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Durchs Wurmloch

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es gibt Parallel-Universen da draussen. Exotische Welten voller Wunder, unbekannter Lebensformen und fremder Bräuche. Und man muss nicht durch ein intergalaktisches Wurmloch schlüpfen, um sie zu erforschen. Ein Besuch in einem halbwegs gut sortierten Bahnhofskiosk reicht. Dort liegen die Schlüssel zu fernen Galaxien im Zeitschriftenregal. Zum Beispiel «Petri Heil», die Schweizer Fischerei-Fachzeitschrift.

Mit Angeln habe ich nichts am Fischerhut. Aber zwischendurch ein «Petri Heil» möchte ich nicht mehr missen. Angebissen habe ich auf der Melchsee-Frutt, im Sommer 2013. Wir wollten spazieren, Sonne, Berge – und bekamen Regen, Regen, Regen. Es goss wie aus Fischerkübeln. Was blieb uns da anderes übrig, als zu lesen. Und überall lag das Fischer-Heftli auf. Denn die Frutt ist ein Paradies für Petrijünger. Jahr für Jahr werden Tausende von Forellen, Saiblingen und Elritzen in die Höhe gekarrt und in die drei Bergseen entlassen, damit Fischer sie rausziehen und wieder ins Tal bringen können.

Item. Ich begann zu blättern – und blieb hängen. Denn mir tat sich eine neue Welt auf. Nicht nur lernte ich, dass die kanadische Seeforelle den schönen Namen Naymacush trägt und Kenner von der Bachforelle liebevoll als Fario sprechen. Mir blieb auch der Mund offen stehen wie einem Karpfen angesichts der Angelausrüstung. Von wegen Rute, Haken, Wurm. Da gab es Wobbler, Winkelpicker, Pilker und Popper und ein Gerät mit dem wunderschönen Namen Pfuris Tiefseeunterwasserhund-Schleikgarnitur – ein Gedicht.

Am meisten gefesselt hat mich allerdings eine dramatische Geschichte, wie sie nur die Natur erzählen (und «Petri Heil» berichten) kann: Duri Caviezels Kampf gegen die superkapitale Bachforelle vom Inn. Vor Jahren schon hatte Duri aus Ramosch den Riesenfisch erspäht. Aber keiner wollte ihm glauben. Für Duri wurde die Fario zur Obsession. Tennisballgrosse Köder begann er zu knüpfen. Denn ein normaler Köder würde «Moby Dick» – bilde ich mir das ein, oder nannte er sie wirklich so? – nicht aus dem Versteck locken. Seine Kollegen lachten ihn aus. Aber Duri («Ich muss dich kriegen, Moby Dick!») verzagte nicht. Und endlich biss die Fario an. In einem epischen Kampf zog Duri den Fisch an Land. 95 Zentimeter lang, 12,5 Kilogramm schwer – die grösste je mit Rute und Rolle gefangene Bachforelle in der Schweiz.

Das fand ich grosses Kino. Und seither, wenn mir meine Existenz zwischendurch fad und wässrig vorkommt, kaufe ich ein «Petri Heil» und stelle mir vor, wie ich mit Pfuris Tiefseeunterwasserhund-Schleikgarnitur auf Jagd nach Monster-Hechten gehe.

Und alles kommt wieder ins Lot.

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