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Dinosaurier der Lüfte

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«Die Sammlung eines Naturmuseums ist ein Archiv der Natur und ein Zeichen der Biodiversität.» Das sagte Peter Wandeler, Direktor des Naturhistorischen Museums Freiburg, am Donnerstag vor den Medien. Das Museum stellte seine neue Sonderausstellung über Libellen vor, hinter der ein Projekt zur Biodiversität im Kanton Freiburg steckt. Die Sammlung des Museums umfasst rund 250 000 Objekte. 400 davon sind Exu­vien von Libellen, also trockene Larvenhäute, die die Insekten bei der letzten Häutung zurücklassen. 321 dieser Exuvien sind erst diesen Frühling und Sommer dazugekommen. Das Museum liess sie im Rahmen eines partizipativen Wissenschaftsprojekts von Schulklassen und Privatpersonen sammeln und erstellte damit eine systematische, wissenschaftliche Exuviensammlung. Diese Sammlung ist nun in der Ausstellung zu sehen zusammen mit Informationen über die Biologie der Libellen und über die Arbeit der Forscherinnen und Forscher.

321 Exuvien von 20 Arten

Mit der Sammelaktion und der Ausstellung lanciert das Museum eine Reihe zur Biodiversität in Freiburg, die im Jahresrhythmus fortgesetzt werden soll. Um Entwicklungen der Biodiversität festzustellen, brauche es solche Inventare, sagte Peter Wandeler. «Sie erlauben es, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu vergleichen.» Den Auftakt mache die Libelle, weil sie in der Schweiz gut beschrieben sei. Zudem seien die Exuvien gross genug, dass auch Laien sie in der Natur leicht finden könnten.

Um ein breites Inventar anzulegen, sei das Museum auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, da es selber nicht genügend Ressourcen habe, erklärte Sophie Giriens. Die Biologin ist verantwortlich für die zoologische Sammlung des Museums und hat die Ausstellung kuratiert. An der Exuviensammlung haben sich dreissig Schulklassen aus neun Gemeinden beteiligt. Dazu kamen Mitglieder der Freiburger Gesellschaft für Entomologie, Mitarbeiter des Museums und Privatpersonen. Sie fanden von Anfang Mai bis Ende August insgesamt 732 Exuvien, von denen 321 in die Sammlung aufgenommen wurden. Diese stammen von zwanzig verschiedenen Libellenarten, einem Drittel der im Kanton bekannten Arten. «Für die kurze Zeit ist das ein gutes Ergebnis», sagte Sophie Giriens.

Weil Libellen im und ums Wasser lebten, gebe ihr Vorkommen wichtige Hinweise auf den Zustand unserer Gewässer, erklärte Peter Wandeler. Etwa ein Drittel der im Kanton bekannten Arten ist vom Aussterben bedroht, vor allem Libellen, die in Flach- und Hochmooren, in Auen oder in Kleingewässern in den Bergen leben. Drei Libellenarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der Schweiz stehen, wurden diesen Sommer im Rahmen des Inventars im Greyerzbezirk beobachtet: die Gefleckte Heidelibelle im Bois de Sautaux, die Sumpf-Heidelibelle bei Broc und die Kleine Moosjungfer bei Enney.

Die Ausstellung zeigt nicht nur die gesammelten Exuvien, sondern gibt auch Einblicke in den Entwicklungszyklus, das Leben und die Besonderheiten der Libellen. So lernen die Besucherinnen und Besucher, dass sich der Körperbau der Libellen seit 250 Millionen Jahren kaum verändert hat. «Sie sind wie fliegende Dinosaurier», so Sophie Giriens. Ihre bewährte Morphologie mache sie zu wahren Flugkünstlern: Libellen haben eine starke Muskulatur und leichte und stabile Flügel. Zudem können sie die Flügelpaare unabhängig voneinander bewegen. So können sie schweben, abrupt bremsen, rasant beschleunigen und dabei gleichzeitig die Flugrichtung wechseln.

Libellen gehören zu den grössten Insekten der Welt. Die grössten lebenden Arten haben eine Flügelspannweite von etwa elf Zentimetern. Das habe sich im Laufe der Evolution verändert, so Sophie Giriens: «Zur Zeit der Dinosaurier gab es Riesenlibellen mit siebzig Zentimetern Flügelspannweite.»

Naturhistorisches Museum, Museumsweg 6, Freiburg. Bis zum 1. März 2020. Täglich 14 bis 18 Uhr.

Definition

Die letzte Hülle vor dem Schlüpfen

An die 600 Personen haben an der Exuviensammlung des Naturhistorischen Museums teilgenommen und zusammen 732 Exuvien gefunden. Exuvien sind Larvenhäute, die Libellen bei der letzten Häutung zurücklassen. Zuvor leben die Insekten als Larven im Wasser und häuten sich dort bereits mehrere Male. Das Larvenstadium dauert je nach Art einige Monate bis einige Jahre. Geht es zu Ende, verlassen die Tiere das Wasser und schlüpfen aus der Hülle, die als Exuvie zurückbleibt. Die Exuvien bleiben bis auf ein Loch im Rücken intakt und erlauben in der Regel problemlos die Bestimmung der entsprechenden Art.

cs

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