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Dramatische Szenen im Zeltlager

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Autor: karin aebischer

«Die Lagerteilnehmenden können heute schon wieder lachen», sagte der 22-jährige Lagerleiter Matthias von Wartburg am Dienstagmorgen anlässlich einer Medienorientierung in Ottisberg. Am Abend zuvor hatte die Situation im Zeltlager der Cevi-Jungschar aus Ipsach, Nidau und Port noch ganz anders ausgesehen: Als die Polizei – alarmiert von der Lagerleitung – gegen 17 Uhr auf dem Lagerplatz oberhalb des Schiffenensees eintraf, wanden sich zahlreiche Kinder und Jugendlichen am Boden und mussten zum Teil erbrechen oder hatten unkontrollierbaren Durchfall. Da zusätzlich ein starker Wind aufkam und sich ein Gewitter ankündigte, löste Hauptmann Jacques Meuwly von der Kantonspolizei Freiburg vor Ort den «Plan Orange» aus, die zweithöchste Alarmstufe im Kanton Freiburg.

In Zivilschutzunterkunft

Acht Ambulanzen aus dem ganzen Kanton transportierten die 27 Erkrankten in die Spitäler von Tafers und Riaz, ins Kantonsspital in Freiburg sowie in das Inspelspital in Bern. 32 Personen blieben im Lager zurück. «Wir entschieden uns, diese in der Zivilschutzanlage in Düdingen unterzubringen. Für eine ruhige und trockene Nacht», erklärte Oberamtmann Nicolas Bürgisser, der ebenfalls auf Platz war. Die Feuerwehr Düdingen übernahm den Transport der gesunden Personen. Auch die Eltern der Erkrankten wurden laufend informiert. Gemäss Matthias von Wartburg hätten diese sehr gut auf die Neuigkeiten reagiert.

Vergiftung durch Salat?

Was genau zu diesem plötzlichen Unwohlsein geführt hatte, konnten die Behörden gestern noch nicht mit Sicherheit sagen. «Am Wahrscheinlichsten ist es, dass die Personen an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt sind», so der Oberamtmann. Diese sei wohl durch den zuvor gegessenen Kartoffelsalat ausgelöst worden. Einer grossen Anzahl Leute sei nämlich kurz nach dem Essen schlecht geworden. Man vermutet, dass der Kartoffelsalat zu wenig stark gekühlt wurde (siehe Kasten).

Noch fassen die Ermittler drei weitere mögliche Ursachen ins Auge. So wurden Proben von der Wasserquelle des Zeltlagers sowie Proben vom Wasser des Schiffenensees, in welchem die Kinder badeten, entnommen. In der laufenden Untersuchung wird ebenfalls geprüft, ob womöglich auch der Norovirus (Grippe) mit im Spiel sein könnte. «Dies ist bei fast 30 Erkrankten auf einen Schlag jedoch eher unwahrscheinlich», sagte Bürgisser. Der Kantonschemiker Jean-Marie Pasquier erwartet die ersten Resultate der Wasserproben heute Mittwoch, wie er am Dienstag auf Anfrage erklärte. Auch der Kartoffelsalat wird genaustens untersucht.

«Schliesslich war es weniger schlimm, als wir zuerst dachten», betonte Bürgisser am Dienstagvormittag. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch drei Personen im Spital. Am Nachmittag konnten dann bis auf eine erwachsene Person, die noch eine Nacht zur Beobachtung hospitalisiert bleiben musste, alle wieder ins Lager zurückkehren. «Das Lager wird weitergeführt und es sind wieder alle wohlauf», sagte Hans Maradan, Pressesprecher der Kantonspolizei, kurz nach 14.30 Uhr. Die Lagerleitung hatte sich bis zu diesem Termin Zeit gegeben, um zu entscheiden, ob das Lager abgebrochen oder weitergeführt werden soll.

Die Hilfe sei schnell und unbürokratisch abgelaufen, sagte Lagerleiter von Wartburg, der ebenfalls ins Spital gebracht werden musste. «Wir wurden hier in Düdingen sehr gut unterstützt», lobte er die Einsatzkräfte und die Behörden. Auch für Letztere ist es gemäss Nicolas Bürgisser beruhigend zu wissen, dass der «Plan Orange» gut funktioniert.

Realer Erste-Hilfe-Block

Nach Zwieback und Tee zum Morgenessen gab es für die Kinder am Dienstagmittag Reis mit Bratensauce aus der Lagerküche. Auch das Lagerprogramm wird weitergeführt. «Wir hätten am Montagnachmittag einen Erste-Hilfe-Block geplant gehabt. Nie hätten wir gedacht, dass dieser so realistisch herauskommt», so Matthias von Wartburg.

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