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Du bist, was du isst

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Eine ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Pfeiler für die Gesundheit eines Menschen. Die Ernährungsberaterin Karin Schmied-Stooss erklärt, welche Kost die richtige ist, und welche Rolle der Darm für die Gesundheit des Menschen spielt.

Der deutsche Philosoph Ludwig Feuerbach hat Ende des 19. Jahrhunderts ein geflügeltes Wort geprägt: «Der Mensch ist, was er isst.» Im 21. Jahrhundert ist Feuerbachs Aussage Sinnbild einer Bewegung, die identitätsstiftend durch ihre Ernährungsweise ist. Ernährungstrends schiessen heute wie Pilze aus dem Boden. Woher soll der Mensch da noch wissen, was das Richtige für seine Gesundheit ist? Fachfrau Karin Schmied-Stooss empfiehlt, verbreitete Ernährungstrends kritisch zu hinterfragen. In ihrer Praxis in Muntelier berät sie Menschen zum Thema Ernährung und hilft ihren Patienten, ihre Gesundheit zu verbessern. Wie eine angepasste Ernährung die Gesundheit verbessern kann und welchen Einfluss der Darm auf unsere Lebensqualität haben kann, erklärt die diplomierte Ernährungsberaterin im Gespräch mit den «Freiburger Nachrichten».

Karin Schmied-Stooss, wenn Sie einer fachfremden Person erklären müssten, was Sie machen in Ihrem Beruf als Ernährungsberaterin; wie würden Sie das tun?

Als diplomierte Ernährungsberaterin führe ich mit erkrankten Menschen Ernährungstherapien durch. Die Krankenkassen übernehmen diese. Bei 90 Prozent meiner Klientel wurde ärztlich diagnostiziert, dass die Ernährung einen Einfluss auf ihre Gesundheit hat. Anhand des Krankheitsbilds schaue ich, wie die Ernährung angepasst werden kann, um Symptome zu lindern oder um die Einnahme von Medikamenten zu reduzieren.

Kommen zu Ihnen nur Menschen, die eine Krankheitsvorgeschichte haben?

Ich habe auch Patienten, die ohne ärztliche Verordnung zu mir kommen. Die Ernährung ist ein riesiges Thema. In jedem Heft werden verschiedenste Ernährungsweisen angepriesen. Das verunsichert viele und wirft die Frage auf, was für einen selbst die richtige Ernährung ist. Bei meinen Patienten sind alle Altersgruppen vertreten, von Säuglingen bis Senioren.

Heutzutage gibt es unzählige Ernährungstrends. Wie weiss man, welche für einen selbst die beste Ernährungsweise ist?

Die Trends sind häufig problematisch, weil man nicht auf die Allgemeinheit schliessen kann. Nur, weil etwas für die eine Person gut ist, heisst das nicht, dass dies auch für die anderen gilt. Es gibt immer wieder Trends, bei denen die Leute das Gefühl haben: Das ist es jetzt. Aber eigentlich tut es ihnen gar nicht gut. Ich empfehle immer, Ernährungstrends kritisch zu sehen und sich zu fragen: Macht das Sinn für mich? Es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören. Wenn man einem Ernährungstrend folgt, aber ständig müde ist, Verdauungsbeschwerden oder Hunger hat, dann ist das nicht zielführend. Wenn ich Empfehlungen ausspreche, sind diese in der Regel wissenschaftlich basiert.

Gibt es Grundelemente in Ihren Empfehlungen, die sich wie ein roter Faden durchziehen, oder ist das immer ganz individuell auf die Person abgestimmt?

Grundsätzlich ist es schon sehr auf die Person oder auf das Krankheitsbild abgestimmt. Aber ich würde nie jemandem empfehlen, viel Zucker, Fast Food und verarbeitete Produkte zu essen. Meine Empfehlungen basieren auf der Lebensmittelpyramide, die ich dann individuell anpasse. Ich versuche immer, so wenige Einschränkungen wie möglich zu machen.

Wie sieht es mit Fleisch aus? Wie viel Fleisch ist gesund?

