Autor: walter buchs
freiburg Ende 2005 hatte das Schweizer Volk eine Initiative angenommen, die ein fünfjähriges Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) verlangte. Dieses Moratorium läuft nun Ende 2010 aus.
Nach dieser Volksabstimmung wurde ein nationales Forschungsprogramm über Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen lanciert. Nun zeichnet sich ab, dass die Forschungsprojekte bis zum Ende des Moratoriums noch nicht abgeschlossen sein werden.
In einer Motion stellten nun die beiden Grossräte Michel Losey (SVP, Sévaz) und Fritz Glauser (FDP, Châtonnaye) fest, dass es nicht annehmbar sei, den Anbau von GVO zu bewilligen, bevor die Ergebnisse des Forschungsprogramms vorliegen. Mit ihrer Motion verlangten sie nun, der Kanton Freiburg solle beim Bund eine Standesinitiative einreichen mit dem Ziel, dass das Moratorium um mindestens drei Jahre verlängert wird.
In seiner Antwort auf die Motion schliesst sich der Staatsrat dem Vorschlag an und beantragt dem Grossen Rat, die Motion zu überweisen. Dazu ergänzt er, dass der Bundesrat bereits seinen Willen kundgetan habe, das Moratorium um drei Jahre zu verlängern.
Begründet wird diese Verlängerung mit der Notwendigkeit, die Forschungsprojekte ohne politischen Druck weiterführen und abschliessen zu können. Mit einer Standesinitiative könne der Vorschlag des Bundesrates unterstützt werden, so die Freiburger Regierung. Im Kanton Bern wurde eine entsprechende Standesinitative bereits verabschiedet.