In den 60er-Jahren, in der Blütezeit der Uhrenindustrie im Neuenburger Jura, gehörten die Fussballer und Eishockeyaner aus La Chaux-de-Fonds noch zur Schweizer Elite. Heute ist das alles nur noch blasse Erinnerung, einzig die zwei alten Tribünen des seit 2012 mit einem Kunstrasen ausgestatteten Charrière-Stadions erinnern die Zuschauer noch an die goldenen Zeiten der heimischen Fussballer. Sportlich geht es beim zuletzt wegen finanziellen Problemen in die 2. Liga relegierten Klub nun wieder nach oben. Letzte Saison schaffte La Chaux-de-Fonds im Zweikampf mit Bulle den Aufstieg in die 1. Liga. Dies ohne eine einzige Niederlage in der Rückrunde. Auch deshalb sprach SCD-Trainer Martin Lengen nach dem gewonnenen Match von einem schwierigen Pflaster für manches Team in den nächsten Wochen. Gleich im Startspiel zeigte die junge Mannschaft von Coach Christophe Caschili eine beherzte Leistung, einzig im Angriffsspiel haperte es beim unerfahrenen Aufsteiger gewaltig.

 Die erste Halbzeit verlief ziemlich ausgeglichen, beide Teams suchten zu Saisonbeginn noch ihr Zusammenspiel. Weil auch bei Düdingen verschiedene Posten neu besetzt sind, brauche sein Team sicher noch das eine oder andere Spiel um sich zu finden, analysierte Lengen. La Chaux-de-Fonds hatte in den ersten 45 Minuten sogar die etwas besseren Möglichkeiten, Düdingens Lukas Bucheli konnte sich bei einigen Szenen schon mal von seiner besten Seite zeigen und so das Goalieduell gegen den routinierten Alexandre Martinovic zumindest ausgeglichen gestalten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kam dann auch Düdingen zu Chancen, ohne wirklich gefährlich zu sein. Dies änderte sich dann aber nach dem Tee, als der Favorit einen Gang höher schaltete und nun das Zepter klar in der Hand hielt. So war es nicht verwunderlich, dass Düdingen eine Viertelstunde vor Schluss durch Zuzug Qendrim Makshana in Führung ging. Er musste nach schöner Vorarbeit der jungen Christoph Catillaz und Manuel Schwarz allein vor dem Tor nur noch einschieben. Zu diesem Zeitpunkt agierte der Aufsteiger allerdings nur noch mit zehn Mann, Loic Schmid hatte nach einem taktischen Foul die Ampelkarte gesehen.

Vorsprung sicher verwaltet

Mit dem von Trainer Lengen verlangten Passspiel über die Seiten verwalteten die Sensler dann den Vorsprung relativ sicher. Fünf Minuten vor Schluss gelang Elvis Corovic im zweiten Anlauf sogar noch die Siegessicherung, La Chaux-de-Fonds hatte ohne den früh ausgewechselten Stürmer Albessane Toure kaum mehr Chancen. Viel Schwung beim Sieger brachte das eingewechselte Nachwuchstrio. Diese zeigten, dass sie durchaus Ambitionen auf weitere Einsätze haben. Insgesamt ging mit dem SCD die bessere und routinierte Mannschaft als Sieger vom Platz. Mit etwas mehr Kaltblütigkeit auf den letzten Metern wäre laut Lengen sogar noch ein höherer Sieg dringelegen. Aber auch so war er mit seiner Mannschaft mehr als zufrieden. «Kein Gegentor und drei Auswärtspunkte, was will man noch mehr.» Dass sein Team noch Luft nach oben habe, weiss der Trainer auch, aber am Samstag hat im Neuenburger Jura die Saison mit einem gefälligen Spiel erst richtig begonnen. Und gleich beim Aufgalopp konnten sich beim Sieger schon einige Spieler von ihrer besten Seite zeigen. Auf der anderen Seite mussten bei La Chaux-de-Fonds Coach und Spieler erstmals am eigenen Körper erfahren, dass in der 1. Liga eben ein ganz anderer Wind weht als letztes Jahr zum Beispiel in Farvagny oder Gumefens.