Die Aufritte des SC Düdingen in dieser Saison sind praktisch immer gleich: Statt wie letzte Saison enge Spiele zu gewinnen, muss am Ende dem Gegner jeweils noch ein Zähler abgegeben werden. So verliert der SC Düdingen zumindest zwischenzeitlich den Anschluss an die Tabellenspitze. Nach einer anständigen ersten Halbzeit liess das Lengen-Team nach der Pause stark nach und musste am Ende sogar froh sein, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Der FC Monthey konnte sich im Gegensatz zu den Gästen während des Spiels mächtig steigern und stand aufgrund der Torchancen dem Sieg nach 90 hart umkämpften, aber technisch wenig anspruchsvollen Minuten dem Sieg fast näher.

Tolle Tore vor der Pause

Die erste Halbzeit war gekennzeichnet von zwei herrlichen Toren der Düdinger. Nach einer Viertelstunde dribbelte Ermin Gigic in seiner bekannten Art drei Gegenspieler auf kleinstem Raum aus und jagte das Leder unhaltbar für Goalie Steve Saffioti in die hohe Ecke. Dieser Führungstreffer erleichterte natürlich die Arbeit der Sensler, die auch danach bei ihren wenigen Abschlüssen gefährlicher wirkten als der FC Monthey, der sich minutenlang über diesen Rückstand geschockt zeigte. So war es nicht verwunderlich, dass auch der zweite Treffer an diesem Abend auf der gleichen Seite fiel: Fünf Minuten vor der Pause knallte Abdoulay Kone, der nach seiner Verletzung wieder spritzig wirkte, den Ball aus gut 16 Metern flach in die rechte Ecke des Monthey-Hüters, der erneut keine Abwehrchance hatte. Dazwischen hatten die Walliser zwei gute Möglichkeiten, vor allem von Mittelstürmer Junior Moukoko ging immer wieder Gefahr aus. Der Afrikaner hatte aber das Visier schlecht eingestellt und köpfte einen Ball aus fünf Metern übers Tor. Und den Foulfreistoss aus 30 Metern von Théo Raymond lenkte Hüter Adrian Schneuwly nach einer halben Stunde in den Corner. Der 2:0-Vorsprung zur Halbzeit war aufgrund der Spielanteile aber vielleicht dennoch um das eine Tor zu hoch.

Verkehrte Welt

Irgendwie verliess den Gast nach der Pause der Mut zur Offensive, und Monthey nahm nun das Spieldiktat in die Hand. So war es nur eine Frage der Zeit, bis auf der Seite der Freiburger Tore fallen würden. Zuerst vergab das Sturmduo des Heimklubs die eine oder andere Chance, ehe es nach einer Stunde doch noch einschlug. Einen gefährlichen Aufsetzer aus 20 Metern liess Goalie Adrian Schneuwly zum Entsetzen seiner Vorderleute zum Anschlusstor in Netz gleiten. Dieses Anschlusstor läutete dann eine Schlussoffensive Montheys ein, welche ein paar Minuten vor Ende durch das verdiente Ausgleichstor des eingewechselten Romain Derivaz belohnt wurde.

Düdingen konnte in der zweiten Halbzeit gegen vorne praktisch nichts mehr ausrichten, immer wieder ging der Ball schnell verloren. Das Pressing der Walliser tat allerdings das seine dazu. Trainer Martin Lengen ärgerte sich nach dem Spiel mächtig über den unnötigen Gegentreffer zum 1:2: «Immer wieder geben wir einen Vorsprung so leichtfertig aus der Hand.» Für ihn waren es am Ende so gesehen zwei verlorene Punkte, aufs ganze Spiel gesehen war dieser gestellte Gang allerdings verdient.