Die Pfarrkirche, die Silotürme, das Podium, der Eisenbahnviadukt oder die Brunnenskulptur «Kontinuum» in Düdingen sind keine unbekannten Bauten oder Kunstwerke. Trotzdem wissen die meisten wohl nur wenig über sie oder haben sich noch gar nie mit ihrer Geschichte oder Bedeutung auseinandergesetzt. Der neue kulturhistorische Dorfrundgang von Düdingen bietet Gelegenheit, dies zu ändern. Zu Fuss führt er während eineinhalb bis zwei Stunden durch den alten und den neuen Dorfkern; vorbei an bekannten und weniger bekannten Sehenswürdigkeiten, Kulturdenkmälern und Kunstwerken und durch die Naherholungsgebiete der Gemeinde. Wegweiser mit Düdinger Eseln zeigen die Route auf, Informationstafeln geben Auskunft über die Bauten sowie über die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Düdingens. «Der Weg ermöglicht es, bewusster hinzuschauen», sagt die Gemeinderätin Marianne Dietrich-Wenger (CVP).
Impuls aus Bevölkerung
Die Idee eines Identität stiftenden Projektes, das die Kulturgüter und die Geschichte der Gemeinde in Szene setzt, stammt ursprünglich aus der Bevölkerung und ist im Ortsleitbild und im Kulturkonzept als Massnahme festgelegt worden. Eine Arbeitsgruppe mit Marianne Dietrich, Mario Vonlanthen, Hildegard Hodel, Urs Käser, Wolfgang Portmann und den beiden Studentinnen Carole Fasel und Ines Lehmann hat sich im Februar 2012 an die Ausarbeitung des Rundgangs gemacht. «In der Arbeitsgruppe waren alle Generationen vertreten. Entsprechend hat sich auch das Projekt entwickelt», erklärt Marianne Dietrich. Denn zusätzlich zum Dorfrundgang hat die Gruppe die Idee eines Skulpturenparks und einer Schnitzeljagd lanciert und umgesetzt. «Der Skulpturenpark ist eine gute Ergänzung, weil der Rundgang nicht nur historisch, sondern auch zeitgenössisch sein soll», sagt die Gemeinderätin.
Plattform für Künstler
Auf dem bisher leer stehenden Platz zwischen dem Podium und der Brunnenhof-Turnhalle können einheimische Künstlerinnen und Künstler ihre Werke in einer Art Wechselausstellung der Bevölkerung präsentieren. Den Anfang machen Manfred Zurkinden, der auch den Schaukasten angefertigt hat, die Steinbildhauer Daniel Kälin und Michael Wymann sowie Anton Julmy. Ungefähr im Halbjahres-Rhythmus kommen immer wieder andere Künstler zum Zug.
Die Idee einer Schnitzeljagd stammt von der Studentin Ines Lehmann. Sie hatte diese im Rahmen einer Projektarbeit an der OS Düdingen ausgearbeitet–und wurde zusammen mit ihrer Kollegin Carole Fasel für die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe angefragt. Ein Esel führt die Kinder durch Lösen von kleinen Aufgaben und Rätseln von Posten zu Posten und erzählt ihnen eine spannende und märchenhafte Geschichte über Düdingen. «Das ist ein Angebot, das auch die Jugendlager und Schulklassen nutzen können», so Marianne Dietrich.
Auch für Touristen
Der kulturhistorische Dorfrundgang richtet sich nicht nur an die Dorfbevölkerung sowie an alle anderen Freiburgerinnen und Freiburger, sondern auch an Touristen. Deshalb steht zusätzlich zum eigentlichen Start beim Begegnungszentrum auch am Bahnhof eine Starttafel. An der offiziellen Eröffnung am Samstag sind alle eingeladen, den 3,5 Kilometer langen Rundgang geführt zu erleben. Am Nachmittag lädt die Jubla zur ersten Schnitzeljagd.
Begegnungszentrum BZ, Düdingen. Sa., 25. Mai. 9 Uhr: offizielle Eröffnung, anschliessend geführter Dorfrundgang, ca. 11.30 Uhr: Apéro für alle beim BZ. 13 Uhr: Start der Schnitzeljagd mit der Jubla.
«Der Weg ermöglicht es, bewusster hinzuschauen.»
Marianne Dietrich
Gemeinderätin Düdingen
Zur Route
Durch den alten und den neuen Dorfkern
Der kulturhistorische Dorfrundgang startet beim Begegnungszentrum (oder beim Bahnhof) und führt von dort via Unterdorf, am Bach, Toggeliloch-Viadukt, Bahnhofplatz, Brunnenhof, Wolfacker, Hasli, Brugerawald und Chännelmatte wieder an den Ausgangspunkt zurück. Das sind insgesamt 3,5 Kilometer, für welche eine Marschzeit von 1,5 bis zwei Stunden einzurechnen ist. Nähere Informationen zum Rundgang sind im Internet zu finden.ak