die Arbeit von Privaten und Behörden. Der Kanton Freiburg möchte mit seinem Geoportal im Sommer nachziehen.

Wer eine Landeskarte, Höhenmodelle oder verzerrungsfreie Abbildungen der Erdoberfläche verwenden will, kann diese seit dem 1. März auf dem Portal des Bundesamts für Landestopografie, Swisstopo, kostenlos direkt herunterladen und auch weiterverbreiten. Für diese Verwendung der meist digitalen Produkte ist neu keine Einwilligung mehr erforderlich. Die Internet-Plattform www.geo.admin.ch enthält geolokalisierte Informationen, Daten und Dienste der Bundesverwaltung auf der Grundlage von Karten.

Das Angebot umfasse mehrere Terabyte Geodaten, teilt Swisstopo mit. Entsprechend wurden die Visualisierungs- und Download-Dienste in der Geodateninfrastruktur des Bundes angepasst. Diese Öffnung der Daten sei Teil der «Strategie für offene Verwaltungsdaten in der Schweiz», die der Bundesrat im November 2018 verabschiedet hat. Sie ermögliche eine breite Nutzung von Geodaten und leiste so einen aktiven Beitrag zu mehr Innovation und Wirtschaftswachstum, schreibt das Bundesamt.

Zwischenstationen fallen weg

Die Änderung hat Auswirkungen sowohl für Private als auch für Behörden auf kantonaler und kommunaler Ebene, erklärt Anaëlle Kaufmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim kantonalen Amt für Vermessung und Geomatik. Bisher gab es eine Vereinbarung zum Datenaustausch zwischen den Behörden. Wenn aber eine Gemeinde Geodaten von Swisstopo benötigte, mussten diese über das kantonale Amt angefordert werden. «Diese Zwischenstation fällt nun weg. Alle können sich neu direkt auf dem Portal von Swisstopo bedienen», sagte sie. Wenn also eine Gemeinde zum Beispiel eine Gefahrenkarte erstellen will, dann beauftragt sie dafür vielleicht ein privates Büro. Dieses kann nun die erforderlichen Daten direkt einholen, ohne den Umweg über die Gemeinde und den Kanton zu machen. Laut Kaufmann sei der Zugriff sehr einfach, und die Geodaten würden auch laufend aktualisiert. Nimmt jemand die frei verfügbaren Geodienste von Swisstopo über eine App in Anspruch, muss er oder sie sich nicht um die Speicherung oder Nachführung der Daten kümmern.

«Daten gewinnen an Wert»

Dass diese Daten und Dienste nun kostenlos sind, ist für Anaëlle Kaufmann nichts als normal: «Je mehr diese Daten genutzt werden, umso mehr gewinnen sie an Wert.» In die gleiche Richtung gehen die Überlegungen des Kantons. Das Amt für Vermessung und Geomatik bietet schon seit einiger Zeit über ein Portal gratis visualisierte Online-Karten des Kantons Freiburg an. Nun soll auch das kantonale Geoportal kostenlos öffentlich zugänglich werden. «Wir sind auf dem Weg dahin», sagt Kaufmann. Seit dem 1. Januar ist die offizielle Vermessung gratis zugänglich, und im Sommer soll auch das kantonale Geoportal mit all seinen Daten so weit sein. «Auch wir wenden das Prinzip der open government data an», so Kaufmann. «Für uns steht dabei neben der Kostenfreiheit vor allem der offene Zugang im Zentrum. Das bedeutet, dass alle diese Daten auch zu kommerziellen Zwecken nutzen können.»

Beruf

Geometern geht die Arbeit nicht aus

Der offene Zugang zum Geoportal des Bundes sei eine Erleichterung, dennoch hielten sich die praktischen Auswirkungen in Grenzen. Das sagt Marcel Koller, Geschäftsleiter und patentierter Geometer der Firma GeoPlanIng Murten-Morat AG. Bisher konnte ein privates Büro die Daten bestellen und sie dem Kunden weiterverrechnen. Dies fällt nun für den Bund weg, bis zum Sommer bezahlt man aber noch für Daten des Kantons. Die Gebühren seien zwar Teil der Fakturierung, der wichtigste Teil bestehe aber wie bisher in der von Büros geleisteten Arbeit.

«Vom Bund haben wir regelmässig Höhenaufnahmen oder zum Beispiel Luftbilder bezogen, die für die Schweiz flächendeckend vorhanden sind», so Marcel Koller. «Diese mögen für ein Vorprojekt reichen, gehen aber nicht bis ins letzte Detail.» Die detaillierte Datenerhebung für Feinprojekte bleibe weiterhin Sache von Geometerbüros, und deshalb werde ihnen die Arbeit auch nicht ausgehen. Geometer würden unter anderem Daten für die amtliche Vermessung erheben, so Koller. Dazu gehörten Veränderungen von Parzellengrenzen, Dienstbarkeiten oder der Neubau eines Hauses oder einer Strasse – die sogenannte laufende Nachführung der amtlichen Vermessung. «Die Daten leiten wir an das kantonale Vermessungsamt und an das Grundbuchamt weiter, und diese Arbeit kostet auch.» Über das kantonale Geoportal oder von Privatbüros betriebene Internetplattformen sind die Geodaten, unter anderem jene der amtlichen Vermessung, öffentlich einsehbar. «Genaue Ingenieurmessungen braucht es auch, wenn es um Bauprojekte geht», erklärt Koller. Beispielsweise würden vor Ort Aufnahmen von Bäumen, Schächten oder Stützmauern auf einer Parzelle gemacht.

Allgemein gewinnt Marcel Koller der Öffnung von Geodaten aber viel Gutes ab: «Es ist positiv, wenn Daten besser genutzt werden. Oft ist der Öffentlichkeit gar nicht bewusst, wie wertvoll die Geodaten von Bund und Kanton sind.» uh

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