Die offizielle Empfehlung ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Portion Fleisch. Wir brauchen nicht unbedingt Fleisch, aber es muss gut ersetzt werden. Eine fleischlose Ernährung ist nicht gesund, wenn der Körper zu wenig Eiweiss, Eisen und Vitamin B12 bekommt. Nach einer gewissen Zeit können Mängel entstehen. Fleisch kann nicht einfach gestrichen, sondern muss durch andere Lebensmittel ersetzt werden. Aber eine gesunde Ernährung ohne Fleisch ist auf jeden Fall möglich.

Durch was lässt sich Fleisch ersetzen?

Bei einer fleischlosen Ernährung gibt es verschiedene Elemente, auf die geachtet werden sollte. So lässt sich das Eiweiss beispielsweise durch Hülsenfrüchte ersetzen. Diese sind in der schweizerischen Küche auch traditionell verwendet worden. Zudem sind Hülsenfrüchte günstiger als Fleisch. Weitere gute Eiweisslieferanten sind Eier, Milchprodukte und Sojaprodukte. Sehr wichtig ist, dass der Körper genug Vitamin B12 bekommt. Besonders bei veganer Ernährung muss Vitamin B12 eingenommen werden. Auch andere Mikronährstoffe können knapp werden. Deshalb sollte man sich gut informieren.

Wann ist eine Ernährungsberatung sinnvoll?

Eine Beratung ist besonders dann sinnvoll, wenn die Ernährung aus wissenschaftlicher Sicht einen Einfluss auf die Gesundheit hat. Um an der Ernährung zu arbeiten, braucht es viel Motivation. Man muss bereit sein, etwas ändern zu wollen. Zudem ist eine Beratung sinnvoll, wenn man auf eine vegetarische Ernährung umsteigen will oder wenn es um die Ernährung der eigenen Kinder geht. Eine Ernährungsanpassung sollte auch immer zum Lebensalltag passen. Wie viel kann umgesetzt werden? Es bringt nichts, wenn der Aufwand zur Ernährungsumstellung eine riesige Belastung ist.

Kann eine bewusste und gesunde Ernährung die Symptome chronischer Krankheiten linder oder sie sogar heilen?

Das kommt sehr auf die Krankheit an. Bei Entzündungskrankheiten, wie rheumatischen Erkrankungen, kann eine gesunde Ernährungsweise die Symptome lindern. Ich habe Patienten, die nach der Anpassung ihrer Ernährung viel weniger Schmerzen haben. Sie fühlen sich wohler und sind unbeschwerter im Alltag. Die Krankheit verschwindet zwar nicht, aber Sie haben weniger Entzündungen und Symptome. Bei chronischen Krankheiten wie Diabetes steht die Ernährung an oberster Stelle. Eine gesunde Ernährungsweise kann also die Symptome einer Krankheit lindern. Da es viele verschiedene chronische Krankheiten gibt, empfehle ich jedem, sich zu erkundigen, ob mit der Ernährung etwas gemacht werden kann. Zuerst kann eine Ernährungsumstellung nerven. Aber wenn meine Patienten merken, dass es ihnen besser geht, dann ist es ihnen der Aufwand wert.

Welche Ernährungsweise ist denn jetzt die richtige?

Die, die uns guttut. Es ist wichtig, auch mit Genuss essen zu können. Die Ernährung sollte nicht zu einer Religion werden, und wir sollten uns nicht über unsere Ernährungsweise identifizieren. Die Ernährung sollte Freude machen. Wenn es einem mit der Ernährungsumstellung besser geht, dann ist man auf dem richtigen Weg.

Ein Thema, das im Zusammenhang mit einer guten Gesundheit immer wieder auftaucht, ist der Darm. Warum ist ein gesunder Darm so wichtig und welche Rolle spielt der Darm?

