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Dringend gesucht: Bauingenieur

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Wenn Renaud Joliat und Daia Zwicky vom Beruf erzählen, den sie an der Hochschule für Technik und Architektur unterrichten, kommen sie ins Schwärmen: Ein Bauingenieur arbeite kreativ, keines seiner Projekte sei gleich wie das andere; er verstehe etwas von allen Bereichen der Baukunst, verhandle mit Architekten, Bauherren, Nachbarn, Arbeitern und er sei immer auf der Suche nach der besten Lösung. Das Tätigkeitsfeld der Bauingenieure sei breit: Ob Brücken oder Tunnel, ob Bahngeleise oder Strassen, ob Trinkwasserversorgung oder Abwasserentsorgung, ob Einfamilienhäuser oder Spitäler–an jedem Bauwerk haben Bauingenieure gearbeitet. «Es ist ein abwechslungsreicher Beruf mit vielen Möglichkeiten», fasst Renaud Joliat zusammen.

Schweizweiter Mangel

Trotz all dieser Vorzüge: Es gibt in der Schweiz zu wenig Bauingenieure. Wer die Ausbildung abgeschlossen hat, kann sich eine Stelle aussuchen. Der Kanton Freiburg hat zum Teil Mühe, Bauingenieure zu finden (siehe Kasten) und private Büros suchen qualifizierte Fachkräfte.

«Es gibt Büros, die schliessen mussten, weil sie keine Nachfolge fanden», sagt Joliat, der bis vor kurzem selbst in einem Ingenieurbüro arbeitete, bevor er Dozent und dann Studiengangleiter für Bauingenieurwesen an der HTA wurde. Viele Büros seien überlastet und könnten längst nicht alle Aufträge annehmen. Auch das Bundesamt für Strassen habe deswegen Projekte zurückstellen müssen.

 Gründe für den Mangel sehen die Dozenten verschiedene: «Die Anerkennung fehlt», sagt Joliat. Bei der Eröffnung eines Bauwerks werde meist nur der Architekt genannt. «Dabei braucht es die Bauingenieure genauso», sagt Zwicky. Es sei aber nicht deren Mentalität, sich in den Vordergrund zu drängen: Bauingenieurinnen und Bauingenieure koordinierten zwischen den Beteiligten und arbeiteten im Hintergrund. Eine weiterer Grund seien die Löhne, so Joliat. «Seit einigen Jahren steigen sie nun langsam an, das war notwendig.»

Und es gibt Hoffnung: In den letzten Jahren haben mehr junge Männer und Frauen begonnen, Bauingenieurwesen zu studieren, auch in Freiburg: Bis 2015 diplomierten im Durchschnitt zwischen 20 bis 25 Bauingenieurinnen und Bauingenieure an der Hochschule für Technik und Architektur, nun sind im ersten Studienjahr 44 Studierende eingeschrieben, im zweiten und dritten Jahr jeweils 36. «Wir haben viel Werbung gemacht und hatten an der Berufsmesse Start im Forum Freiburg einen Stand», begründet Joliat den Zuwachs.

Die meisten Frauen und Männer, die Bauingenieurwesen studieren, haben eine Hochbauzeichnerlehre und die Berufsmatura gemacht. Auch Maurer, Zimmermänner oder Möbelschreiner haben das Studium bereits absolviert. Gemäss Joliat und Zwicky entscheiden sich zudem immer mehr Kollegiumsabgänger und -abgängerinnen für ein Bauingenieurstudium. Sie müssen zuvor während einem Jahr ein Stage in einem Ingenieurbüro machen.

Viele Möglichkeiten

Die Hochschule für Technik und Architektur bietet in Bauingenieurwesen einen französischsprachigen und einen zweisprachigen Studiengang. «In den drei Jahren lernen die Studentinnen und Studenten die Basis», sagt Daia Zwicky. Erst in der Berufswelt finde eine Spezialisierung statt. Die HTA bietet dafür auch CAS-Studiengänge an, beispielsweise für energetische Analysen bei Gebäuden, für erdbebensicheres Bauen oder für das Management von Bauprojekten. Zudem gibt es Masterstudiengänge in Zusammenarbeit mit den anderen Hochschulen der Fachhochschule Westschweiz. «Ein Bauingenieur kann sich sehr vielfältig weiterentwickeln, denn er ist ein Fachmann für das Finden von Lösungen. So haben auch schon Banken Bauingenieure als Projektleiter engagiert», sagt Joliat.

Kanton: Mangel ist auch spürbar

F ür den Kanton Freiburg ist es schwierig, Ingenieure zu rekrutieren, wie Corinne Rebetez, Sprecherin der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, sagt. Der Staatsrat begründete jüngst die Verzögerung bei der Sanierung der Hauptstrasse Tafers – Alterswil mit dem Ingenieurmangel. «Es war schwierig, einen Nachfolger für den pensionierten deutschsprachigen Ingenieur Max Aebischer zu finden», sagt Rebetez. Der Kanton vergibt auch Arbeiten an private Ingenieurbüros. Auch wenn viele Schweizer Büros überlastet seien, erhielten dennoch selten ausländische Büros den Zuschlag. mir

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