Etwas mehr als ein Drittel lang konnten die Düdingen Bulls den EHC Dübendorf ärgern und durch eine taktische clevere Leistung mit 2:0 in Führung gehen. Danach setzte sich die spielerische Überlegenheit des Dritten der Mysports League doch mit 6:2 durch.
Mit zwei Toren innerhalb von drei Minuten schockten die Düdingen Bulls am Samstagabend den EHC Dübendorf und den Grossteil der 564 Zuschauer. Erst brachte Guillaume Leva die Sensler in Führung (22.) und dann versetzte Bryan Abreu De Nobrega den favorisierten Zürchern mit einem weiteren schön herausgespielten Treffer einen zweiten Nackenschlag (25.). «Bis dahin ist unsere Taktik – aus einer kompakten Defensive heraus Nadelstiche zu setzen – bestens aufgegangen», analysierte Bulls Trainer Freddy Reinhard am Tag nach der Niederlage. «Schade, haben wir danach so schnell den Anschlusstreffer erhalten.»
Nur kurze Freude
Tatsächlich dauerte es nur 25 Sekunden, bis Düdbendorf nach dem 0:2 verkürzt hatte. Und nur 82 weitere Sekunden später war auch der Doppelschlag der Zürcher perfekt. Zweimal hatte der langjährige Swiss-League-Stürmer Jari Allevi getroffen, zweimal stellten sich die Bulls dabei ungeschickt an. «Nach unserem 2:0-Vorsprung haben wir uns zu früh auf der sicheren Seite gewähnt», stellte Reinhard fest. «Wenn man im Kopf einmal den Schalter ausgestellt hat, ist es schwer, ihn wieder anzustellen. Erst recht gegen eine der stärksten Mannschaften der Liga.»
Dübendorf hat danach das Spiel klar in die Hand genommen. Beim 3:2 hatten die Zürcher noch etwas Glück, als der Puck bei einem Befreiungsschlg der Bulls vom Schlittschuh eines Schiedsrichters aufgehalten wurde und nicht aus der Zone rutschte. Aber die weiteren drei Treffer gingen angesichts der spielerischen Überlegenheit der Einheimischen vollkommen in Ordnung. «Wir haben aber nie aufgegeben, haben immer weitergekämpft und versucht, etwas zu bewegen. Das ist das Positive, das ich aus diesem Match mitnehme», sagte der Trainer.
«Wir müssen Lösungen finden»
Wie schon gegen Thun musste Reinhard erneut mit nur drei Linien auskommen. Von Gottérons Nachwuchs, der sich ebenfalls mit Verletzungssorgen herumschlägt, kamen auch diesem keine Verstärkungen. «Die Ausfälle wiegen schwer, zahlenmässig und leistungsmässig. Wenn wir in den nächsten Wochen noch punkten wollen, müssen wir uns Lösungen überlegen», spricht Reinhard Klartext. Erst ab Weihnachten könne man davon ausgehen, dass sich die Personalsituation entspanne. «Der Vorstand und ich müssen unserer Radar aufmachen und schauen, ob wir in unserem Umfeld in der 1. Liga oder bei anderen Elite-Mannschaften Spieler finden, die uns bis Weihnachten unter die Arme greifen.»
Telegramm
Dübendorf – Düdingen 6:2 (0:0, 3:2, 3:0)
Kunsteisbahn Im Chreis. – 564 Zuschauer. – SR: Hungerbühler (Dittli, Haag).
Tore: 22. (21:31) Leva (Jolliet) 0:1. 25. (24:24) Abreu De Nobrega (Riedi, Heughebaert) 0:2. 25. (24:49) Allevi (Steinauer) 1:2. 27. (26:11) Allevi (Steinauer, Seiler) 2:2. 37. Wettstein (Steinauer, Allevi) 3:2. 48. Fehr (Seiler, Hauser) 4:2. 57. (56:41) Puntus (Hardmeier, Breiter) 5:2. 59. (58:13) Puntus (Hardmeier, Seiler) 6:2.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Dübendorf, 3-mal 2 Minuten gegen Düdingen.
EHC Dübendorf: Cébe; Fehr, Steinauer; Breiter, Hebeisen; Piai, Hurter; Wettstein, Seiler, Allevi; Harmeier, Pozzorini, Puntus; Berni, Röthlisberger, Hauser.
HC Düdingen Bulls: Stauffacher; Abplanalp, Berret; Hayoz, Gehrken; Curty, Mroczek; Tschann, Jolliet, Chassot; Heughebaert, Abreu De Nobrega, Riedi; Moser, Leva, Vezzoli.
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