Der Darm ist ein sehr wichtiges Organ. Das Hirn und der Darm sind direkt miteinander verbunden. Das ist die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Deshalb haben Leute, die gestresst sind, oft mit dem Darm Probleme. Und umgekehrt ist das genauso. Wenn es also dem Darm nicht gut geht, dann geht es dem Rest des Körpers auch nicht gut. Der Darm ist umgeben von unserem Immunsystem. Wenn er nicht so funktioniert, wie er soll, dann sind wir anfälliger für Krankheiten. Unser Immunsystem ist dann geschwächt. Ob wir Energie, Vitamine oder Eiweiss aufnehmen – das läuft alles über den Darm. Wenn dieser also nicht so funktioniert, wie er soll, dann können wir so viel essen, wie wir wollen: Wir nehmen die Nährstoffe nicht auf. Wenn der Darm nicht gesund ist, dann beeinflusst dies das ganze Leben. 

Ein gesunder Darm bedeutet Lebensqualität

Wie merkt man, dass der Darm nicht richtig funktioniert?

Ein Indiz dafür ist zum Beispiel häufiger Durchfall, Verstopfung oder wenn man oft aufgebläht ist. Immer wieder typische Bauchsymptome: Das sind Zeichen. Oftmals ist das aber nicht so offensichtlich. So gibt es Menschen, die immer mehr abnehmen und nicht wissen, warum dies so ist. Sie essen, aber es kommt nicht an. Dann kann es oft sein, dass mit dem Darm etwas nicht stimmt. Ein weiteres Indiz sind plötzliche, scheinbar grundlose Mangelerscheinungen. Es wird angenommen, dass der Darm auch bei Übergewicht eine Rolle spielt. Da ist man am Forschen.

Was kann man machen, um den Darm gesund zu halten?

Eine gesunde Ernährung ist eine gute Grundlage, insbesondere unverarbeitete Produkte und eine gute Ausgewogenheit. Für eine gute Darmgesundheit müssen wir unsere Darmbakterien pflegen. Schliesslich ernähren wir nicht nur uns, sondern auch unsere Darmbakterien. Deshalb ist unter anderem eine ballaststoffreiche Ernährung empfohlen. Und nebst der Ernährung gibt es natürlich noch viele andere Faktoren. So hat auch regelmässige Bewegung und Entspannung einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit. Bezüglich Ernährung und Darm wird aktuell viel geforscht. Ich erwarte gespannt neue Erkenntnisse.

Zahlen und Fakten

Darm-Hirn-Achse: Ein reger Austausch

«Schmetterlinge im Bauch» oder «auf den Magen schlagen»: Diese Gefühle sind weit verbreitet und haben Eingang in die Alltagssprache gefunden. In diesen Situationen übernimmt das Bauchgefühl, oder besser gesagt das Bauchgehirn, die Regie und beeinflusst das Denken, Fühlen und Handel. Der Darm und das Gehirn kommunizieren intensiv und wechselseitig miteinander. Diese Verbindung wird auch Darm-Hirn-Achse genannt. Über diese stehen beide Schaltzentralen über Nervenbahnen und Botenstoffe im regen Austausch miteinander. Dabei hat der Darm deutlich mehr zu sagen: 90 Prozent der Informationen werden von unten nach oben weitergegeben. Lediglich bei 10 Prozent der Übermittlungen gibt das Gehirn den Ton an. jhg

Zahlen und Fakten

Ein gestresster Darm macht lahm

Da der Darm über die Darm-Hirn-Achse eng mit dem Gehirn in Kontakt steht, ist er auch am Stressmanagement beteiligt. Stress und Dauerbelastungen können sich negativ auf den Darm und die Darmflora auswirken. Dadurch wird das empfindliche Ökosystem des Darms angegriffen. Das Stressempfinden wird in der Folge verstärkt. In diesem Kreislauf verursacht Stress Darmprobleme, und Darmprobleme verursachen wiederum Stress. Chronischer Stress beeinflusst die Psyche negativ und schränkt die Lebensqualität ein. Unter dem weitverbreiteten und ständigen Unter-Strom-Stehen des modernen Menschen leiden auch dessen Darmbewohner. Die vermehrte Freisetzung von Stresshormonen führt zu einem Rückgang der nützlichen Kleinstlebewesen wie den Lakto- und Bifidobakterien sowie der bakteriellen Artenvielfalt. jhg

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