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«Ds Müeti» vom Schlössli

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Das Buch über eine Seeländerin aus Kerzers

Autor: Von TILDY SCHMID

Es gibt kein Ausweichen – schon die erste Seite stellt den Leser mitten in die harte Kleinbauernzeit im Zweiten Weltkrieg im seeländischen Kerzers. Ruth Seiler-Schwab, das spätere «Müeti vom Schlössli Ins», bekennt sich als 23-Jährige zum Kommunismus und geht dafür auch ins Gefängnis.Die Autorin und DRS-Redaktorin Karoline Arn skizziert auf unspektakuläre und eindrückliche Weise das facettenreiche Leben der Ruth Seiler-Schwab. Auszüge aus Tagebüchern, teils sehr persönliche Briefe zwischen den Eheleuten Robert und Ruth Seiler machen anstehende Entscheidungen begreifbar. Sie vermitteln ergreifende Einblicke in das Ringen um die gelebte «freie» Beziehung dieses ungewöhnlichen Paares. Beide sind ihrer Zeit im Denken und Handeln weit voraus. Der beidseitige Unabhängigkeitsdrang führt zu vielfältigen Abbrüchen, aber gibt Kraft für immer wieder nötige Anfänge. Die elterliche, im Alltag verankerte Gläubigkeit und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn prägen die innere Haltung von Ruth Seiler mehr, als sie es wahrhaben will. Ruth Seiler weicht auch Schuldgefühlen nicht aus.

Der Weg ins Ungewisse

Als die Mutter das Doppelleben ihrer Tochter Ruth und ihrem Freund Robert entdeckt, verschärfen sich die Unstimmigkeiten im Landwirtschaftsbetrieb an der Holzgasse in Kerzers massiv. Die beiden «Kommunisten» verlassen, das Nötigste in zwei Weidenkörben, mit Ross und Wagen, heimlich das elterliche Heimwesen. Der Weg führt über Bremgarten, Herzogenbuchsee zu Roberts Eltern in Kleindietwil. Dort kommt Ruth Seiler erstmals mit Pflegekindern in Kontakt.Aktivdienst und beängstigend kurze Aushilfsstellen für Robert zerschlagen die Hoffnung auf ein geregeltes Leben. Während Ruth die Gärtnerei ihres Schwagers in Freiburg leitet, sitzt Robert im Gefängnis. Nach Umwegen findet Robert eine Anstellung in Reust. Sieben Jahre dauert die Ruhe, und die beiden bauen ein kleines Kinderheim auf. Die Nachfrage nach Pflegeplätzen für «schwierige» Kinder wächst. Auf ein Inserat meldet sich die Frau des Veterinärs Hagen aus Ins und bietet ein altes Patrizierhaus mit dem Übernamen «Schlössli» an.Ruth Seiler-Schwab ist 35 Jahre alt, als sie 1953 nach Ins zieht und mit Robert die Heimschule gründet.Der zum Buch gehörende Dokumentarfilm von Karoline Arn und Martina Rieder (Buch und Regie) «Müetis Kapital», umbenannt nach «Mutter Courage – Eine Gefahr für die Schweiz», wird am 9. Dezember um 21.15 Uhr auf 3Sat gezeigt.

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