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Dröhnende Motoren

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gastkolumne

Pio Brönnimann

Es war der 27. Mai 1951, als ich im Kinderwagen schlafend Zeuge des Grand Prix Suisse auf der Bremgartenrennstrecke in Bern wurde. So jedenfalls haben es mir meine Eltern überliefert, welche mit 110 000 weiteren Zuschauern fasziniert dem damaligen Rennen beiwohnten. Seither habe ich Benzin im Blut und verbringe viele Stunden mit der Pflege und Wartung meiner Fahrzeuge.

 Vor zwei Wochen konnten an der Oldtimerausstellung in Düdingen bereits sehr viele Zuschauer alte Automobile bewundern. Letzten Sonntag aber, am Grand Prix Suisse Memorial in Bern, waren die alten Renn- und Sportwagen auf dem Rundkurs Westside–Frauenkappelen–Riedbach in voller Fahrt zu sehen. Der grosse Zuschaueraufmarsch beweist, wie gross das Interesse an Geschwindigkeit, Benzin- und Ölgeruch, Motorenlärm (Musik!?) und alten Fahrzeugen auch in der Schweiz ist. Diesmal hatte ich das Glück, nicht nur als Zuschauer an der Strecke zu stehen, sondern mit meinem MG TC 1949 als aktiver Fahrer an diesem Showrennen teilzunehmen.

Beinahe 300 Autos und Motorräder besonders aus der Berner Grand-Prix-Zeit von 1934–1954 gab es zu bestaunen. Altes Kulturgut, das heute mit Liebe und Enthusiasmus gepflegt wird. In den Pausen zwischen den Läufen der verschiedenen Kategorien gab es am Himmel historische Flugzeuge zu bestaunen. Auf so eine Flugstunde kommen bis zu 30 Stunden Unterhaltsarbeit, ebenfalls ein wunderbares Hobby.

Wie immer bei solchen Anlässen kann man sich mit Recht fragen, ob dies in der heutigen Zeit, in der der Umweltschutz sehr gross geschrieben wird, noch Sinn macht. Ich finde schon. Alte Autos zu pflegen und zu fahren ist der Erhalt eines Zeitzeugen und etwas Wunderbares. Das Leuchten in den Augen – nicht nur von Kindern – beim Bestaunen dieser Fahrzeuge spricht Bände. Beinahe jeder zufällige Passant am Strassenrand hat sofort ein Lächeln im Gesicht, und ein freudiges Winken in Erinnerung an die gute alte Zeit ist ein sehr positiver Impuls. Klar benötigt ein Oldtimer pro Kilometer etwas mehr Benzin und verliert einige Tropfen Öl, aber die Freude und die Kulturgutpflege stehen immer im Vordergrund. Zudem unternimmt man jährlich eine beschränkte Anzahl an bewussten Fahrten. Für die täglichen beruflichen und privaten Kilometer benutze ich persönlich ein Elektroauto oder zumindest das Hybridfahrzeug.

Ein für mich fraglicher Punkt ist auch, warum seit dem Unfall in Le Mans im Jahr 1955 in der Schweiz keine Rundstreckenrennen mehr stattfinden dürfen. Es braucht ja kaum Formel-1-Rennen bei uns, aber die vielen Rennsportfreunde, die jedes Wochenende Hunderte von Kilometern ins Ausland fahren, um ihren Sport betreiben zu können, machen ökologisch keinen Sinn. Wussten Sie übrigens, dass Formel-1-Rennen beinahe ein Segen für den minimalen CO2-Ausstoss sind? Ganzheitlich betrachtet sitzen in dieser Zeit Millionen von Zuschauern rund um den Erdball zu Hause, schauen in den Bildschirm und bewegen ihre Fahrzeuge nicht! Auch das ist eine Betrachtungsweise.

 

 Pio Brönnimannlebt und arbeitet in Ried bei Kerzers. Als diplomierter Bauingenieur ist er heute Verwaltungsratspräsident der Weiss+Appetito Holding AG, einer Unternehmung aus dem Bau- und Dienstleistungsbereich. Als Vizepräsident des GIME (Groupement des industrielles de Morat et Environ) ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

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