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Drei Generationen mit klarer Meinung

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«Frauen müssen mehr zeigen, was sie können, sie müssen lauter sein und sich mehr behaupten, wenn sie wahrgenommen werden wollen», sagt Isabelle Sommer, 50 Jahre alt und Bäuerin auf dem eigenen Betrieb in Muntelier. Ihre 22-jährige Tochter Flavia nickt: «Gerade im Berufsleben ist es für Frauen oft härter als für Männer.» Sie sitzen in der Küche des Bauernhauses in Muntelier, eine Hündin liegt am Boden, ein Kater buhlt um Aufmerksamkeit. «Es gibt Männer, die sich von Frauen nichts sagen lassen wollen», sagt Flavia Sommer. Das sei noch immer so.

Alles unter einen Hut

Ihre Grossmutter, die 80-jährige Greti Sommer, hört mit Interesse zu und sagt: «Früher war aber die Arbeit für Frauen härter.» Sie hätten damals weniger Maschinen gehabt auf dem Hof, vieles sei anstrengende Handarbeit gewesen. Die Kinder habe sie immer mitgenommen, auch auf das Feld. «Nein», dass es früher härter gewesen sei, würde sie so nicht unterschreiben, entgegnet die 22-Jährige. Heute müsse man eine «Super-Frau» sein, die alles gleichzeitig könne: «Karriere, Kinder und Haushalt, alles sollen Frauen unter einen Hut bringen.» Das sei nicht richtig, und sie selber wolle das so nicht, sagt die angehende Hebamme mit klarer Stimme und wachem Blick. «Der Erwartungsdruck in der Gesellschaft ist hoch, es soll aber jede Frau ihr Leben so gestalten können, wie es ihr richtig erscheint. Und Frauen dürfen auch Schwächen haben», betont Flavia Sommer.

Sie fühlten sich wohl in der Gesellschaft, sind sich die drei Frauen verschiedener Generationen einig. «Aber die Löhne sind immer noch nicht gleich», bedauert Isabelle Sommer. «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit wäre fair.» Zudem sei es für Frauen oft schwierig, weil gewisse Jobs nur mit 100 Stellenprozenten zu haben seien, «und ist eine Frau zehn Jahre lang zu Hause bei den Kindern, wirds schwierig mit dem Wiedereinstieg ins Berufsleben», sagt die 50-jährige zweifache Mutter.

Die Karriereleiter

Betreffend Ausbildung seien die Chancen für Frauen heute zwar gleich, sagt Flavia Sommer, «aber im Bereich Kaderjobs ist es nicht so». Viele Frauen wollten die Karriereleiter gar nicht hochsteigen, auch sie selber nicht, das sei schon so. Die Umstände seien für Frauen halt anders, «die Frau hat das Baby im Bauch», daran gebe es nichts zu rütteln, sagt die 22-Jährige. «Aber für jene Frauen, die im Beruf hoch hinaus wollen, ist es eindeutig schwieriger als für Männer.»

Hausmann willkommen

Wolle ein Mann zu Hause bleiben und sich um Kinder sowie den Haushalt kümmern, sei dies jedoch auch schwierig, weil in der Gesellschaft wenig akzeptiert: «Dabei können dies Männer genauso gut», sagt Isabelle Sommer bestimmt. Greti und Flavia Sommer nicken. «Als ich jünger war, hatten die Männer eben keine Zeit für die Kinder», sagt die 80-Jährige. «Früher war das kein Thema.» Ihr Mann habe erst Zeit für die Enkelkinder gefunden.

Alle drei Frauen sind sich einig, dass die Rollenbilder ein alter Zopf und gesellschaftliche Vorstellungen überholt sind und sich sowohl Frau als auch Mann freier fühlen sollten in der Wahl ihres Lebenskonzeptes. 

Am Sonntag ist Internationaler Frauentag, und es ist auch ein Abstimmungssonntag. Isabelle Sommer und Flavia Sommer stimmen ab, Greti Sommer hat dieses Thema abgeschlossen. «Früher ging ich immer abstimmen», erzählt die vierfache Mutter, «ich habe die Themen mit meinem Mann besprochen.» Aber immer gleich abgestimmt hätten sie nicht, sagt sie und schmunzelt. In Erinnerung blieb Greti Sommer die Abstimmung zum Frauenstimmrecht von 1971: «Mein Mann hat ein Ja in die Urne gelegt.» Sie habe einen guten Mann gehabt, sagt die 80-Jährige, «ich hatte genauso viele Rechte wie er».

An die nationale Demonstration in Bern vom Samstag (siehe Kasten) anlässlich des Internationalen Frauentags gehen die drei Frauen nicht. «Die Fastnacht in Murten geht vor», sagt Flavia Sommer und lacht voller Vorfreude. Isabelle Sommer war noch nie an einer Demo, sie setzt sich tagtäglich für ihre Anliegen ein.

Frauentag

Nationale Demonstration in Bern

Heute Samstag versammeln sich Frauen aus der ganzen Schweiz in Bern. Der Treffpunkt ist um13.30 Uhrauf der Schützenmatte. Extrazüge ab Zürich und Genf führen die Frauen und auch solidarische Männer gratis an die Demonstration nach Bern. Unter dem Motto «Lohngleichheit» verlangen verschiedene Gruppierungen, Parteien und Organisationen, dass Frauen wie Männer für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhalten sollen. Gemäss Vorankündigung der Demo-Veranstalter verdienen Frauen heute immer noch 20 Prozent weniger für die gleichwertige Arbeit als ihre Kollegen. Die Lohngleichheit ist jedoch in der Schweizer Bundesverfassung und im Gleichstellungsgesetz verankert.emu

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