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Donna Leon und ihr treuer venezianischer Commissario

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Eigentlich sollte Brunetti auf Geheiss von Vice-Questore Patta herausfinden, wie das mit der Vergabe von Verkaufsständen auf öffentlichem Grund vor sich geht. Diskret sollten eventuelle korrupte Verbindungen aufgedeckt werden, da die Familie des Bürgermeisters damit in Zusammenhang gebracht wird.

Diese Sache klärt sich mit Signorina Elettras sprichwörtlichen Hackerkenntnissen schnell auf, doch der Kommissar verfolgt eine weitere Spur, die in andere dunkle Familiengeschichten führt. Die Leiche eines jungen Mannes gibt so einige Rätsel auf. Anscheinend hat er sich das Leben genommen. War es wirklich so oder doch eher ein Unfall? Oder gar Mord, wie die Polizei nach vertiefter Recherche vermutet?

Der unbekannte Tote

Niemand kannte ihn, den Behinderten, der stumm seine Arbeit im Hintergrund einer Wäscherei erledigte. Seine Mutter identifiziert ihn zweifelsohne. Doch bleibt die Ungewissheit, wer er wirklich war, denn es fehlen sämtliche persönlichen Papiere. Weder gibt es eine Geburtsurkunde, noch sind andere amtliche Unterlagen aufzutreiben. Brunetti kann nicht akzeptieren, dass ein Mensch ohne gesellschaftliche Bindung und ohne das Hinterlassen von Spuren vierzig Jahre in Venedig leben kann, und ermittelt deshalb weiter. Diese minutiös beschriebenen Nachforschungen führen ihn in eine Welt voller Lieblosigkeit und ausufernder Machtbesessenheit.

Eine Familientragödie

Noch während die Leiche des jungen Mannes im gerichtsmedizinischen Institut liegt, vernimmt Brunetti und sein treuer Helfer Vianello zusammen mit einem eifrigen jungen Polizisten Leute aus der näheren Umgebung des Toten. Dabei decken sie auf, dass seine Mutter ihnen die dicksten Lügen auftischt und ihr Sohn wahrscheinlich von ihrem ehemaligen Patron, dem bereits verstorbenen «Kupferkönig» Lembo abstammt. Man wittert beim Lesen förmlich das Tatmotiv «Erbschleicherei»! Geduldig löst der Kommissar schlussendlich einen Fall, der gar keiner war. Zumindest nicht erst seit dem Tod des jungen Mannes, denn bereits bei seiner Geburt begann ein «Töten auf Raten».

Eine anfänglich banale Familiengeschichte, die sich zur Tragödie ausweitet, je mehr Details ans Licht kommen. Brunetti setzt sich aus persönlichen Gründen für die Aufklärung der sonderbaren Ereignisse ein und zeigt einmal mehr, wie geschickt er verhandeln und auch subtil manipulieren kann. Donna Leon ist mit diesem klug arrangierten Fall einmal mehr ein starker Kriminalroman mit dem sympathischen Kommissar aus Venedig gelungen. Man fiebert mit bei der Lösung der vielen Rätsel um den Toten, lernt nebenbei Venedig und seine Gepflogenheiten kennen und lebt als Gast in Brunettis Familie.

Donna Leon: «Das goldene Ei». Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz. Zürich: 2014 Diogenes Verlag.

Giovanna Rioloist Leiterin der Deutschen Bibliothek Freiburg.

Zur Person

Eine Amerikanerin in Italien

Donna Leon ist 1942 in Montclair, New Jersey, zur Welt gekommen. Seit 1981 lebt die US-amerikanische Schriftstellerin in Venedig. Bekannt ist die Autorin für ihre Kriminalromane über den venezianischen Polizisten Commissario Guido Brunetti. Donna Leon beschreibt Venedig in ihren Romanen so detailliert, dass sämtliche Schauplätze mithilfe eines Stadtplanes genau recherchiert werden können. Mittlerweile sind ein Stadtplan und ein Brettspiel erschienen, welche die Schauplätze der Brunetti-Romane zum Thema haben.im

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