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Digitalisierung in der Schule: Wie lesen lernen, einfach anders

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Der Kanton lanciert eine Bildungs- und Beschaffungsoffensive mit dem Ziel der Digitalisierung in den Schulen. Sie würde die öffentliche Hand total rund 76 Millionen Franken kosten.

Die Corona-Krise hat vielerorts die Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung aufgezeigt. Das hat der Staatsrat in einer Stellungnahme Ende 2021 bilanziert (siehe Kasten). Er stellte an den Schulen einen besonderen Handlungsbedarf fest. Aus diesem Grund hat die Erziehungsdirektion die schon zuvor angedachte Strategie für die Digitalisierung in den Schulen zur Priorität erklärt. Sie will das kantonale Konzept für Medien und Informationstechnologien im Unterricht aus dem Jahr 2017 aktualisieren.

Die Strategie ist als «Bericht zur digitalen Bildungsstrategie in den Regel- und Sonderschulen» bis Ende Juni in der Vernehmlassung. Sie ist eine Weiterentwicklung des bisherigen Konzepts. Dann beschäftigt sich der Grosse Rat mit ihr und den finanziellen Folgen. Denn in fünf Jahren sollen fast 76 Millionen Franken investiert werden, der grösste Teil davon in das Equipment, aber auch für die Weiterbildung der Lehrpersonen sowie in den pädagogischen und technischen Support.

Früh soll sich üben

Die Digitalisierung sei ein zentrales Dossier für den Kanton, hielt Erziehungsdirektorin Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne) gestern vor den Medien fest. Denn sie sei schon da, man könne sie kaum beeinflussen und erst recht nicht mehr aufhalten, gerade unter den Jungen. Es gelte nun, sie zu verstehen zu lernen und richtig sowie sicher zu nutzen. «Die Schule spielt dabei eine Schlüsselrolle», sagte sie, denn eine frühe und fundierte Einführung helfe den jungen Menschen im Privatleben, in ihren staatsbürgerlichen Pflichten und auch im Beruf. Bonvin: 

Letztlich ist es unsere Pflicht, die digitale Kluft zwischen den sozialen Gruppen und unter den Gemeinden zu reduzieren.

Ganz konkret ist das Ziel, abgestuft nach Alter und Klassenstufe auf Kosten des Kantons eine bestimmte Anzahl Geräte zu beschaffen und zur Verfügung zu stellen: vom Kindergarten, wo ein Tablet für fünf Schülerinnen und Schüler eingerechnet wird, bis hin zu einem Computer pro Person in der Oberstufe. Das Ziel sei, dazu zu schauen, dass das Geld möglichst effektiv eingesetzt wird, so Philippe Froidevaux, Direktor der Fachstelle Fritic. «Aber etwas kaufen und ausstatten und nicht damit umgehen können, bringt nichts.» Deshalb sei es auch entscheidend, die Lehrkräfte und die Nutzenden zu befähigen.

Ganzheitlicher Blick

Andreas Maag, Vorsteher beim Amt für den deutschsprachigen Unterricht, unterstreicht den Nutzen eines gesamtheitlichen Vorgehens, den Einbezug aller Stufen und Klassenstufen. Die Anpassung der Lehrpläne laufe schon. Gerade für die Sonderpädagogik gebe die Digitalisierung eine breite Werkzeugpalette in die Hand, um den Bedürfnissen von Kindern mit besonderem Bildungsbedarf zu entsprechen, so Maag.

Hugo Stern, Maags Pendant für den französischsprachigen Kantonsteil, betont, dass es um den Unterricht in und mittels der Digitalisierung geht. Beides sei wichtig. «Das eine ist das reine Wissen um den Gebrauch der Maschine, das andere ist die inhaltliche, also die sichere und effiziente Nutzung.» Es gehe darum, etwas aufzubauen und dabei aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen. Digitalisierung beginne schon früh, er denke an technische Spielzeuge für Kinder im Vorschulalter. Schon in jungen Jahren lernen viele Kinder heute, einfache Programme zu schreiben und kleine Roboter zu programmieren, so Stern. 

Beschaffungsoffensive ab 2025

Es werden zwei Varianten für die Umsetzung der Strategie in die Vernehmlassung gegeben: eine, in welcher der Kanton den Lead hat, und eine, in welcher er den Rahmen vorgibt und die Gemeinden umsetzen. Diese erhalten damit zwar mehr Verantwortung, aber auch mehr Autonomie. Beide Varianten kosten etwa gleich viel, bei der Variante zwei übernehmen die Gemeinden einen Teil des Aufwands. 

Auslöser der Überarbeitung der Strategie waren zwei Vorstösse von Sensler Grossratsmitgliedern aus den Jahren 2019 und  2020, die Investitionen in den digitalen Werkzeugpark gefordert hatten. Im Vorfeld des Projekts muss auch das Schulgesetz angepasst werden. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass die Strategie im Idealfall 2024 starten kann und ab 2025 die Beschaffungsoffensive beginnt.  

Digitalisierung

Corona-Brennpunkt Schule 

Neben vielen anderen Konsequenzen haben die Schulschliessungen im Rahmen der Pandemie laut dem Staatsrat auch vereinzelt soziale Ungleichheiten aufgezeigt. Es mangle an zeitgemässen Computern, Tablets und Smartphones sowie an schnellen Internetverbindungen und aktueller Software, schrieb der Staatsrat in seiner Antwort auf eine Anfrage von David Bonny (SP, Prez-vers-Noréaz) und Benoît Rey (ML-CSP, Freiburg). Häufig fehle es auch an Kenntnissen im Umgang mit diesen Geräten. Die Folge sei eben soziale Ausgrenzung. Das Erziehungswesen bemühe sich, Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten. Die vorgelegte Strategie ist zwar nicht ein Kind von Corona, sagte die zuständige Staatsrätin, der entscheidende Vorstoss aus dem Grossen Rat stammt zum Beispiel noch aus dem Herbst 2019. Doch natürlich habe die Pandemie die Umsetzung beschleunigt. Und sie hat gezeigt, dass wir mit unseren Bemühungen richtig liegen. fca

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