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Düdingen zahlt gleich viel wie die Anderen

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Viele Düdinger sind von der Agglomeration Freiburg nicht überzeugt. An der letzten Gemeindeversammlung wurden gleich zwei Anträge überwiesen, die den Austritt aus der Agglo fordern. Das Hauptargument: Die Kosten sind zu hoch, der Nutzen zu klein (die FN berichteten).

Düdingen bezahlte 2008, im Gründungsjahr der Agglo, einen Beitrag von 400 000 Franken, in diesem Jahr sind es 600 000 Franken, nächstes Jahr werden es rund 620 000 Franken sein. Das ist viel Geld, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Finanzlage der Gemeinde nicht rosig ist: Letztes Jahr betrug das Defizit knapp eine Million Franken, eine Steuererhöhung wird notwendig sein.

Nicht mehr als andere

Gleichzeitig bezahlt Düdingen innerhalb der Agglo nicht mehr als die anderen Mitgliedsgemeinden. Die Beiträge werden nach Einwohnerzahl berechnet, für die Mobilität gibt es einen speziellen Schlüssel. Marly–die Gemeinde hat mit 8000 Einwohnern knapp 500 Einwohner mehr als Düdingen–bezahlt einen Beitrag von rund 900 000 Franken. Der Grund für die deutlich höhere Summe ist, dass das Busliniennetz in Marly besser ausgebaut ist als in Düdingen.

Düdingen bezahlt in den Bereichen Wirtschafts- und Tourismusförderung ausserdem weniger als die anderen Agglo-Gemeinden, weil Düdingen für beides bereits in der Region Sense Beiträge leistet. Die neun anderen Agglo-Gemeinden übernehmen den Teil, der eigentlich Düdingen zufiele.

Indirekt profitiert

Profitiert hat Düdingen von der Agglo bisher indirekt, wie die Geschäftsleiterin Corinne Margalhan-Ferrat festhält: beispielsweise von der Kulturförderung, vom Angebot des öffentlichen Verkehrs, von Park+Ride-Stationen und vom Velonetz in der ganzen Agglo.

Da der Bund das Agglo-Programm erster Generation abgewiesen hat, haben bisher wenige Gemeinden direkt profitiert, da nur wenige Massnahmen realisiert wurden. Eine Ausnahme ist etwa die Haltestelle St. Leonhard, welche zu 40 Prozent von der SBB, und zu je 30 Prozent von Kanton und Agglo bezahlt wird.

Der Bund hat das Programm zweiter Generation nun im Sommer angenommen und wird von 2015 bis 2018 etliche Projekte subventionieren. Darunter befinden sich auch Projekte in Düdingen, beispielsweise Valtraloc für die Gestaltung der Ortsdurchfahrt.

Von einem solchen Projekt fällt die Hälfte der Kosten immer der Gemeinde zu, die andere Hälfte wird von der Agglo übernommen. Wird die Massnahme vom Bund mitfinanziert, verringert sich der Agglo-Beitrag: Der Bund übernimmt davon 40 Prozent, die Agglo 60 Prozent. Der Beitrag der Agglo wird auf die Gemeinden aufgeteilt.

 «Jede Gemeinde finanziert so Projekte anderer Gemeinden mit», sagt Margalhan-Ferrat. Die Agglo sei ein regionales Gebilde; ein Projekt, das in einer Gemeinde realisiert werde, bringe auch der Bevölkerung anderer Gemeinden Vorteile. «Natürlich gibt es auch Trittbrettfahrer», sagt Margalhan-Ferrat. Nicht-Agglo-Gemeinden profitieren auch von Massnahmen, ohne dafür zu bezahlen.

Bewusst langfristig geplant

Margalhan-Ferrat anerkennt, dass sich Düdingen in einer speziellen Situation befindet, da die Gemeinde sowohl Teil der Agglo als auch Teil der Region Sense ist. «Das bedeutet sicherlich einen Mehraufwand für Düdingen», sagt sie. Grundsätzlich gebe es aber keinen Konflikt. Auch die Raumplanung der beiden Strukturen gehe in die gleiche Richtung.

 Bei der Gründung der Agglo haben sich die Gemeinden dazu verpflichtet, mindestens 15 Jahre zu bleiben. Der Agglorat müsste die Statuten ändern, damit eine Gemeinde früher austreten könnte.

«Ein so komplexes Gebilde braucht Zeit», betont Margalhan-Ferrat. Die Agglo sei deshalb bewusst langfristig geplant worden. «Ich persönlich würde einen Austritt Düdingens sehr bedauern», sagt Margalhan-Ferrat. «Ich bin guter Hoffnung, dass wir einen gemeinsamen Weg finden werden.»

Ammann: «Wenn Austritt, dann vor 2015»

K uno Philipona, Ammann von Düdingen, will die Antwort auf die Anträge zum Agglo-Austritt nicht hinauszögern. «Wir werden an der nächsten Gemeinderatssitzung eine Strategie festlegen», sagt er. Der Gemeinderat werde überprüfen, ob juristisch ein Austritt möglich sei. Die Gemeinde verpflichtete sich beim Beitritt nämlich für 15 Jahre.

Für Philipona ist klar: «Wenn wir aus der Agglo austreten, dann muss das vor 2015 geschehen.» 2015 beginnt das Agglo-Programm zweiter Generation, ab dann fliessen Subventionen vom Bund und ab dann werden viele Projekte realisiert, an denen sich alle Gemeinden finanziell beteiligen. «Die Agglo wird sich verschulden, und ich weiss nicht, wie wir dann noch austreten könnten», sagt Philipona.

Auch in der Gemeinde Düdingen würden innerhalb dieses Programms Projekte realisiert, so etwa die Gestaltung der Ortsdurchfahrt Valtraloc. «Wären wir nicht mehr in der Agglo und erhielten keine Subventionen, würden wir das Projekt wohl fallen lassen.»

Auf die Frage, ob er Verständnis habe dafür, dass einige Bürger den Nutzen der Agglo anzweifeln, antwortet Philipona: «Bis jetzt haben wir uns diese Frage nicht gestellt, das war nicht unsere Aufgabe. Wir sind Teil der Agglo und haben mitgemacht.»

Wann der Gemeinderat auf die Anträge antworten und einen allfälligen Austritt an der Gemeindeversammlung traktandieren wird, ist noch nicht klar. Der Gemeinderat hat dafür ein Jahr Zeit. mir

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