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Donna Leon hat Erstaunliches über die Wasserstadt Venedig zu berichten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Lagunenstadt ist bedroht! Das Meer nagt an der Stadt, und der Klimawandel, die abwandernde Bevölkerung, der Massentourismus und neuerdings die Kreuzfahrtschiffe tragen das Ihre dazu bei, dass die Gefahr für diesen historischen Ort immer akuter wird.

Doch es gibt Lichtblicke, die Stadtregierung reagiert zwar langsam auf die Klagen der Bürger, es werden aber Zeichen gesetzt. Sie bemüht sich, das alljährliche Hochwasser einzudämmen und den Gezeitenunterschied zu regulieren, das Theater La Fenice wurde nach einem Brand wieder aufgebaut, und die Schönheit und Substanz der historischen Bauten wird bei Renovationen wenn immer möglich erhalten.

Die Wahrzeichen der Stadt

Ganz besonders ist die Wasserstadt durch die unzähligen pittoresken Gondeln geprägt. Einzigartig in ihrer Bauart, gleiten sie durch die Kanäle. Die Geschichte der venezianischen Gondel ist Jahrhunderte alt. Dieses Boot wurde besungen und musikalisch gewürdigt, grosse italienische Maler haben es auf der Leinwand verewigt, und es ranken sich zahlreiche Geschichten um Venedigs berühmtestes Gefährt.

Bizarre Vorschriften

Donna Leon hat exakt recherchiert und weiss beispielsweise zu berichten, wie es zu der speziellen Bootskonstruktion kam (mit Bauskizzen), wozu die Leute dieses Gefährt benutzten und wie es dazu kam, dass die Gondeln nicht mehr aus der Stadt wegzudenken sind. Pomp und Luxus waren über Jahrhunderte verpönt. Unzählige Gesetze wurden aufgestellt, um die Bevölkerung von Prasserei abzuhalten. So auch, was die Ausstattung der Gondeln anbelangte. Diese waren rigorosen und oft bizarren Vorschriften unterworfen. So durften etwa Boote, die «ungewöhnlich» oder «vergoldet, angemalt oder mit Schnitzereien verziert» waren, nicht in Venedigs Kanälen verkehren. Solche Vergehen wurden noch im 16. Jahrhundert mit Gefängnis, Galeerenstrafe oder–sehr bedrohlich–«anderen Strafen» geahndet.

Höllenschiffe

Die Gondeln schaukeln sanft durch die Kanäle, für den Güterverkehr aber benötigt man Motorboote, die bedeutend mehr Unruhe in die Wasserstrassen bringen. Was jedoch für Aufruhr bei den Stadtbewohnern sorgt, sind die mehrstöckigen Kreuzfahrtschiffe, die–ähnlich plündernden Horden vor tausend Jahren!–das Leben der Venezianer und ihrer Stadt zu verwüsten drohen.

Sie versperren die Sicht auf die Basilica di San Marco, verschmutzen die Luft und verursachen gewaltige Wellen, die die Fundamente der Stadt stark angreifen und ihre angedrohte Zerstörung beschleunigen. Was als allgemeines Ärgernis begann, ist heute ins (Umwelt-)Bewusstsein der Venezianer gedrungen, und es gibt Bürgerinitiativen, die sich gegen diese Ausartung des Tourismus zur Wehr setzen.

Das verehrte Gefährt

Zwar werden die Gondeln in diesem Buch mit vielen wunderschönen Bildern alter Maler, mit Liedern und barocker Musik (auf beiliegender CD) sowie Gedichten grossartig geehrt. Ebenso ausführlich berichtet die Autorin jedoch über geschichtliche Hintergründe und moderne Veränderungen von Venedig in positiven wie negativen Belangen. Eindrücklich und spannend kommen Donna Leons Ausführungen zur berühmten Stadt daher und regen zum Nachdenken und Weiterforschen an.

Donna Leon: «Gondola – Geschichten, Bilder, Lieder», mit einer CD des Ensembles «Il Pomo d’Oro» und Bonustrack mit Cecilia Bartoli. Zürich: 2013 Diogenes Verlag.-

Giovanna Rioloist Leiterin der Deutschen Bibliothek Freiburg.

Zur Person

Eine Weltbürgerin mit Flair für Italien

Donna Leon, 1942 geboren, verliess mit 23 Jahren New Jersey, um in Perugia und Siena weiterzustudieren. Seit 1965 lebt sie ständig im Ausland, arbeitet als Reiseleiterin in Rom, als Werbetexterin in London, an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran, in China und Saudi-Arabien. Seit 1981 lebt und arbeitet die Autorin in Venedig. Sie ist bekannt geworden durch ihre Krimis, in denen Commissario Brunetti im Mittelpunkt steht.im

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