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Doppelpässe in Fräschels

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Untertitel: Zwei Schiedsrichter hielten die Festrede

Autor: Von URS HAENNI

Fräschels Vize-Ammann Alois Schwarzenberger spielte Markus Nobs direkt einen silber-schwarzen WM-Ball zu, pfiff mit der Trillerpfeife an, und das Rednerpult gehörte dem Fifa-Schiedsrichter. Dieser spielte fortan den Ball weiter an seinen Kollegen aus der 1. Liga, bekam Ball und Rednerpult wieder zurück, worauf dieser wieder zurückpasste. Dieses muntere Spielchen am Rednerpult ging weiter. Bis zum Abpfiff.

Festlich hatte sich Fräschels geschmückt. Grün-weisse Gemeindefarben, schwarz-weisse Kantonsfarben und rot-weisse Landsfarben schmückten die Kandelaber durch das ganze Dorf. In der Scheune von Peter Hurni hatte sich die Festgemeinde neben den Heuballen auf Festbänke gesetzt, der Kulturverein verkaufte Kaffee und Kuchen, die Jungbürger wurden beschenkt, neben den Sonnenblumen lagen auf den Tischen orange Blätter mit dem Text des Schweizerpsalms.
Alles wirkte bei der Fräschelser Bundesfeier gut eidgenössisch, bis eben auf die beiden Festredner.

Mit demokratischen Tugenden

Der Vize-Ammann klärte die Festgemeinde schnell auf. Man befinde sich im internationalen Jahr des Sports, zudem sorgten Schiedsrichter aktiv dafür, dass ein Spiel überhaupt ermöglicht wird; sie sorgten für die Einhaltung der Spielregeln, und sie tun dies zumindest in unteren Ligen ehrenamtlich. Gute demokratische Tugenden also, welche die beiden Schiedsrichter nach Fräschels mitnahmen.

Tatsächlich verglich Markus Nobs das Amt des Schiedsrichters mit demjenigen des Politikers. Beide seien in einem Bereich tätig, wo Kritiker auf ihre Fehler warteten. Doch es brauche sie, damit Fussball funktioniere, genauso wie es Politiker brauche, damit die Demokratie in der Schweiz funktioniere. Viele dieser Kritiker hätten das Gefühl, dass sie alles besser wüssten, sagte Nobs, doch «mit Besserwissen wurde noch nie etwas besser».
Patrick Graf machte darauf aufmerksam, wie sie als Schiedsrichter Verantwortung übernehmen und sich in der Öffentlichkeit behaupten müssten. Gleich wie in der Politik hätten sie aber auch Nachwuchsprobleme.
Überall in der Gesellschaft würden stets Ranglisten erstellt, und da würde – wie etwa bei der Pisa-Studie – die Schweiz nicht immer zuvorderst liegen. Dabei richte man das Augenmerk aber zu stark auf Schwachpunkte, sagte Nobs. Graf ergänzte, dass mit den vielen internationalen Organisationen in der Schweiz unser Land doch nicht so schlecht sein könne. Nobs wiederum zählte auf, wie bei vielen heiklen internationalen Fussballspielen Schweizer Schiedsrichter aufgeboten würden. Dazu unterhalte man auf fussballerischer Ebene mit Österreich enge bilaterale Beziehungen.
Graf sagte, dass die Schweiz Anrechte auf sieben internationale Schiedsrichter habe; gerade so viele, wie es Bundesräte gebe. Insofern hatte Fräschels mit Markus Nobs einen Festredner, der dem Dorf ebenso gut anstand, wie ein Moritz Leuenberger oder ein Christoph Blocher.

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